Jüdische Gemeinde «haKochaw» für den Kreis Unna e.V. feierte ihr 10-jähriges Jubiläum

Obere Reihe: Thomas Schmidt, Christian Klaka, Hubert Hüppe, Klaus-Jürgen Paul und  Martin Wiggermann   -  
Untere Reihe: Diana Ewert, Kerstin Heidler, Alexandra Khariakova, Wolfram Kuschke,  Irith Michelsohn, Natalia Verzhbovska, Annette Muhr-Nelson und Hans-Martin Böcker
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  • Obere Reihe: Thomas Schmidt, Christian Klaka, Hubert Hüppe, Klaus-Jürgen Paul und Martin Wiggermann -
    Untere Reihe: Diana Ewert, Kerstin Heidler, Alexandra Khariakova, Wolfram Kuschke, Irith Michelsohn, Natalia Verzhbovska, Annette Muhr-Nelson und Hans-Martin Böcker
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Freitag, 07. Juli 2017 I 17:00 Uhr

Beeindruckende Feier für große Leistung

Nach einem Stehkonvent mit koscherem Wein und ersten Gesprächskontakten der zahlreichen Gäste wurde mit Gruß- und Dankesworten der Regierungspräsidentin Diana Ewert aus Arnsberg die Feier offiziell eröffnet.

Es folgten der stellv. Landrat im Kreis Unna Martin Wiggermann und der Bürgermeister unserer Kreisstadt Werner Kolter der es zum Abschluss so formulierte:

« Wir haben Anlass und Vertrauen in die Zukunft zu schauen »

Zu den weiteren Gastrednern gehörten der ehemalige Staatsminister und langjährige Vorsitzende des Freundeskreises der Gemeinde Wolfram Kuschke, die ehemalige Superintendentin Annette Muhr-Nelson des Evangelischen Kirchenkreises Unna.
Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde «haKochaw» Alexandra Khariakova war sichtlich gerührt. Ohne ihre Mithilfe und Unterstützung der Förderer ist so eine gelungene Entwicklung nicht möglich. Gisela Habekost Vorstandsmitglied vom Freundeskreis der jüdischen Gemeinde gab einen kurzen Einblick in die Anfänge der lebendigen jüdischen Gemeinde in Unna.
Den Abschluss der Dankesreden machte die Vorsitzende der Union Progressiver Juden in Deutschland Sonja Guentner aus Bielefeld.

Musikalisch umrahmt wurde dieser erste Teil von Kindern der Sonntagsschule des Vereins Stern, dem Chor der liberalen Jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e.V. unter der Leiterin Larisa Makarova am Klavier. Zu den Liedern gehörten auch: Jeruschalaim Shal sachasw - Jerusalem aus Gold und zum Abschluss Evénu Shalom Alechem. Einen multireligiösen Vortrag gab es von Karolin Osmani und Mirella Vacarciuk.

Zu den Ehrengästen gehörten
Familie Muriel Brounstein aus den USA und Familie Michael Holländer. Sie besuchten die Gedenkplatte ihrer Großeltern Armin und Rosi Holländer auf dem Jüdischen Friedhof Unna und legten Steine nieder.

Durch das Programm mit ausführlichen Informationen führte die freie Journalisten Carola Schiller aus Bönen. Ihr kurzes Statement auf meine Frage:
„Eine solche Erfolgsgeschichte, wie die Jüdische Gemeinde in Unna sie vorweisen kann, ist das Ergebnis eines ganz besonderen Zusammenhalts. Dieses multikulturelle und rundum gelungene Fest beweist, wie stark die Gemeinde ist und dass sie noch mehr erreichen kann und wird".

Nach der Pause ging es mit einem feierlichen Kabbalat Shabbat, Orgelgottesdienst mit Rabbinerin Natalia Verzhbovska, Kantor Paul Yuval Adam aus Bielefeld und Prof. Ralph Selig aus den USA an der Orgel weiter.

Zum Abschluss einer beeindruckenden Feier bei Kiddusch und Abendessen gab es noch viele Möglichkeiten zum intensiven Gesprächsaustausch.

Kurzinfos zur Jüdischen Gemeinde «haKochaw»
Seit Mai 2007 engagiert sich die Jüdische Gemeinde „haKochaw“ auch im kulturellen Leben des Kreises Unna. Im Jahre 2008 wurde mit Beteiligung des Landtagsabgeordneten Herrn Wolfram Kuschke, des Landrates des Kreises Unna, Herrn Michael Makiolla, sowie des Bürgermeisters der Stadt Unna, Herrn Werner Kolter, der lebendigen jüdischen Gemeinde in Unna gegründet.

Mit dem seit 2010 gemieteten und 2012 erworbenen ehemaligen Gebäude des Bodelschwinghhauses in Unna-Massen und dem feierlichem Einzug einer eigenen Sefer Thora (Thora – Rolle) erreichte die Gemeinde einen besonderen Abschnitt der Vollständigkeit: Dank der Unterstützung der Landesregierung NRW sowie vieler Bürgerinnen und Bürger Unnas wurde der bisherige Betsaal im Gemeindezentrum zu einer Synagoge.

Vertreter von Parteien und Schulen, Kirchen und Vereinen, der Stadt- und Kreisverwaltung, viele interessierte Bürger und offizielle Gäste nahmen und nehmen Anteil am religiösen und kulturellen Geschehen. Das zeigt, dass die Jüdische Gemeinde Unna inzwischen fest verankert ist.
In Unna und Fröndenberg unterstützt die Gemeinde die örtliche Initiative „Stolpersteine“ und nimmt aktiv an Stadtveranstaltungen zur Erinnerung an Kriegsopfer und Pogromnacht - Gedenken teil.
Kultur, Zivilcourage und gesellschaftliches Engagement versteht die Gemeinde als die wichtigsten Instrumente ihrer Integrationsarbeit. Die intensive Vernetzung mit den Institutionen des Kreises Unna ist ein wichtiger Teil der Aktivitäten.

Seit Jahren unterstützt die Gemeinde die Aktionen des Integrationsrates der Kreisstadt Unna. Sie beteiligen sich an den interkulturellen Tagen „bUNt“ in Unna, an Frauenfesten und Friedensgebeten. Die Teilnahme an interreligiösen Dialogen des Kreises Unna schafft Annäherung und baut gegenseitiges Verständnis aus. Das ist ein wesentliches Anliegen auf dem Weg in die Zukunft.

Mit dem offenen Zugehen auf Menschen, durch Veranstaltungen und Einladungen in die Synagoge, versteht sich die Gemeinde als „Brückenbauer“ zwischen Religionen und Kulturen. Konzerte jüdischer Musik und Einblicke in die jüdische Kultur bereichern die vorhandene religiöse und kulturelle Landschaft der Region.

Fotos © Jürgen Thoms
10.07.17 08:17:37
 

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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