Ständig Durchfall? Telefonaktion des Unnaer Katharinen-Hospitals zu Crohn & Colitis Tagen

5. Oktober 2015
16:00 Uhr
Katharinen-Hospital, 59423 Unna
Foto: Archiv
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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind zumeist mit starkem Durchfall verbunden – ein großes Problem! Darüber zu sprechen, fällt den meisten nicht leicht, obwohl sie viele Fragen dazu haben. Deshalb bieten die Experten des Katharinen-Hospitals eine Telefonaktion an, um allgemein über das Thema zu informieren. Der Termin am 5. Oktober ist bewusst gewählt: Es sind die bundesweiten Crohn & Colitis Tage.

Ein typisches Anzeichen für eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung sind die Durchfall-Episoden. Auch wenn man kein Gewicht zunimmt, obwohl man ausreichend isst, kann das ein Anzeichen sein. Die Symptome sind häufig ähnlich wie bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Die Betroffenen haben zumeist starke Krämpfe im Unterbauch, Übelkeit und hohe Entzündungswerte bei der Blutuntersuchung – was zunächst wie eine Blinddarmentzündung erscheint, entpuppt sich dann manches Mal als chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED).

Um die Erkrankung zu erkennen, setzen die Mediziner am Katharinen-Hospital Unna hauptsächlich die Ultraschall-Diagnostik ein: „Weil wir sehr gute Erfahrungen und ein großes Know-how auf diesem Gebiet haben“, so der Chefarzt der Inneren Klinik I / Gastroenterologie Prof. Dr. Klaus Schlottmann. Mit Hilfe des Ultraschalls werden im Katharinen-Hospital auch die weiteren Behandlungsschritte überwacht. „Der Verzicht auf eine Computertomographie bedeutet eine niedrige Strahlenbelastung für unsere Patienten“, betont der Chefarzt.

Das größte Problem für die Betroffenen ist die Sorge, ob in der Nähe eine Toilette ist. „Das mag sich merkwürdig anhören, aber der ständige Durchfall ist im Alltag eine echte Belastung – an Urlaubsreisen ist kaum zu denken“, beschreibt Professor Schlottmann die psychisch schwierige Lage der Betroffenen.

Ziel der Mediziner ist, den Patienten mit der geeigneten Therapie wieder ein Stück Lebensqualität zurückzugeben. Hierfür stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung – auch neuere. Das macht es nach Erfahrung der Mediziner des Katharinen-Hospitals für die Patienten nicht unbedingt einfacher: „Viele Patienten fühlen sich dadurch verunsichert“, sagt der Chefarzt. Einige Betroffene nehmen jahrelang Cortison. Als Dauerlösung gibt es oftmals auch andere Alternativen. „An dieser Stelle besteht noch echter Aufklärungsbedarf.“

Wenn es trotz der Medikamente den Patienten dauerhaft nicht besser geht, dann ist im Katharinen-Hospital das Chirurgische Team um Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter gefragt. Die Chirurgen stehen bei der Behandlung der CED stets in engem Kontakt mit den internistischen Partnern; denn die CED-Therapie geht über die engen Fächergrenzen hinaus. Bei Komplikationen der Erkrankung ist eine Operation erforderlich. Das ist der Fall bei Verengungen im Darm, die sich endoskopisch nicht aufdehnen lassen, Fisteln, Abzessen, Blutungen, proktologischen Komplikationen oder ganz akut, wenn der Darm durchgebrochen ist und eine Bauchfellentzündung besteht.

Die Art der Operation – offen oder minimalinvasiv – hängt ganz individuell von dem jeweiligen Befund ab. „Generell ist unsere Devise bei operativen Eingriffen: So viel wie nötig und so wenig wie möglich zu entfernen“, unterstreicht Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter, Chefarzt der Klinik für Chirurgie am Katharinen-Hospital. „Wichtig ist uns bei der Wahl der geeigneten Therapie, ganz eng im Gespräch mit dem Patienten zu bleiben.“

Hintergrund:

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (chronische Darmentzündungen) sind sich ähnlich. Sie werden unter dem Begriff der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) zusammengefasst. In Deutschland sind rund 350.000 Menschen von dieser Erkrankung betroffen.

Beim Morbus Crohn können alle Teile des Verdauungstraktes und weitere Organe von der Entzündung betroffen sein. Meistens breitet sich die Erkrankung im Übergangsbereich vom Dünndarm zum Dickdarm aus.

Bei Colitis ulcerosa beschränkt sich die Entzündung auf den Dickdarm. Die Erkrankung geht vom Enddarm aus und verbreitet sich von dort zunehmend über den Dickdarm.

Expertentelefon am Crohn & Colitis-Tag: 5.Oktober, 16 bis 18 Uhr

Im Rahmen des Crohn & Colitis-Tags haben Betroffene die Möglichkeit, sich per Telefon im Katharinen-Hospital zu informieren.

Zu dem Thema „Lebensqualität trotz CED – Neues und Altbewärtes“ stehen Prof. Dr. Klaus Schlottmann, Chefarzt der Klinik Innere Medizin I /
Gastroenterologie, und Oberarzt Dr. Jörg Zimmermann für Fragen zur Verfügung:
Tel. 02303/100-3771
Tel. 02303/100-3772

Zu dem Thema „Chirurgie bei CED – Am besten in erfahrener Hand“ informieren Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter,Chefarzt der Klinik für Chirurgie, und Oberarzt Priv. Doz. Dr. Gerhard Leder:
Tel. 02303/100-3773
Tel. 02303/100-3774

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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