Schüler setzen sich spielerisch mit dem Thema Alkohol auseinander
„Hier geht es nicht um ein Verbot!“

Die Schüler ordnen die menschlichen Organe ihrem richtigen Platz im menschlichen Körper zu.  | Foto: Astrid von Lauff
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Es gibt ihn schon seit mehr als zehn Jahren am Gymnasium Langenberg. Die Rede ist vom ALK-Parcours, einem Präventionsprojekt der Ginko-Stiftung, das Schülern die spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol ermöglicht. Als Kooperationspartner mit im Boot sind die Stadt Velbert und die Bergische Diakonie.

Zwei Räume, fünf Stationen und jede Menge Schüler - genau genommen: alle Schüler der achten Klassen des Langenberger Gymnasiums. Dazu noch etliche Schüler der zehnten Klassen, die ihren jüngeren Mitschülern die Aufgabenstellungen an den verschiedenen Parcours-Stationen erklären.
Da ist unter anderem die Station „Was stellt Alkohol in deinem Körper an?". Anhand eines Modells, das jeder aus dem Biologieunterricht kennt, ordnen die Schüler die menschlichen Organe ihrem richtigen Platz im menschlichen Körper zu. Das ist einfach, finden Mila, Anna und Viktoria. Doch welche Organe werden durch übermäßigen Alkoholkonsum geschädigt? Da sind sich die Schüler nicht mehr ganz so sicher. Sie grübeln, diskutieren und gleichen ihre Ergebnisse mit den medizinisch erwiesenen Resultaten ab.

Die Mädchen sind sich einig, dass es wichtig sei, jetzt Infos über das Thema Alkohol und das damit verbundene Konsumverhalten zu erhalten. Das sieht auch Lehrer Karsten Brücker so. „Hier sollte so früh wie möglich aufgeklärt werden. Dabei ist es immer sinnvoll, ganzheitlich zu schulen. Prävention ist nicht mit einer Veranstaltung erledigt. Wir Lehrer müssen kontinuierlich an dem Thema dran bleiben“, so Brücker, der das Projekt bereits zum zweiten Mal begleitet. „Hier geht es nicht um ein Verbot, sondern um den verantwortlichen Umgang mit Alkohol. Die Bewusstseinsbildung über die rechtlichen, sozialen und biologischen Folgen von Alkoholkonsum steht im Vordergrund.“ So sieht es auch Jana Kortwig, Prophylaxe-Fachkraft der Fachstelle Sucht der Bergischen Diakonie. „Tatsächlich liegt das Alter in dem Jugendliche erste Erfahrungen mit Alkohol machen im Schnitt bei 13 oder 14 Jahren. Meine Praxiserfahrung zeigt, dass dies das richtige Alter ist, um das Thema Sucht und Suchtverhalten zu thematisieren.“

Spielerisch und nicht mit erhobenem Zeigefinger werden die Schüler an den verschiedenen Stationen mit den Folgeschäden von Alkoholmissbrauch konfrontiert. Dabei sind sie oftmals erstaunt über die Ergebnisse, beispielsweise bei der Station „Promille bringen nicht den großen Spaß“, wo die Schüler über die sozialen und rechtlichen Konsequenzen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt werden. Katharina John, von der Stadt Velbert, die das Projekt finanziell und personell unterstützt, betont: „Die Schüler müssen erkennen, dass sie allein die Verantwortung für ihr Handeln und ihren Körper übernehmen müssen. Der erzieherische Jugendschutz der Stadt Velbert arbeitet präventiv. Dabei ist bei diesem Projekt die Einbindung von älteren Schülern, die schon Erfahrungen im Umgang mit Alkohol gemacht haben, besonders effektiv.“ Hier greife das sogenannte Peer-to-Peer-Konzept. Es basiere auf der Annahme, dass ältere Schüler kompetente Ansprechpartner und Vorbilder für jüngere Altersgruppen sind.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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