Tipp der Verbraucherzentrale: Sonnenschutz für die Haut

In der Sonne an Schattenseiten für die Haut denken -
Alarmstufe Rot wirksam vermeiden

Endlich Sommer und Sonne satt: Die Strahlen am blauen Himmel sorgen für Hochstimmung und helfen unserem Körper das für das Immunsystem und Knochen wichtige Vitamin D zu bilden. Je nach Hauttyp – von hell über mittel bis dunkel – baut unsere Haut bei langsamer Gewöhnung einen gewissen Eigenschutz auf, indem sie sich durch das Pigment Melanin braun färbt und sich ihre oberste Hornschicht verdickt. „Bei kleinen Kindern sind die hauteigenen Schutzmechanismen jedoch noch nicht voll ausgebildet, deshalb sollten die Jüngsten besonders gut vor intensiver Sonnenstrahlung geschützt werden“, erklärt Karin Baumann, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Unna.

Folgende Tipps helfen kleinen und großen Sonnenanbetern, die Alarmstufe Rot auf der Haut wirksam zu vermeiden:

- Schatten, luftige Kleidung, Sonnencreme: So lautet die Rangfolge für sinnvollen Hautschutz. Raus aus der Sonne! – Diese Goldene Regel gilt bei praller Mittagshitze: Am Strand oder auf der Wiese bieten ein schattenspendender Sonnenschirm oder eine Strandmuschel – ideal mit UV-Standard 801 – den nötigen Schutz. In der Sonne sollte der Körper mit luftiger, weiter Kleidung und der Kopf mit Kappe oder Hut bedeckt werden. Auf die Nase gehört eine große, gebogene Sonnenbrille mit UV 400-Schutz. Sonnencreme und Lotion schützen für eine begrenzte Dauer vor Sonnenbrand. Die Mittel dürfen jedoch nicht überschätzt werden. Da trotz des Auftragens ein Teil der bedenklichen UV-Strahlung in die Haut eindringt, schützen Sonnencremes laut Aussage des Bundesamtes für Strahlenschutz nicht vor langfristigen Schäden der Haut – etwa vor Hautkrebs. Daher eignen sie sich nicht, um das Sonnenbad beliebig lange auszudehnen.

- Lichtschutzfaktor (LSF) richtig deuten: Kinder und sehr hellhäutige Menschen verfügen nur über eine kurze Eigenschutzzeit von maximal zehn Minuten. Menschen mit durchschnittlichem Teint können sich 30 Minuten und dunkelhäutige Typen 40 Minuten ungeschützt der Sonne aussetzten. Wer den LSF des Sonnenschutzmittels mit seiner persönlichen Eigenschutzzeit multipliziert, ermittelt so die Zeitdauer, die er in der Sonne bleiben kann, ohne dass die Haut rot wird. Aber Vorsicht: Der Lichtschutzfaktor wird bei Tests mit einer recht dicken Cremeschicht auf der Haut ermittelt, die der Eincremepraxis von Sonnenanbetern häufig nicht entspricht. Daher ist es ratsam, die maximale Aufenthaltsdauer, die auf Sonnenschutzmittel angegeben ist, um ein Drittel zu verkürzen. Nachcremen ist auch bei wasserfester Creme sinnvoll – besonders nach dem Schwimmen. Das maximale Sonnenbad lässt sich durch erneutes Auftragen jedoch nicht verlängern. Und: Bei LSF 30 wird bereits circa 95 Prozent der Strahlung gefiltert. Höhere Lichtschutzfaktoren bieten also keinen großen Zusatznutzen.

- Unterschiedliche Abwehrfilter für schädliche Strahlen: Sonnenschutz wird zum einen durch organisch-chemische Lichtschutzfilter erzielt, die die Strahlen in Wärme umwandeln. Bei empfindlichen Menschen können diese Filter zu Hautreizungen und Allergien führen. Anders wirken physikalische Filter, deren Pigmente – zum Beispiel Titanium Dioxide – die Strahlung wie winzige Spiegel abwehren. In Naturkosmetikprodukten, erkennbar unter anderem am BDIH- oder NATRUE-Siegel, sind nur physikalische Lichtschutzpigmente zugelassen. Menschen mit empfindlicher Haut oder Allergien vertragen diese Art von Filtern oft besser. In den meisten konventionellen Produkten werden beide Arten von Lichtschutz kombiniert. Die Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit von Inhaltsstoffen verschiedener Produkte können auf der Internetplattform www.codecheck.info nachgesehen werden.

- Produktetikett kein Rätsel: Lichtschutzpigmente werden von vielen Herstellern auch als besonders kleine Teilchen – nämlich in Nanogröße verwendet. Dies muss als „nano“ bei den Inhaltsstoffen auf den Produkten gekennzeichnet sein. Einatmen der winzigen Teilchen ist schädlich, deshalb sollten Sonnenschutzsprays keine Nano-Partikel enthalten. Die Winzlinge durchdringen laut Studien keine gesunde Haut. Die Wirkung bei geschädigter Haut ist jedoch noch unklar. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift besser zu Sonnenschutzmitteln mit mineralischen UV-Filtern ohne Nano-Teilchen. Sonnencreme soll nicht nur vor ultravioletter UVB-Strahlung, sondern auch vor UVA-Strahlung schützen. Dass entsprechende EU-Empfehlungen hierzu eingehalten werden, ist auf Sonnenschutzmitteln an dem Aufdruck „UVA“ in einem Kreis-Symbol erkennbar.

Wissenswertes zum Sonnenschutz und zu Kosmetikprodukten vermitteln auch die Umweltberater der Verbraucherzentrale NRW im Unnaer Rathaus. (Vom 6. bis zum 17. Juli ist die Verbraucherzentrale in der Sommerpause)
Ergänzende Hinweise zur Wirksamkeit von UV-Textilien und Beta-Carotin-Kapseln gibt’s im Internet: www.vz-nrw.de/reise-spezial unter dem Stichwort „Gesundheit“.

Autor:

Karin Baumann aus Kamen

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