Auto-Schätzchen im Urzustand

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Von Jörg Prochnow

Buchstäblich „Tiefer-Breiter-Härter“, so beschreibt Stefan Ader (36) aus Unna sein BMW Cabrio, das er sich vor fünf Jahren kaufte. Er war tiefergelegt, hatte vorn und hinten schwarze Scheinwerfer und einen überdimensionalen Sport­auspuff. „So dick, dass ein Kater darin pennen konnte“, scherzt der Optikermeister aus Unna.

Aber er war unfallfrei und sehr gepflegt. Darüber hinaus mit 3.500 Euro auch durchaus bezahlbar. Hinzu kommt noch, dass die Farbe ganz den Wünschen des heutigen Besitzers entsprach: Er ist schwarzmetallic und verfügt über eine rote Lederausstattung.

Eine Zeitungsannonce brachte ihn an sein Ziel

Fündig wurde Stefan Ader damals in Essen über eine Zeitungsannonce. Die Freundin des Vorbesitzers arbeitete übrigens bei einem namhaften Autotuning-Ausstatter in Bochum, was den äußeren Zustand des Fahrzeugs dann auch schnell erklärte.

Aber das war nicht, was Stefan Ader suchte. Wie viele Liebhaber älterer Autos, wollte auch er sein „Schätzchen“ im Urzustand haben, eben wie es in den 90er Jahren vom Band lief. Also standen zunächst einige Umbauarbeiten an, die er allerdings von einer Fachwerkstatt durchführen ließ. Einige durch den Vorbesitzer angebaute Teile ließen sich sogar wieder gut verkaufen. Die schwarzen Scheinwerfer beispielsweise fanden über eBay schnell einen neuen Besitzer. Langwierig gestaltete sich allerdings die Suche nach den BBS-Felgen, die Stefan Ader unbedingt haben wollte. Ganze eineinhalb Jahre war er auf der Suche danach, konnte glücklicherweise am Ende dann doch vier Stück erwerben, allerdings einzeln und in verschiedenen Farben lackiert - was zusätzliche Lackierarbeiten erforderlich machte. Auch musste die Seitenwange eines Sitzes neu bezogen werden, der Zahn der Zeit macht leider vor einem BMW nicht halt. „Dafür ist der Lack original und im Topzustand“, freut sich Stefan Ader, der bereits schon lange vor dem Kauf genau für diesen Fahrzeugtyp schwärmte.

Doch was begeistert Menschen wie Stefan Ader an Autos, die zu einer Zeit gebaut wurden, als er selbst noch keinen Führerschein hatte. Ader zu diesem Thema: „Ältere Autos sind einfach schöner und haben oft mehr Charakter als die neueren. Außerdem kann man mehr selbst daran reparieren, weil sie noch nicht so elek­troniküberladen sind. Meinetwegen kann mein Schätzchen ruhig noch älter sein“.

„Ältere Autos haben einfach mehr Charakter“

Begeistert ist Ader auch von der Leistungsfähigkeit dieses Autos, das laut Tacho immerhin noch eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 220 km/h erreicht und damit bequem mit neueren Fahrzeugen mithalten kann. „Aber das macht dann auch keinen richtigen Spaß mehr“, erklärt er. Zum Rasen ist ein Cabrio auch nicht gebaut.

Die Begeisterung für Papas BMW teilt die dreijährige Tochter Lene uneingeschränkt. Sie liebt es, mit ihm zum Kindergarten gebracht zu werden- am liebsten natürlich offen.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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