Aufgaben, die der Himmel schickt

Unna. Auf dem Katharinenplatz in Unna bot sich am Donnerstagnachmittag ein nicht alltäglicher Anblick: Rund um eine 20 Meter hohe Strickleiter versammelten sich fast 200 Kinder und Jugendliche und starrten gebannt in die Höhe. Der Grund: Oben an der „Jakobsleiter“ waren die Aufgaben befestigt, die die Ehrenamtlichen der 72-Stunden-Aktion in den nächsten drei Tagen beschäftigen werden. Stellvertretend für alle acht Gruppen im Dekanat Unna stiegen Nathanael und Vanessa, zwei Jugendliche der Gruppen „St. Marien and friends“ und „DPSG Lünen“ die „Jakobsleiter“ des BDKJ Unna empor.

Zurück auf der Erde verkündeten sie pünktlich um 17.07 Uhr gemeinsam mit Norbert Nacke, Dechant des Dekanates Unna, die Projekte. Die Überraschung war bei vielen groß, denn einige haben sich schon vor Monaten für die Aktion angemeldet, wollten sich aber überraschen lassen, für wen sie in den nächsten 72 Stunden tätig werden. Werner Kolter, Bürgermeister der Stadt Unna, hatte sein Wort zuvor an die Gruppen gerichtet: Er sprach seine Anerkennung für das soziale Engagement der Kinder und Jugendlichen aus, die bei dieser bundesweiten Aktion auch im Kreis Unna da anpacken, wo es sonst keiner tut, wo die Mittel oder die Zeit fehlen, direkt vor Ort zu helfen.

Wer die Jugendlichen bei ihrer Arbeit unterstützen möchte, findet sie genau dort: vor Ort. Im Kindergarten St. Elisabeth Bergkamen, auf dessen Außengelände ein Bauwagen dringend einen neuen Anstrich vertragen kann. Oder wo die „Ritterburg“ von Kindern nicht mehr bespielbar ist, da ein marodes Dach den Weg versperrt. Die Gruppe der DPSG in Lünen findet man im Südpark, dessen Wege mit Holzsplitt und Rindenmulch ausgelegt werden. UnnaUnited wird man im Lebenszentrum Königsborn antreffen – beim Vorlesen in kleiner Runde, beim Sommerfest im mittelalterlichen Amiente, bei der Disco mit den Bewohnern. In Holzwickede wird für die Kinder des Kindergartens Liebfrauen ein Sonnensegeln aufgestellt, damit das Spielen im Freien auch im Hochsommer möglich ist. In Schwerte trifft man die Pfadfinder der DPSG in der Schrebergartensiedlung. Ein Treffpunkt für Senioren gibt es schon länger, nun sollen die Wege auch für Menschen mit Rollatoren begehbar werden.

In Fröndenberg haben sich die Kolpingjugend und DPSG am Haus Hubertia vorgenommen, ein Hochbeet anzulegen und eine Wand zu gestalten. Und die Gruppe in Unna-Massen treffen Sie vielleicht mal auf der Straße an: Vom Pfarrheim St. Marien aus organisieren sie eine große Spendenaktion, um den Flutopfern im Bistum Magdeburg zu helfen – vor allem den Kinder- und Jugendeinrichtungen, denn auch die sind von den Wassermassen nicht verschont geblieben.

Gemeinsam mit ihren Ansprechpartnern setzen sich alle dafür ein, damit es anderen besser geht. Ihre Motivation dafür kommt aus ihrem Glauben heraus, aus der Überzeugung, dass christliches Handeln beim Nächsten beginnt, direkt vor Ort. Hilfe und Unterstützung können alle Gruppen gebrauchen. Sei es das Mittagessen am Samstag, die Schubkarre für den Erdaushub oder große Steine für die Kräuterschnecke, die von Ihrer letzten Gartengestaltung noch übrig sind. Weitere Informationen gibt Ute Balkenohl vom Koordinierungskreis der 72-Stunden-Aktion in Unna (Tel. 02307/2084475).

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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