„Villa wird verschandelt“

So sieht die bisherige Eingliederung der Villa Herminghaus in das Marktzentrum aus. Hierhin soll auch das Schloss- und Beschlägemuseum umziehen.
  • So sieht die bisherige Eingliederung der Villa Herminghaus in das Marktzentrum aus. Hierhin soll auch das Schloss- und Beschlägemuseum umziehen.
  • hochgeladen von Janina aus dem Siepen

Obwohl das Marktzentrum mittlerweile beschlossene Sache ist, bereitet die geplante Umsetzung so manch einem Politiker noch Bauchschmerzen. Nachdem die Stadt die Pläne in der letzten Woche öffentlich vorgestellt hatte, regt sich jetzt massive Kritik von Seiten der Wählergemeinschaft „Sozial-liberale Bürger“. Für die gemeinsame Sitzung des Bezirksausschusses Velbert-Mitte, des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und des Umwelt- und Planungsausschusses am heutigen Mittwoch hat die SLB drei Anträge vorbereitet. Hierbei wird neben der Belegung der Villa Herminghaus auch das Parkhaus an der Oststraße sowie die geplante Verkaufsfläche des Zentrums thematisiert.
„Wir wollen Schadensbegrenzung betreiben“, so Helmut Stiegelmeier, Fraktionsvorsitzender der SLB.
Seit vielen Monaten wird in der Velberter Politik über das Für und Wider eines Marktzentrums auf dem Europaplatz heftig diskutiert. Seitdem die Stadt in der letzten Woche die Pläne für das Zentrum erstmals öffentlich machte, hat diese Debatte wieder an Zündstoff gewonnen.
Mit einigen Details der bisherigen Planung sind nämlich nicht alle einverstanden. Und so hat die Wählergemeinschaft „Sozial-liberale Bürger“ in einer Sondersitzung drei Anträge ausgearbeitet, die bei der heutigen gemeinsamen Sitzung des Bezirksausschusses Velbert-Mitte, des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und des Umwelt- und Planungsausschusses vorgelegt werden sollen.
„Wir wollen damit, wenn auch das Markzentrum nicht mehr zu verhindern ist, wenigstens das Beste für die Velberter Bürger herausholen“, so Helmut Stiegelmeier, SLB-Fraktionsvorsitzender. So beantragt die SLB zunächst, das Schloss- und Beschlägemuseum, das bisher im Forum Niederberg beheimatet ist, nicht wie geplant in die Räumlichkeiten der Villa Herminghaus zu verlegen.
„Die Villa könnte als Sitz für die VMG oder für Gastronomie dienen“, schlägt Stiegelmeier vor. Außerdem möchte man die Grenzbebauung unterbinden.
„Die Nähe zu dem modernen Marktzentrum verschandelt das Gesicht der historischen Villa und sollte dementsprechend unterlassen werden.“ Des Weiteren spricht man sich klar gegen einen Parkhausabriss und anschließenden Neubau an der Oststraße mit Anbindung an das Marktzentrum aus.
„Zu den Bebauungskosten kommen zusätzlich noch die Abrisskosten, so dass wir hier von einer Gesamtsumme von rund sieben Millionen Euro sprechen“, rechnet Dr. Armin Stallony, Mitglied des Wirtschaftsförderungsauschusses, vor. „Das sind Kosten, die mit einer Sanierung des bestehenden Parkhauses leicht zu umgehen sind. Sollte es trotzdem zu einem Abriss kommen, sollte für die entstehenden Kosten der Betreiber des Zentrums, nicht aber die Stadt aufkommen.“ Schließlich spricht sich die SLB auch für eine Verringerung der Verkaufsfläche von angedachten knapp 20.000 Quadratmetern auf 15.000 Quadratmeter aus.
„Die 20.000 Quadratmeter sind für den gesamten Innenstadtbereich gedacht gewesen“, so Stiegelmeier weiter. „Durch den neuen Kaufland-Markt sowie den Umbau des ehemaligen Hertie-Gebäudes muss die Fläche des Zentrums nach unten korrigiert werden. Es könnte sonst ein Überangebot entstehen, das der Stadt nicht gut tun kann“, so Stiegelmeier, der zusammen mit der Wuppertaler Firma Ferox die Wiederbelebung des Hertie-Hauses plant. Ob die Bedenken der SLB auf offene Ohren stoßen, bleibt indes abzuwarten.
„Wir hoffen, dass wir mit der Offenlegung dieser Missstände dafür sorgen können, dass der Velberter Innenstadt nicht noch mehr geschädigt wird“, schließt Helmut Stiegelmeier.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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