Verkehrsunfallstatistik 2016: "Vision Zero" ist das Ziel

Landrat Michael Makiolla, Direktionsleiterin Verkehr PRín Anja Wagner und Abteilungsleiter Polizei LPD Hans-Dieter Volkmann bei der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik 2016. Foto: U. Hellmann, Kreispolizeibehörde Unna
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23.234 Mal wurden im vergangenen Jahr Verkehrsteilnehmer im Kreis bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung ertappt. Handyverstöße dagegen wurden lediglich 1.765 gezählt. Weil hier die Dunkelziffer aber wesentlich höher liegt und nur schwer nachweisbar ist, wann das sogenannte Problem der "Ablenkung" auch zu einem Unfall geführt hat, legt die Polizei jetzt ein besonderes Augenmerk auf Mobiltelefon-Sünder.

Kreis Unna. Obwohl es auch bei der Polizei personell eng gestrickt ist und ein Gros der Mitarbeiter in 2016 beispielsweise den Einsatzschwerpunkt Wohnungseinbrüche unterstützt hat, hat man die Kernaufgabe Verkehrskontrollen nicht vergessen. Und den Verkehr betreffend spricht die Kreispolizeibehörde grundsätzlich von einem erfolgreichen Jahr, auch wenn, wie Landrat Michael Makiolla betont, "jeder Verletzte und jeder Getötete einer zuviel ist". Im Landes-Ranking belegt der Kreis den 8. Platz (von 47) und weist damit eine vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit auf, hier als Bürger Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden.

8.586 Unfälle

Insgesamt kam es im Kreis Unna in 2016 dennoch zu 8.586 Unfällen. Das sind 259 weniger als in 2015. Auch die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden ist von 916 in 2015 auf 876 in 2016 gefallen. Es gab weniger Verunglückte (1.074 in 2016, 1.139 in 2015) und weniger Schwerverletzte (148 in 2016, 190 in 2015). Ebenfalls positiv: "Nur" 258 Mal waren Radfahrer in 2016 in einen Unfall verwickelt (im Vergleich: 302 Mal in 2015). Trotzdem bleiben die eine gefährdete Gruppe, denn: Kommt es zu einem Unfall mit Radfahrerbeteiligung, so wird der Radfahrer in 85 Prozent der Fälle verletzt. Und: 50 Prozent der Radfahrer tragen mindestens eine Teilschuld am Unfall.

7 Verkehrstote im Kreis Unna

Gestiegen ist vergangenes Jahr leider die Zahl der Verkehrstoten, von fünf (in 2015) auf sieben Personen (2016). Besonders schwer in Erinnerung geblieben ist Anja Wagner (Leiterin Direktion Verkehr) da ein 18-jähriger Fahranfänger, der im August in Werne gegen einen Baum prallte und verbrannte. Auch die anderen Fälle klingen nicht minder dramatisch: In Kamen wurde eine Frau von einem Möbelwagen erfasst, in Unna eine Fußgängerin an einer Hauswand zerdrückt, dazu kommen ein weiterer Todesfall in Werne und gleich drei Verkehrstote in Bergkamen-Rünthe.
Großes, wenn auch wohl utopisches Ziel der Polizei sei die "Vision Zero", ein Verkehr ohne Unfälle, Verletzte und Getötete. Um diesem möglichst nahe zu kommen, hat man die vier sogenannten "Killer" im Visier: Geschwindigkeit, Alkohol/Drogen, Verstöße gegen die Anschnallpflicht und eben Ablenkung. Neben offenen als auch verdeckten Kontrollen und entsprechenden Ahndungen von Vergehen legt die Polizei besonderen Wert auf das Thema Vorbeugung, so zum Beispiel mit dem Programm "Crash-Kurs-NRW" an weiterführenden Schulen oder Verkehrserziehung in Kindergärten und Grundschulen (verkehrserzieherisches Puppenspiel, Schulwegbegleitung, Radfahrausbildung etc.). Auch intensive Öffentlichkeitsarbeit nach dem Motto "Tue Gutes und rede darüber" sei Teil der Präventionsarbeit.

Kein Blitzmarathon?

Ob es auch in 2017 wieder einen Blitzmarathon, wie er vergangenes Jahr europaweit stattgefunden hat, geben wird, ist derzeit noch nicht klar.

Die Verkehrsunfallstatistk 2016 ist auch auf der Internetseite der Kreispolizeibehörde Unna www.polizei.nrw.de/unna veröffentlicht.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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