Eishockey in Unna: der Königsborner JEC e.V.

Das Logo der Bulldogs/des KJEC: Die Bulldogge

Die Vereinsgeschichte des Königsborner JEC
Der Königsborner Jugend Eishockeyclub (KJEC) ist ein Amateur-Eishockeyverein in Unna-Königsborn (Nordrhein-Westfalen). Der KJEC und wurde bereits im Jahre 1985 gegründet und zählt damit zu den ältesten Eishockeyvereinen in Nordrhein-Westfalen. Damals widmete man sich ausschließlich der Förderung des Nachwuchses. In Unna beheimatete Teams wie der EHC Unna, der EC Devils Königsborn sowie der ESC Unna griffen gerne auf den gut ausgebildeten Königsborner Nachwuchs zurück. Mit der Abmeldung des ESC Unna im Jahre 1998 stand man jedoch vor einem Vakuum.

Um den zahlreichen Nachwuchsspielern auch nach ihrer Juniorenzeit eine sportliche Heimat bieten zu können, wurde in der Saison 2002/2003 erstmals in der Vereins-geschichte eine Senioren-mannschaft ins Rennen geschickt. Das mit zahlreichen Eigengewächsen gespickte Team ging unter dem Kampfnahmen ''Bulldogs'' in der Bezirksliga NRW an den Start. Bereits in der Debütsaison gelang der jungen Mannschaft der Aufstieg in die Landesliga NRW. 2003/2004 konnte das Ziel des Klassenerhaltes bereits frühzeitig mit Erreichen der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga gesichert werden. In der darauf folgenden Saison 2004/2005 gelang den jungen ''Bulldogs'' der große Coup und man wurde ungeschlagen Meister der Landesliga. In der anschließenden Pokalrunde gelang es dem KJEC, die Erfolgsserie fortzusetzen und als Vizepokalsieger den Aufstieg in die Verbandsliga zu feiern.

Infolge einer Umstrukturierung der Nordrhein-Westfälischen Amateurligen wurde der Königsborner JEC in der Saison 2005/2006 in die höchste deutsche Amateurklasse - die Regionalliga eingestuft.

Hier mussten sich die jungen ''Bulldogs'' an Vereinen messen, die über zahlreiche Profis und Halbprofis verfügten. Leider ließen die finanziell nur sehr begrenzten Möglichkeiten keine großen Sprünge zu, weshalb die Klasse sportlich nicht gehalten werden konnte. Trotz alledem profitierten die außerordentlich jungen Spieler vom erwartet hohen Niveau, konnten wertvolle Erfahrungen sammeln und kämpften bis zuletzt im Gegensatz zu anderen Vereinen vollkommen unentgeltlich.

Als Nachrücker konnte der KJEC auch in der Saison 2006/2007 in der Regionalliga antreten. Nach einer überraschend starken Vorrunde - der KJEC belegte den 9. von insgesamt 12 Plätzen - stieg die Mannschaft von Trainer Uwe Roosen in der anschließenden Pokalrunde sportlich ab.

In der Saison 2007/2008 war Königsborn dann endlich erfolgreicher. Zwar beendete man die Vorrunde abermals auf dem vorletzten Tabellenplatz, doch in der anschließenden Pokalrunde waren die Bulldogs deutlich erfolgreicher. Nachdem Willi Tesch die Aufgaben von Uwe Roosen nach dessen Rücktritt nach dem Vorrundenspiel bei den DEG Metro Stars II übernommen hatte, ging es sportlich allmählich bergauf. Pünktlich zu Beginn der Pokalrunde verpflichtete man die beiden erfolgreichen Regionalliga-Ausländer Derek Picklyk und David Stetch vom Liga-Konkurrenten EC Bergisch Land. Dieser Wechsel erwies sich als richtig, denn fortan kämpfte Königsborn um den Pokalsieg. Am Ende konnte man frühzeitig den Klassenerhalt feiern und verpasste mit lediglich zwei Punkten Rücktand den Pokalsieg.

Fortgesetzt wurde der sportliche Aufschwung in der Spielzeit 2008/2009. Mit einem leicht veränderten Kader um die beiden Kanadier erreichte man in der Regionalliga-Hauptrunde den 7. Platz und verpasste die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Oberliga nur knapp um sieben Punkte hinter dem Neusser EV. Zwischenzeitlich war der KJEC nach einer unglaublichen Serie von sechs Siegen aus sieben Spielen sogar an der Tabellenspitze der Regionalliga. In der Pokalrunde wurde Könisgborn wie bereits im Vorjahr leider nur Vize-Pokalsieger.

Die sportlich erfolgreichste Saison erlebte der KJEC in der Saison 2009/2010. Dank einer Kooperation mit dem DEL-Club Iserlohn Roosters trugen gleich drei Förderlizenzspieler das Bullogs-Trikot. Auch die weiteren Neuverpflichtungen fügten sich perfekt in das Team ein, so dass überaus verdient die Regionalliga-Endrunde erreicht werden konnte. Und in dieser konnte die Bilanz sogar noch gesteigert werden, denn am Ende belegten die Bulldogs einen sensationellen - wenngleich verdienten - sechsten Platz und konnten sich damit sportlich für die Eishockey-Oberliga qualifizieren.

Innerhalb von acht Jahren gelang es dem einstigen Bezirksligisten, sich bis in die dritthöchste deutsche Liga zu spielen. Ein Erfolg, auf den man stolz sein kann!

