Neues Buch über den Dom wirft "besonderen Blick auf die Dinge"!

Rüdiger Schlesselmann und Gerhard Haun (von links) mit ihrem neuen Buch über den Mariendom Neviges.
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Neue Ansichten gibt es in der Buchneuerscheinung über den Mariendom Neviges zu entdecken

Er ist kein Domführer, der dritte Band der Reihe „Velbert im Quadrat“. Und doch geht es in der Neuerscheinung mit dem Titel „Mariendom Neviges“ ausschließlich um ihn. Doch der Historiker Gerhard Haun und Fotograf Rüdiger Schlesselmann werfen einen ganz besonderen Blick auf dieses sakrale Betonbauwerk von Architekt Gottfried Böhm.

Es ist schon viel berichtet worden über den Wallfahrtsdom „Maria, Königin des Friedens“ – in Wort und Bild, schließlich ist das monumentale Bauwerk, nach dem Kölner Dom, die zweitgrößte Kirche im Erzbistum Köln. Deshalb sollte es anlässlich des Domjubiläums im nächsten Jahr etwas ganz Besonderes werden. „Nach Velbert und Langenberg sollte sich der dritte Band von ‚Velbert im Quadrat‘ thematisch auf Neviges beziehen“, so die Verlegerin des Buches Dr. Jutta Scheidsteger. „Was lag da näher, als ein Buch über den Dom – schließlich wird er im nächsten Jahr 50 Jahre alt.“ Ganz klar war allen Beteiligten aber sofort – es sollte auf keinen Fall ein Domführer werden, denn den gebe es ja schon. Also beschlossen die drei Beteiligten einen „besonderen Blick“ auf die Dinge zu werfen, an denen man sonst vorbeischaut. „Der Dom hat so viele fantastische Sehenswürdigkeiten. Viele wissen das nicht, dabei ist der Dom so etwas Tolles, das müssen wir nach Außen tragen“, so Scheidsteger, bekennende Domliebhaberin. Gesagt, getan. Historiker Gerhard Haun ist Dom- und Wallfahrtsexperte. Für die Verlegerin war er daher als Autor erste Wahl. Keiner kennt den Dom so gut wie er. Mit seinen Texten ist Haun „die Sache mehr betrachtend, meditativ angegangen". Wie beispielsweise auf Seite 14 des Buches, wo es im Text zu der hohen, kahlen Betonwand heißt: „[…] Aber hier nur diese riesige, graue, nackte Wand aus Beton, glatt, unnahbar, schweigend, leer – eine unerwartete Provokation in einem katholischen Gotteshaus. Was macht diese Wand mit dem gläubigen Beter, dem Gott suchenden Wallfahrer?[…]“ Haun sieht diesen Bau als „leere Kirche, mit unheimlich vielen Aspekten, auf die man durch die Kargheit hingewiesen wird.“ Gemeinsam mit Fotograf Rüdiger Schlesselmann, sei er durch den Dom gegangen und habe ihn auf die vielen kleinen Besonderheiten hingewiesen – besonders darauf, was das Sonnenlicht mit dem Kircheninnenraum macht. So komme es nur in den Sommermonaten Juni und Juli um die Mittagszeit vor, dass die Marienstele komplett in grünes Licht getaucht werde, welches durch die gefärbten Glasscheiben einfällt. Ebenfalls im Sommer und gegen die Mittagszeit falle das Sonnenlicht durch die rote Rose des Rosenfensters direkt auf den Altar. Viele Fotografien in dem Buch zeugen von diesen beeindruckenden Lichtspielen. „Von Außen eher hässlich und von innen düster", so sei sein erster Eindruck vom Dom gewesen, gesteht Schlesselmann. Dieses Bild habe sich allerdings inzwischen grundlegend geändert, so der Fotograf, der bei seiner Arbeit viele Schätze im Dom entdeckt hat und das Bauwerk so für sich ganz neu kennengelernt hat. Dazu gehören unter anderem auch die Steinmetzarbeiten von Elmar Hillebrand, der den Altar, die Sakraments- und die Marienstele geschaffen hat. Was der Leser bei diesem Buch erwarten darf: Er bekommt ein Gefühl für den Dom. Er bekommt nicht unbedingt mehr Fakten geliefert, die kann er auch woanders nachlesen. Scheidsteger: „Der Dom ist wunderschön. Wer einen negativen Eindruck von ihm hat, sollte ihm ruhig noch eine Chance geben und ihn besuchen, wenn die Sonne scheint. Vieles in diesem Gebäude erschließt sich einem erst auf den zweiten Blick. Man braucht Zeit diese Dinge zu entdecken.“ Der Mariendom stelle eine in sich geschlossene, perfekte Einheit dar, ist sich auch Gerhard Haun sicher. Mit dem neuen Buch wolle man die Menschen zu Weihnachten auf das bevorstehende Jubiläumsjahr des Marienedoms einstimmen. Das 104 Seiten starke Buch ist im Scala-Verlag erschienen und  im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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