Region Ruhr-Lippe: Bauern bangen um Existenz
Krise in der Landwirtschaft

Mit dem sommerlichen Erntewetter im letzten Jahr waren die Landwirte zufrieden. Allerdings sanken die Erzeugerpreise für Getreide. Foto. privat
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  • Mit dem sommerlichen Erntewetter im letzten Jahr waren die Landwirte zufrieden. Allerdings sanken die Erzeugerpreise für Getreide. Foto. privat
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In den letzten 20 Jahren haben in der Region Ruhr-Lippe (Kreis Unna, Bochum, Dortmund, Hamm und Herne) viele Landwirte ihre Betriebe aufgeben müssen und die Krise hält an. Während es 1999 noch 628 Höfe mit Viehzucht gab, war die Zahl 2020 auf 368 heruntergegangen. Darüber berichtete Hans-Heinrich Wortmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe, sorgenvoll in der Presse-Konferenz in dieser Woche.
„In den letzten 20 Jahren haben wir in der Region Ruhr-Lippe fast die Hälfte der tierhaltenden Höfe verloren“, sagte der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe Hans-Heinrich Wortmann.
Da die Region Ruhr-Lippe ländlich geprägt ist, liegt die Verantwortung der Landwirtschaft in den Händen der familiären Betriebe. Diese sorgen für volle Regale in den Lebensmittelläden.

Mit dem sommerlichen Erntewetter im letzten Jahr waren die Landwirte zufrieden. Allerdings sanken die Erzeugerpreise für Getreide. Foto. privat
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Finanzielle und mentale Belastung

Wenn Politik diese Art der Landwirtschaft erhalten wolle, dürfe sie den Bauern nicht durch immer mehr, immer höhere und teilweise auch unpraktikable Auflagen die Existenzfähigkeit nehmen, so Wortmann.
Beim Thema "Außenklimaställe" zeigt sich der Vorsitzende zwar begeistert, doch bedeuten solche Umbauten eine hohe Invention und sind zum Teil durch die gegebene Infrastruktur gar icht möglich. Selbst wenn sie es wollten, können viele familiäre Betriebe diesen Umbau ihrer Tierhaltung nicht verwirklichen, da ihnen das nur zu ermöglichen ist, wenn sie später auch dementsprechend Gewinne erzielten.
Die Betriebe lebten von ihren Tieren. Sie seien ihr Kapital, sagte Hans-Heinrich Wortmann. Auch die immer höheren und zahlreichen Standards und Auflagen sorgten für finanzielle und auch mentale Belastung.

Hans-Heinrich Wortmann, Landwirt aus Kamen, ist in Sorge, da sich die Schweinepreise seit langem im freien Fall befinden. Foto: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband
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Entwicklung der Höfe

Viele Bauern fragen sich, wie ihre Zukunft aussehen wird. So auch Hans-Heinrich Wortmann. ,,Wie entwickeln wir uns?“ und ,,wird es in ein paar Jahren noch familiäre Betriebe geben?“
Es fehlten die Perspektiven, so Wortmann. "Wenn wir keine heimische Landwirtschaft mehr haben, sind wir komplett auf importierte Waren angewiesen, bei denen man oftmals die Produkte schlecht zurückverfolgen kann. 
Heimische Landwirtschaft sei nach Wortmanns Einschätzung die nachhaltigste, denn sie sei von einem hohen Maß an Verantwortung und viel Idealismus geprägt.

Mit dem sommerlichen Erntewetter im letzten Jahr waren die Landwirte zufrieden. Allerdings sanken die Erzeugerpreise für Getreide. Foto. privat
Hans-Heinrich Wortmann, Landwirt aus Kamen, ist in Sorge, da sich die Schweinepreise seit langem im freien Fall befinden. Foto: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband
Autor:

Josephine Oeste aus Unna

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