Kirche bietet weiterhin Gebäude an

Aufmerksam verfolgen die Mitglieder der Evangelisch-reformierten Gemeinde die Ausführungen von Pfarrer Detlef Gruber zum Verkauf von Kirchengebäuden. | Foto: Ulrich Bangert
  • Aufmerksam verfolgen die Mitglieder der Evangelisch-reformierten Gemeinde die Ausführungen von Pfarrer Detlef Gruber zum Verkauf von Kirchengebäuden.
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Gemeinde in Neviges zeigt sich offen für alle Varianten

Aus finanziellen Gründen muss sich die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde von einem Teil ihres Gebäudebestandes trennen. Im Rahmen einer Gemeindeversammlung in der Stadtkirche in Neviges informierten Pfarrer Detlef Gruber und Baukirchmeister Olaf Braß über die neuste Entwicklung.

Bereits vor einem Jahr wurde beschlossen, alle Immobilien bis auf die gerade frisch renovierte Kirche in der Stadtmitte, den Kindergarten und das Blumengeschäft neben dem Friedhof auf den Markt zu bringen. Ein Makler wurde eingeschaltet, rund 30 Besichtigungstermine fanden statt.
Für das Gemeindezentrum im Siepen blieb ein ernst zu nehmender Interessent übrig. „Die Verhandlungen sind weitgehend abgeschlossen“, verkündete Olaf Braß. „Das Ehepaar Röhrig hat uns angeboten, die Kirche an der Wielandstraße so zu belassen, den Kirchenraum können wir also für die nächsten Jahren an Heiligabend, für Schulgottesdienste und für den Konfirmandenunterricht nutzen. Allerdings müssen der Bastel-, der Literatur- und der Seniorenkreis umziehen und die Kirche muss entwidmet werden.“

Annika und Tobias Röhrig betreiben seit einigen Jahren die Jugendhilfe Lohmühle mit dem Kinderhaus Lohmühler Berg. Dort leben Kinder bis zum Beginn der Pubertät in neun Einzelzimmern, kontinuierlich betreut durch pädagogische Fachkräfte. Zielgruppe sind unter anderem Kinder, die Gewalt, Missbrauch oder Verwahrlosung erleben mussten. Die Jugendämter der Städte aus Nah und Fern vermitteln die betroffenen Kinder und kommen für die entstehenden Kosten auf.
Anfang des Jahres hatte das Ehepaar Röhrig die Betriebserlaubnis für das Kinderhaus an der Steinstraße erhalten, wo bis zu sechs Kinder in einem stationären, familiengleichen Angebot stabile und emotionale Beziehungen aufbauen können. An der Wielandstraße soll ein ähnliches Angebot geschaffen werden. „Auch ganze Familien könnten dort aufgenommen werden, denn Kinder sollten, wenn möglich, in der eigenen Familien leben“, so Annika Röhrig, die davon spricht, dass dort 16 Pädagogen, unterstützt durch hauswirtschaftliche Kräfte, tätig sein könnten. „In der jetzigen Kirche könnte ich mir vorstellen, dass dort Konferenzen der Mitarbeiter und Weiterbildungsveranstaltungen stattfinden und eben gelegentlich Gottesdienste."
Die sind nach reformatorischen Verständnis auch dann möglich, wenn es offiziell keine Kirche ist. „Wo sich die Gemeinde versammelt, findet Gottesdienst statt“, so Pfarrer Gruber. In einem Gespräch mit dem Stadtanzeiger verweist er darauf, dass die anderen Kirchenimmobilien weiterhin angeboten werden, bis auf das Haus am Kirchplatz insgesamt fünf. Überraschenderweise wollte das niemand haben, weil es über keinen richtigen Garten verfügt und weil der Kirchplatz offiziell nicht mit Autos befahren werden darf. „Wir sind offen für alle Varianten, selbstverständlich brauchen wir ein Haus für die Gemeindearbeit, aber es muss finanzierbar sein.“

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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