Eishockey in Unna
Das Unnaer Eishockey existiert offiziell seit 1979, zwei Jahre, nachdem die Eissporthalle in Unna-Königsborn mit insgesamt 4000 Plätzen (2400 Sitz- und 1600 Stehplätze) errichtet wurde. Der erste in Unna ansässige Eishockeyverein war der Königsborner SV, der sogar die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga erreichte, den Aufstieg letzten Endes jedoch verpasste und 1983 finanziell am Ende war.

Der EHC Unna, Nachfolgeclub des Königsborner SV existierte deutlich länger. Dieser ging im Jahre 1983 an den Start und spielte zunächst in der NRW-Liga. In der Saison 1984/1985 gelang der Aufstieg in die Oberliga, aus welcher er zwei Jahre später wieder abstieg. Erneut zwei Jahre später, in der Saison 1988/1989 schaffte der EHCU den Wiederaufstieg in die dritthöchste Spielklasse. Dort avancierte er zur Spitzenmannschaft und trat in die sportlichen Fußstapfen des KSV. In der Saison 1990/1991 erreichte der EHC Unna zwar die Qualifikationsrunde zur 2. Bundesliga, verpasste den Aufstieg jedoch und verblieb für ein weiteres Jahr in der Oberliga, ehe auch diesen Verein aus finanziellen Gründen den Spielbetrieb einstellen musste.

Da sich jedoch auch weiterhin Personen für den Eishockeysport in Unna einsetzte, wurde 1992 der Königsborner EC gegründet, der den Spielbetrieb in der Landesliga aufnahm, ehe er 1995 mit dem EC Devils Iserlohn zum EC Devils Königsborn fusionierte und 1995/1996 in der 2. Liga Nord sein Glück versuchte. Diese war für die Devils jedoch nur ein Durchgangslager. Gleich in der ersten Saison als ECDK gelang der Aufstieg in die 1. Liga Nord, der damals zweithöchsten deutsche Spielklasse. Die Saison begann sehr vielversprechend, da die Königsborner sogar den NHL-Star Jaromir Jagr für ein Freundschaftsspiel verpflichten konnten, was deutschlandweit für Aufsehen und eine volle Unnaer Eishalle sorgte. Allerdings erwies sich der Rest der Saison 1996/1997 als eine einzige Farce. Nach langem Hickhack mit dem Deutschen Eishockeybund erhielten die Devils in letzter Minute die Lizenz. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel war der Spielbetrieb allerdings permanent gefährdet. Spieler kamen und gingen, der Verein forderte von anderen Vereinen sogar Antrittsgelder. Während der laufenden Saison, welche mit 2 Punkten und dem damit verbundenen letzten Tabellenplatz abgeschlossen wurde, erfolgte eine Rückbenennung in Königsborner EC. Die Relegationsrunde konnte nicht beendet werden, da das letzte Heimspiel gegen den damaligen Nachbarn aus Hamm abgesetzt wurde. Somit war auch dieser Verein Geschichte.

Darauf hin ging der ESC Unna 97 in der Spielzeit 1997/1998 in der Landesliga an den Start. In der Hoffnung, die alten Fehler nicht erneut zu begehen, gelang im selben Jahr sofort der Aufstieg in die Verbandsliga. Da die alten Fehler zwar nicht gemacht wurden, dafür aber etliche neue hinzu kamen, musste der Spielbetrieb noch während der Vorrunde eingestellt werden. Aufgrund eines Spielermangels mit finanziellen Hintergründen konnte der ESCU zwei Mal in Folge nicht antreten und wurde deshalb vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Dies war das vorerst letzte Mal, das das Unnaer Eishockey eine eigene Seniorenmannschaft beheimatete.

In der Saison 1999/2000 trug die Juniorenmannschaft des Iserlohner EC die Regionalligaheimspiele in Unna aus, da es in Iserlohn zum einen an Eiszeiten mangelte, man gleichzeitig aber auch versuchte, Zuschauer anzulocken. Nach einer durchwachsenen Saison, die fast unter Ausschluss der Offentlichkeit absolviert wurde, wurde das Projekt 1b-Mannschaft kurzfristig eingestellt. In den beiden darauf folgenden Saisons nahm keine Herrenmannschaft den Spielbetrieb in Unna auf, statt dessen wurde die Eissporthalle im Unna-Königsborn die neue Heimat des DEC Iserlohn, eines Damenteams, welches in der Damen-Landesliga spielt und sich zur Saison 2007/2008 dem Königsborner JEC anschließen wird.

2002/2003 ging mit dem Königsborner JEC nach vier langen Jahren endlich wieder ein heimisches Seniorenteam in Unna an den Start. Lange Zeit sah es jedoch danach aus, dass es kein Eishockey mehr in Unna geben sollte. Aufgrund des herunter gewirtschafteten Haushalts wurde seitens der Politik überlegt, die Eissporthalle zu schließen und sie zu einer Funsporthalle umzubauen - ohne Eis. Dies hätte das Ende mehrerer Vereine bedeutet. Nun wird die Halle privatisiert und vom Vorsitzenden des KJEC Uwe Kuchnia geleitet.

Die Geschichte des Eishockeysports in Unna beschränkt sich jedoch nicht nur auf den regionalen Sport. So war die Eissporthalle in Unna-Königsborn auch Austragsort von Länderspielen. 1997 richtete der Deutsche Eishockeybund den das 3-Nationen-Turnier "Christmas-Cup" aus, an welchem die Frauen-Nationalmannschaften Deutschlands, der Schweiz und Kanada teilnahmen. Den Höhepunkt bildete jedoch das Länderspiel der deutschen Männernationalmannschaft gegen Kasachstan, welches die Deutschen mit 3:0 gewinnen konnten. Darüber hinaus findet hier jährlich das rennomierte Sommertrainingscamp "Kids on Ice" statt.

Autor:

Stephan Breiding aus Unna

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