Startschuss für Einkaufszentrum" Mühle Bremme" - Nahverkehr Westfalen-Lippe zieht ins Obergeschoss
Fernsicht für den Nahverkehr

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Eine der markantesten Brachflächen der Hellwegstadt ist bald Geschichte: Bis Ende Juli sollen die Abbrucharbeiten beendet sein. Doch nicht nur die Gebäude, ehem. Elternhaus, Stallungen, Mühlenturm und Verwaltung, sind dann Geschichte, auch der Bodenaushub für das Untergeschoss des Einkaufszentrum ist bis dahin erledigt. Denn statt eines Kellergeschoss entsteht ein unteres Deck mit Rampe und Rangierfläche für die Anlieferung des Vollsortiment-Discounters. Kunden- und Besucher-Parkdecks werden im 1. und 2. OG gebaut. Bis das Einkaufszenrum komplett fertig ist braucht es Geduld: „ Wir landen im zweiten oder dritten Quartal 2022“, hat Ulf Silkens, verantw. Projektentwickler der Ten-Brinke Gruppe, geplant.

Mit „Knabbertechnik“ rückt ein Spezialbagger den brachliegenden Gebäude ans Gemäuer. Der 28-Meter-Steinturm der Mühle Bremme wurde mit einem Longfrontbagger abgetragen, langsam und behutsam, denn anliegende Gebäude wie die Post und die Villa am Bahndamm durften keinen Schaden nehmen. „Ganz ohne Staub und Lärm geht es nicht“, erklärt Ulf Silkens. Aber die Belastung für Besucher der Innenstadt wie Anwohner werde im Rahmen der Bauphase möglichst niedrig gehalten. Gefahr von herabstürzenden Bauelementen sei nicht zu erwarten. Schutzmatten fangen Risiken ab, eine Bewässerung mindert die Staubbelastung.
Auch evtl. stattfindenden Stadtfesten oder Events stehen die Bauarbeiten nicht im Wege. Der Projektentwickler ist im Austausch mit dem Stadtmarketing. Ebenso mit straßen.NRW bezüglich des Straßenverkehrs. Denn für Autofahrer soll es keine vermeidbaren Behinderungen geben. Eine Bedarfsampel am Ausgang des Tunnels regelt den Zu- und Abfluss von Baustellenfahrzeugen. Dazu ist das Tempo bereits am Tunnelbeginn auf 30 km/h reduziert. Die Ampel ist so geschaltet, dass der Innenstadtring grundsätzlich grün hat und springt erst auf rot, wenn die letzte Ampel zuvor ebenfalls den Verkehr stoppt. Der Verkehr durch Bauschuttfahrzeuge wird minimiert, der Abbruch auf dem Gelände zerkleinert. Mit Großprojekten, Gewerbe und Handel wie Privatwohnungsbau, hat die Ten Brinke-Gruppe Erfahrung:  Seit über 100 Jahren setzt die Gesellschaft mit Sitz in Gladbeck weltweit Bauprojekte um und hat sich als Immobilienunternehmen mit Niederlassungen in den Niederlanden, in Deutschland, Spanien, Portugal und Griechenland einen sehr guten Ruf erworben. 

Büroetage für NWL

Arbeitsplätze mit reichlich Rundumsicht haben künftig die Mitarbeiter des NWL. Die Nahverkehrsgesellschaft mietet die komplette 3. Etage des Neubaus an, immerhin rund 1.000 qm Bürofläche. Vom bisherigen Standort in der Friedrich-Ebert-Straße ziehen die etwa  35 Mitarbeiter dann um. Unna ist der zentrale Standort mit Geschäftsführung. Der Neubau wird auch für die politischen Gremien des NWL ausgerüstet sein (Sitzungsräume usw.), die heute noch bei Stadt oder Kreis Unna gemietet werden müssen. Seit Gründung im Januar 2008 ist der NWL dafür zuständig, gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) als Aufgabenträger den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in NRW zu organisieren. Das NWL-Gebiet, in dem rund 5,57 Millionen Einwohner leben, reicht vom Kreis Steinfurt bis zum Märkischen Kreis und nach Siegen-Wittgenstein. Auf 1.796 Kilometer Streckennetz sind 56 Nahverkehrslinien unterwegs. Der NWL hat 5 Standorte (Münster, Bielefeld, Siegen, Paderborn, Unna), mit insgesamt rd. 100 Mitarbeitern. 

Damoklesschwert Corona

Mit unvorhergesehenen Situationen rechnet Ulf Silkens nicht. Die Fläche sei keine Abwurfverdachtfläche für Luftbomben und auch mit gravierenden Altlasten rechne man nicht. Das „Skelett“ des Gebäudes wird zum Teil in Fertigbauweise erstellt, wesentliche Elemente aber auch vor Ort gegossen.
Als Damoklesschwert könne sich aber die Corona-Pandemie herausstellen. Bei Auftreten eines Infektionsfalles, bei welchem Gewerk auch immer, werde die Baustelle brachliegen, je nach Priorität des Nachunternehmers für längere Zeit. Aber bislang sei man gut im Zeitplan und blicke optimistisch auf das Projekt.

Info:

Das neue Einkaufszentrum „Mühle Bremme“ entsteht auf dem 13.300 qm großen Grundstück der 1862 erbauten Mühle, die bis 1958 als Dampfmühle genutzt wurde. Die Ten Brinke-Gruppe aus Gladbeck als Projetentwickler schafft dort 9.400 qm Gewerbefläche für: Einen Vollsortimenter mit großzügiger Eventgastronomie (inkl. Zone für Drogerie, Schuhe, Textilien, Apotheke). Ein Fitness-Studio soll in der 1. Etage Platz finden. Das 2. OG wird als Büroetage ausgebaut. Jetzt wurde bekannt, das die Nahverkehrsgesellschaft NWL dorthin umziehen werde. 320 PKW-Stellplätze und 160 Abstellplätze für Fahrräder sollen entstehen.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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