Strandpanorama ersetzt Urlaubsfahrt
Von Stefan Reimet
Unna. Sonne, Strand und Meer holt sich das Wohnheim Martinstraße anstatt eines Urlaubs kurzerhand selbst in die eigenen vier Wände.
Die körperlich und geistig Behinderten setzten und klebten ein Mosaikbild innerhalb einer Projektwoche unter der Anleitung des Kamener Kunstpädagogen Ulrich de Greiff und Assistent Peter Vehring zusammen. Die neue Strandlandschaft bekommt den Platz eines Monet-Drucks im Gruppenraum.
„Die Bewohner sparen immer zwei Jahre lang einen kleinen Betrag für die Ferienfahrt zusammen“, erklärt Geschäftsführer Michael Ebbers. Mit Werkstattlohn und Taschengeld steuern die rund 30 Bewohner einen ihnen möglichen Teil bei. Die Urlaubsaufenthalte werden aber vorwiegend aus Spenden finanziert.
Um die Werkstattferien sinnvoll zu füllen, erarbeiten die Bewohner künstlerisch ihren eigenen Urlaubstraum. Die drei Edelstahltafeln als Untergrund fertigte Ulrich de Greiff an, bunte Fliesen spendete das Fliesengeschäft Schneider aus Kamen-Heeren. Lebenshilfe-Förderer Ulrich de Greiff hatte bereits die Herstellung von Skulpturen mit den Bewohnern angeleitet, die kürzlich in der ehemaligen Zeche Ewald in Herten ausgestellt wurden. „Jeder trägt seinen Teil zum Gelingen des Bildes bei“, so Ulrich de Greiff, ehemaliger Kunstlehrer an der Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen.
Überrascht waren er und die Mitarbeiter der Lebenshilfe Martinstraße vom Geschick der Bewohner, passende Stücke einzupassen und zu kleben. Seepferdchen, Fische, Schiffe und Strandpanorama lassen die Sehnsucht erahnen. Obwohl sie auf den nächsten Sommerurlaub warten müssen: Mit Tagesausflügen und einem Sommerfest verkürzt die Lebenshilfe den Bewohnern die Wartezeit.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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