Neues Verpackungsgesetz seit dem 1. Januar
Umweltberatung in Unna gibt Tipps für das Recycling

Schwarz, durchsichtig und glänzend oder aus Biokunststoff: Diese Verpackungen liegen im Trend, sind aber beim Recycling ganz weit hinten. Wer möchte, dass die genutzte Verpackung recycelt wird und damit Rohstoffe geschont werden, sollte bestimmte Materialien vermeiden. Die Umweltberatung in Unna erklärt, welche Verpackungsmaterialien derzeit ungeeignet für das Recycling sind:

Schwarzes im Regal lassen! Duschgels oder Shampoos für Herren, edle Kosmetika, aber auch Schalen für Fleisch oder Gemüse, all diese Produkte werden zunehmend in schwarzen Kunststoffen angeboten. Sind sie entleert, gehören sie – wie alle Verpackungen - in die gelbe Tonne/den gelben Sack. Die Sortierung der verschiedenen Kunststoffe funktioniert in Sortieranlagen gut, aber leider nicht bei schwarzen oder tief dunkelblauen Verpackungen. Diese werden von den Sensoren nicht erkannt und gelangen deshalb nicht ins Recycling. Sie werden als Sortierrest verbrannt. Wer dies nicht möchte, dem bleibt nur die Wahl, auf anders gefärbte Alternativen auszuweichen.

Glänzende, durchsichtige Plastikschalen für Salate oder Weintrauben, Sushis und sogar für Eier gibt es aus dem Kunststoff Tiefzieh-PET. Anders als die Getränkeflaschen aus PET kann dieses Material nicht recycelt werden. Neben PET sind Zusatzstoffe eingebaut, die dafür sorgen, dass die Verpackungen beispielsweise aromadicht sind. Genau diese Stoffe verhindern allerdings das Recycling. Klare, aber nicht so glänzende Schalen können auch aus Polypropylen (PP) hergestellt werden. Sie können viel besser recycelt werden. Unterscheidbar sind sie nur durch genaues Hinsehen. Meist ist auf dem Boden der Verpackung der Recyclingcode, ein Dreieck aus Pfeilen eingeprägt, darin die Abkürzungen für die Kunststoffe: PP oder PET.

Aus sogenanntem „Bio“-Plastik werden Verpackungen, Einweg-Geschirr (also Serviceverpackungen) und Einkaufstüten hergestellt. Als „Bio“-Plastik werden meist Kunststoffe bezeichnet, die sich kompostieren lassen sollen. Klingt gut, doch anders als der Name suggeriert, brauchen die Tüten und Verpackungen aus diesem Material relativ lange, um sich im Kompost zu zersetzen. Sie werden deshalb in den Kompostwerken vorher als Störstoff aussortiert. Verpackungen oder auch Bioabfallsammeltüten aus „Bio“-Plastik sollten deshalb auf keinen Fall in die Biotonne oder auf den Kompost gegeben werden. Landet „Bio“Plastik in der gelben Tonne/dem gelben Sack (im Prinzip der richtige Entsorgungsweg), wird es dort aber nicht aussortiert und wieder zu neuen Produkten verarbeitet. Bei den meisten „Bio“-Kunststoffen wäre das zwar möglich, aber es lohnt sich aufgrund der geringen Mengen derzeit nicht. In einigen Jahren könnte sich das ändern.

Mit dem neuen Verpackungsgesetz, das zum 1.1.19 in Kraft getreten ist, soll die Recyclingquote für alle Verpackungen deutlich erhöht werden. Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW sieht deshalb die Hersteller in der Pflicht, nur Verpackungen anzubieten und zu kreieren, bei denen das Recycling auch funktioniert. 
Weitere Fragen rund um die richtige Abfallentsorgung beantworten die Umweltberaterinnen der Verbraucherzentrale NRW zu folgenden Öffnungszeiten: dienstags und freitags von 9.30 bis 13.30 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 18 Uhr im Umweltberatungszentrum, Rathausplatz 21 in Unna oder unter der Telefonnummer 02303/ 592505. 
Infos auch im Internet: www.verbraucherzentrale.nrw/umweltberatung.

Autor:

V K aus Unna

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