Hartes Training und ein starker Wille zahlen sich aus

Claudia Standop kann in Notwehrsituationen und mit nur zwei Fächern bewaffnet einen Mann in die Knie zwingen.
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  • Claudia Standop kann in Notwehrsituationen und mit nur zwei Fächern bewaffnet einen Mann in die Knie zwingen.
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Ehrgeizige Unnaerin erreicht den schwarzen Gürtel im Kuk Sool Won

„Wenn mir vor 30 Jahren jemand gesagt hätte, dass ich heute den schwarzen Gürtel im Kuk Sool Won trage, dann hätte ich dem wohl einen Vogel gezeigt“, sagt Claudia Standop augen­zwinkernd.

Unna. Die 48-Jährige kommt ursprünglich aus dem Schwimmbereich und hatte nie über einen Kampfsport nachgedacht. Ihr Sohn brachte sie und ihren Mann vor rund acht Jahren zu dem Sport und in das Kampfsportcenter an der Hammerstraße 110 in Unna.

Ein Schlüsselerlebnis brachte die Unnaerin auf die Idee mit dem Kampfsporttraining: Sie arbeitete nachts und zum Teil alleine in einer Kneipe. Was tun bei einer Schlägerei? Was auf dem Heimweg in der Nacht? „Frauen sind immer potentielle Opfer“, so die Unnaerin. Aber auch Aussagen wie „du kannst das nicht“ oder „du darfst das nicht“ weckten den Ergeiz in Claudia Standop. „Ich habe mir damals nur gedacht ‚Jetzt reicht es‘ und bin seit 2005 beim Kuk Sool Won geblieben.

Anfang Dezember des vergangenen Jahres absolvierte sie nach hartem und diszipliniertem Training die Prüfung zum schwarzen Gürtel, dem 1. Dan. Dafür kam sie kurz vorher rund fünfmal die Woche zum Training. „Für mich ist es einfach die richtige Sportart“, sagt die Ernährungsberaterin aus Unna überzeugt.
Für die Prüfung musste sie nicht nur Verteidigungstechniken und Formenläufe absolvieren, sondern auch ­Waffentechniken und Bruchtests der verschiedensten Schwierigkeitsgrade. „Mir ist dabei aber nichts passiert“, sagt sie locker und zeigt ihre unversehrten Hände. „Natürlich bleiben ein paar blaue Flecke beim Training nicht aus.“

Die große Abwechslung und die Tatsache, sich immer wieder beweisen zu können, machen für Claudia Standop den Reiz des Sports aus. „Jetzt schaue ich mal, wie weit ich komme.“ Mit dem schwarzen Gurt hat sie, im übertragenen Sinne, den Gesellenbrief erhalten, jetzt geht der Weg weiter zum Meisterbrief. Auch Medaillen, Urkunden und Pokale von den Wettkämpfen hat sie sich schon erarbeitet.

Aus den 3.608 verschiedenen koreanischen Kampfkunsttechniken des Kuk Sool Won kann sich jeder Schüler die für ihn passenden raussuchen. Dabei ist es egal, wie gelenkig oder fit man ist. Im Kampfsportcenter ist der älteste Schüler bereits 82 Jahre alt. „Mich hat überzeugt, dass das Training nicht nur auf Sporttechnik ausgelegt ist und habe mir aus dem breiten Spektrum das für mich Passende gewählt.“

Kuk Sool Won ist eine reine Form der Selbstverteidigung, dynamisch und effektiv. Männer, die gerne Türstehen werden wollen, werden vom Meister Karl-Heinz Gruber erst gar nicht zugelassen. Er habe schließlich auch eine Verantwortung für seine Schüler. Zusammen mit seiner Tochter Michéle Thompson Gruber, Weltmeisterin und Weltrekordhalterin im Kuk Sool Won, leitet er das Center in Unna. Klassische Waffentechniken wie Schwert, Stock und Fächer gehören ebenso wie Atemgymnastik (Ki) zum Training und werden den Schülern zusammen mit den anderen Methoden beigebracht.
„Mir tut das Training sehr gut“, sagt Claudia Standop. „Ängstlich war ich nie, aber durch das Training bin ich einfach aufmerksamer geworden.“

Hintergrund: „Kuk Sool Won“ bedeutet übersetzt „Vereinigung der nationalen Kampfkünste Koreas“ und zählt zu den wirkungsvollsten Selbstverteidugssystemen der Welt.
Weitere Informationen zum Kampfsportcenter Unna gibt es unter www.kuksoolwon.eu.

Autor:

Mareike Sehr aus Unna

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