Wie der Sender entstand

Buchautor Jürgen Lohbeck (rechts) sowie Verlegerin Dr. Jutta Scheidsteger und Hermann-Josef Schmitz vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Langenberg stellten das neue Buch über den Langenberger Sender vor. Foto: Bangert
  • Buchautor Jürgen Lohbeck (rechts) sowie Verlegerin Dr. Jutta Scheidsteger und Hermann-Josef Schmitz vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Langenberg stellten das neue Buch über den Langenberger Sender vor. Foto: Bangert
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In seinem fünften Buch beschäftigt sich der Autor Jürgen Lohbeck mit dem Langenberger Sender. „Bisher gibt es keine zusammenhängende Dokumentation des Langenberger Wahrzeichens“, weiß Dr. Jutta Scheidsteger vom Scala Verlag.

Von Ulrich Bangert

Velbert. Der Sender hatte Jürgen Lohbeck immer schon interessiert. Wenn der Langenberger an seinem Schreibtisch sitzt, hat er den 301 Meter hohen Mast immer im Blick. Zum 90-jährigen Bestehen der Anlage kam er auf die Idee, zu recherchieren, was der Sender für eine Geschichte hat.
Im Juli 1926 wurde der Pachtvertrag zwischen der damaligen „Westdeutschen Funkstunde“ und dem „Langenberger Verschönerungs-Verein“ geschlossen - eine Konstellation, die bis heute besteht. In einem halben Jahr wurden die Masten für die Antennen und die Gebäude für den eigentlichen Sender erreichtet. Am 15. Januar 1927 wurde die Anlage mit einem Festprogramm in der Vereinigten Gesellschaft gefeiert, dabei wurde das „Brandenburgische Konzert Nr. 3“ von Johann Sebastian Bach vom Großen Funkorchester in Köln gespielt und nach Langenberg übertragen.
„Der Sender bot damals das Nonplusultra“, beschreibt Jürgen Lohbeck das technische Wunderwerk, das die Menschen in Massen anzog. 5000 Besucher kamen, um sich durch den Sender führen zu lassen, noch mehr Menschen bewunderten die Anlagen von außen – Langenberg wurde zu Berühmtheit. Neben dem Bismarckturm entstand das Hotel-Restaurant „Hordthaus“ und eine Jugendherberge wurde gebaut. Gleichzeitig entwickelte sich in Wallmichrath der Segelflug, der Verschönerungs- und Verkehrsverein warb in Broschüren mit dem Motto „Seide Sender Segelflug“ und lud in den „viel besuchten Ausflugs- und Luftkurort“ ein.
Der 100 Meter hohe Mast wurde 1934 durch einen 160 Meter hohen Holzmast ersetzt, der allerdings ein Jahr später von einem Orkan zerlegt wurde. In Windeseile wurde ein Notbetrieb errichtet.
Mittlerweile steht der 14. Mast auf dem Hordtberg, Jürgen Lohbeck hat sie alle beschrieben. Neben den zahlreichen interessanten Details rund um den Sender und seiner Bedeutung für Langenberg, der Kleinstadt, die durch die Seidenverarbeitung reich wurde, geht Lohbeck auf die Geschichte des Rundfunks in Deutschland ein.
„Der Langenberger Sender – 1926 bis heute“ (ISBN 978-3-9816362-7-7) ist im Scala Verlag erschienen und kostet 29,80 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.

Autor:

Michael Köster aus Essen-Borbeck

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