Ausstellungseröffnung 10 Jahre jüdische Gemeinde „haKochaw“

Jürgen Schäpermeier, Alexandra Khariakova, Ksenija Sakelšek, Renate Nick,  Christiane Buß, Martin Wiggermann, Hans-Martin Böcker und   Natalia Verzhbovska
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  • Jürgen Schäpermeier, Alexandra Khariakova, Ksenija Sakelšek, Renate Nick, Christiane Buß, Martin Wiggermann, Hans-Martin Böcker und Natalia Verzhbovska
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Donnerstag, 26. Oktober 2017 I 19:00 Uhr

Die jüdische Gemeinde Unna hat sich hier in den vergangenen 10 Jahren besonders hervorgetan, so die stellv. Bürgermeisterin Renate Nick bei der offiziellen Eröffnung der Ausstellung in der Schwankhalle des Zentrums für Information und Bildung. Sie ist in ihrer Präsens aus unserem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Ihre Türen sind offen und ermöglichen Einblicke in die jüdische Kultur und Tradition.

10 Jahre Rückblick sind auch für mich mit vielen persönlichen Erinnerungen verbunden, wie zum Beispiel die Einweihung der Synagoge in Unna-Massen mit dem Einzug der Thora. Ich freue mich, dass es jüdisches Leben in Unna wieder gibt, sagte Renate Nick zum Abschluss ihrer Ausführungen.

So sehen es bestimmt auch die vielen Gäste, die zu dieser Eröffnungsaustellung, es ist die letzte Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen Wochen in Unna, gekommen sind. Es waren Bürgerinnen und Bürger, Freunde und Wegbegleiter der Gemeinde. Zu den Gästen zählten auch Altpräses Dr. h.c. Alfred Buß, Superintendent Hans-Martin Böcker und der stellv. Landrat Martin Wiggermann.

Darüber konnten sich die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde „haKochaw“ Alexandra Khariakova, die gemeinsam mit der Vorsitzenden des Integrationsrats der Kreisstadt Unna Ksenija Sakelšek eingeladen hatte, freuen.

Im Blickpunkt des Abends stand der Vortrag

„200 Jahre liberales Judentum"


der Rabbinerin Natalia Verzhbovska. Liberale Juden feiern in diesem Jahr ein Jubiläum, denn 1817, also vor 200 Jahren, wurde in Hamburg der weltweit erste liberale jüdische Tempelverein gegründet.
Wesentliche Merkmale des Liberalen Judentums, sind die Gleichberechtigung der Frauen, Predigten in deutscher Sprache und der Einsatz von Musikinstrumenten. Statt auf die strenge Befolgung der Gebote wird mehr Wert auf ethisches Handeln und den Dialog mit der nichtjüdischen Gesellschaft gelegt. 

Musikalisch umrahmt wurde Ausstellungseröffnung durch den Chor „Simcha“ der jüdischen Gemeinde Unna unter der Leitung von Larisa Makarova. 

Informationen zum jüdischen Leben in der Stadt Unna
In der Stadt Unna existierte bereits seit dem 11. Jahrhundert jüdisches Leben. Erst 1885 gab es in Unna eine eigene Synagogengemeinde. Auf Grund der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gab es in Unna seit 1938 kein jüdisches Leben mehr. Erst knapp 70 Jahre später erlebte die Hellwegregion wieder eine Shabbat-Feier.

Am 13. Mai 2007 fand in dem ehemaligen „Israelitischen Altenheim für Westfalen“, dem heutigen Altenheim St. Bonifatius, eine Vollversammlung der Juden im Kreis Unna statt. Hier wurde beschlossen, eine liberale jüdische Gemeinde für den Kreis Unna zu gründen.
Ein wesentliches Anliegen der jüdischen Gemeinde ist eine engagierte Beteiligung an einem friedlichen Miteinander unterschiedlicher Religionen und Kulturen. Auch der Besuch im jüdischen Gemeindezentrum von Bürgergruppen unterschiedlichster Art trägt dazu bei und ermöglicht Einblicke in die jüdische Tradition und Kultur.

Zurzeit zählt die Gemeinde 100 Mitglieder und ist Mitglied der Union Progressiver Juden in Deutschland K.d.ö.R. und des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Nordrhein - Westfalen.
Die Ausstellung bietet einen Einblick in das jüdische Leben im Kreis Unna und ist vom 26. Oktober bis 22. November zu sehen.

Jüdische Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e.V.
Buderusstraße 11,
59427 Unna
Tel. :02303 88 63 23 / 02303 21 979
E-Mail:ha-kochaw(at)liberale-juden.de
» Jüdische Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e.V.

Fotos © Jürgen Thoms
27.10.17 21:29:28

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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