Massener Schützen feiern Königsproklamation

Schützenkönig Stefan Rienhoff und  Königin  Ehefrau Alexandra
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  • Schützenkönig Stefan Rienhoff und Königin Ehefrau Alexandra
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Freitag 01. Juni 2017 20:00 Uhr

und feierlich ging es am Freitagabend 

im Massener Bürgerhaus zu. Mit den Klängen des Spielmannszuges „Klingendes Spiel" e.V. Bönen marschierten die Schützen zum Massener Bürgerhaus.
Unter den Gästen, die vom 1. Vorsitzenden Dietmar Wünnemann begrüßt wurden, waren 1. Vorsitzende Kurt Erdmann vom Schützenkreis Unna-Kamen, Volker König vom SPD Stadtverband Unna, Helmut Tewes vom Bürgerhausverein, Klaus Göldner von der Freien Liste Unna und unser für den Bezirksdienst zuständige Polizeibeamte Jürgen Horstmann, um hier nur einige zu nennen. Nach der Begrüßung war das Mikrofon für unseren Ortsvorsteher Dr. Peter Kracht frei.

Hier seine Rede
Eure Majestäten, liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,
ich darf Sie alle als Ortsvorsteher von Massen zur Proklamation unsere neuen Majestäten Stefan und Alexandra hier im Bürgerhaus an der Kleistraße herzlich begrüßen. Unser Bürgermeister und seine Stellvertreterin sind heute abend leider verhindert. Sie haben deshalb mich gebeten, statt ihrer einige Grußworte an Sie zu richten, was ich selbstredend überaus gern übernehme, da ich ja selbst Mitglied im Schützenverein Massen bin. Ich bin sicher, dass wir heute abend einige schöne Stunden zusammen verleben werden.

Die Schützenvereine im Kreis Unna sind ein starkes Stück Heimat!!

Die Schützenvereine sind nicht nur bei uns im Kreis Unna Träger einer langen Tradition, die zum Beispiel in Geseke (im Kreis Soest) bis ins Jahr 1412 zurückreicht. Schützenverein sind ebenso eine besondere Stätte westfälischer Brauchtumspflege, die keineswegs rückwärtsgewandt ist, sondern vielmehr und nachdrücklich das Erbe der Vergangenheit bewahren, sichern und an die nächste Generation weitergeben will. Im Klartext: Die Schützenvereine im Kreis Unna sind ein starkes Stück Heimat!!

Der Begriff Heimat war Jahrzehnte lang verpönt, war negativ belastet, stand für rückwärtsorientiert und weltfremd, für dumpfes Gedankengut. Heute hat sich der Heimatbegriff aber gewandelt, Heimat ist für viele Zeitgenossen ein geliebtes Stück Geborgenheit geworden. Heimat bedeutet Zufriedenheit, Freundschaft und Vertrauen.
Ich fand bei der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft in Geseke (die ist immerhin 418 Jahre älter als wir in Massen!) eine eindrucksvolle Rede des Schützenbruders Postsekretär Franz Rieländer, gehalten beim Königsschießen zu Geseke am 4. Juli 1908, aus der ich gern einige Passagen vortragen möchte:

„Liebe Schützenbrüder, anlässlich der Wiederkehr der Feier unseres Schützenfestes hier unter den Schützenbannern versammelt, uns herzlich begrüßend, rufen wir mit überströmender Begeisterung aus: Seid willkommen ihr schönen Tage des Schützenfestes, sei gegrüßt du Schützenfest an heimatlicher Stätte! Wozu diese Freude, diese Begeisterung; was ist unser Schützenfest? Lassen wir die alten Sitten, die alten Gebräuche reden und verweilen wir einige Augenblicke beim Beginn des Festes. Welch' erhabene Gedanken steigen in uns auf, wie hoch schlagen die Wellen unserer Empfindungen, wenn die schmucken Schützen in ihrer kleidsamen Tracht unter Trommelknall und Trompetenschall untermischt mit dem feierlichen Glockengeläute der altehrwürdigen Stadtkirche zur Kirche, zur Schützenmesse wandern. Ist so unser Schützenfest wohl ein gekünsteltes, ein Modefest zu nennen; Nein! Unser Schützenfest ist ein Naturfest, mit uns Gesekern von Kindsbeinen an aufs innigste verwachsen; es ist ein volkstümliches Heimatsfest, das die Pflege des Bürgertums, den Hort der Bürgertugenden auf seine Fahne geschrieben hat; es ist ein von unsern Vorfahren uns überliefertes Bürgerschützenfest…“

Und weiter heißt es: „Geblieben ist den Gesekern ferner die eigene Kraft, Entschlossenheit, Tapferkeit, Ausdauer, der Mannesmut, das Gefühl der Zusammengehörigkeit und - die Liebe zur Heimat.“
Diese Worte aus dem Jahr 1908 klingen für so manchen heute pathetisch, aber sie treffen im Großen und Ganzen bis in unsere Tage auf die Schützenvereine im Kreis Unna zu: Traditionelle Brauchtumspflege in einer Welt, die aus den Fugen geraten zu sein scheint und einer Globalisierung, die nicht jedem einen Sturm der Begeisterung entlockt. Unsere Schützenvereine sind ein starkes Stück Heimat – und das ist gut so!
Allen Schützenschwestern und Schützenbrüdern ein herzliches und kräftiges Horido!

Die Ehrungen wurden
durch den 1. Vorsitzenden Kurt Erdmann vom Schützenkreis Unna-Kamen vorgenommen. Die Pokale der Stadt Unna wurden durch Ortsvorster Dr. Peter Kracht an das Königsparr übergeben.

Fotos © Jürgen Thoms
Beitrag aktualisert: 03.06.2018 11 29:52:54

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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