Kriminalstatistik 2016 für den Kreis Mettmann

Kreisdirektor Martin M. Richter (Mitte) und der Abteilungsleiter Polizei, Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath (links), sowie der hiesige Leiter der Direktion Kriminalität, Kriminaldirektor Johannes Hermanns, stellten die Kriminalstatistik des Kreises Mettmann für das Jahr 2016 vor.
  • Kreisdirektor Martin M. Richter (Mitte) und der Abteilungsleiter Polizei, Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath (links), sowie der hiesige Leiter der Direktion Kriminalität, Kriminaldirektor Johannes Hermanns, stellten die Kriminalstatistik des Kreises Mettmann für das Jahr 2016 vor.
  • hochgeladen von Maren Menke

Ob Diebstahl, Wohnungseinbruch oder Gewalt - auch im Jahr 2016 waren die Beamten der Kreispolizeibehörde in Mettmann engagiert im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen. Während die Zahlen der Diebstähle und der Straßenkriminalität insgesamt sanken, kam es zum Anstieg bei der Gewaltkriminalität und bei den Rauschgiftdelikten.

Gemeinsam mit Kreisdirektor Martin Maria Richter stellten der Abteilungsleiter Polizei, Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath sowie der hiesige Leiter der Direktion Kriminalität, Kriminaldirektor Johannes Hermanns die Kriminalstatistik des Kreises Mettmann für das Jahr 2016 vor. "Eines lässt sich sagen: Wir leben im Kreis Mettmann vergleichsweise sicher", so der Kreisdirektor, der in diesem Zusammenhang nicht nur allen Beamten, sondern auch allen aufmerksamen Bürgern und Zeugen dankte. "Kriminalität können wir nur alle gemeinsam bekämpfen."

Auf frischer Tat ertappt

Das wird unter anderem auch dadurch verdeutlicht, dass im Jahr 2016 einige Einbrecher noch bei Ausübung ihrer Tat in den jeweiligen Wohnungen gefasst werden konnten. "Aufmerksame Nachbarn zögerten nicht, wählten die 110 und unsere Beamten konnten schnell handeln", so Hermanns. Generell solle man den Mut haben, die dreistellige Nummer zu wählen. "Ganz besonders, wenn es zum ungewöhnlichen Dreiklang kommt", so der Leiter der Direktion Kriminalität. "Ungewöhnlicher Ort, ungewöhnliche Person und ungewöhnliche Zeit!"

"Enkeltrick" bereitet zunehmend Sorge

Was der Polizei zunehmend Sorge bereitet, ist der sogenannte "Enkeltrick". Dabei werden bevorzugt ältere Menschen verunsichert, getäuscht und um ihr Hab und Gut gebracht. "Vor einigen Jahren meldeten sich die Täter meist am Telefon und gaben sich als Verwandte oder Bekannte aus, um an Geld zu kommen", so Hermanns. "Inzwischen geben sie sich oft als Polizisten aus." Unter dem Vorwand für Sicherheit zu sorgen, gewinnen sie das Vertrauen ihrer Opfer. "Schließlich bieten sie an, auf Bargeld und Wertgegenstände aufzupassen", so der Kriminaldirektor. Von insgesamt 140 Versuchen im Jahr 2016 weiß man. "Sechs davon waren erfolgreich. Die Täter ergaunerten sich dabei insgesamt 180.000 Euro."
Daher die dringende Warnung und die wichtigen Hinweise: Die Polizei ruft nicht an, um nach Bargeld oder Wertgegenständen zu fragen und nimmt diese keinesfalls zur Sicherheit in Gewahrsam. Beamte der Kreispolizei können sich immer ausweisen. Sollten sich ,falsche' Beamte telefonisch oder persönlich melden, sind die ,echten' Beamten am besten sofort über die Rufnummer 110 zu informieren.

31.005 Straftaten wurden im Jahr 2016 erfasst

Insgesamt wurden 31.005 Straftaten in 2016 erfasst. "Im Jahr davor waren es 32.491", informiert der Leitende Polizeidirektor Manfred Frorath. "Das ist ein Rückgang von 4,57 Prozent." Am sichersten im Kreis gelten die Kommunen Wülfrath und Heiligenhaus, am unsichersten sind Hilden, Monheim und Langenfeld. Das wird anhand der Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) errechnet. Dabei handelt es sich um die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt bezogen auf 100.000 Einwohner. Die KHZ im Kreis Mettmann liegt für 2016 bei 6.416 und ist damit deutlich unter dem NRW-Landesdurchschnitt (8.225).
"Was uns erfreut ist, dass wir mit unserer Aufklärungsquote zum vierten Mal über 50 Prozent liegen (51,7 Prozent)", so Frorath weiter. In Velbert gibt es mit 61,9 Prozent die beste Aufklärungsquote im ganzen Kreis.

Auch bei der Straßenkriminalität gab es erfreuliche Entwicklungen. "Hier haben wir den tiefsten Stand seit der Jahrtausendwende." Viele Maßnahmen habe es in diesem Bereich gegeben. Das sei unter anderem so wichtig, weil diese Form der Kriminalität für die Bürger direkt spürbar ist.

In Heiligenhaus stieg die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) zum Vorjahr um 1,98 Prozent und betrug 2016 somit 5.133. Sie liegt damit aber immer noch 20 Prozent unter der KHZ des Kreises. Es wurden insgesamt 552 Tatverdächtige ermittelt, von ihnen waren 105 der Gruppe der unter 21-Jährigen zuzurechnen.
"Die Fallzahlen im Bereich Wohnungseinbruch sind mit 78 Fällen entgegen dem Trend um 44,44 Prozent zum Vorjahr gestiegen." Und der Anteil der Versuchstaten lag 2016 bei 46,15 Prozent und somit 5,41 Prozentpunkte höher als 2015. Bei der Aufklärungsquote ist in Heiligenhaus eine Steigerung zu verzeichnen, um 0,57 Prozent auf 15,38 Prozent.
Die Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität sind in Heiligenhaus im vergangenen Jahr um 10,74 Prozent auf 299 Fälle gestiegen. Hier fiel die Aufklärungsquote mit 15 Prozent niedriger aus als im Vorjahr (11,5 Prozent). Und im Bereich der Gewaltkriminalität wurden 2016 insgesamt 53 Fälle erfasst, was einem ähnlichen Niveau wie 2015 entspricht. Allerdings sank die Aufklärungsquote auf 83,02 Prozent, im Jahr 2015 waren es 13,21 Prozent mehr.

Die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) in Velbert sank im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 um 7,5 Prozent und beträgt 5.803. "Sie liegt damit 9,5 Prozent unter der KHZ des Kreises." Insgesamt 2.124 Tatverdächtige wurden ermittelt, 475 von ihnen sind noch unter 21 Jahre. "Damit liegt der Anteil der unter 21-jährigen Tatverdächtigen in Velbert um 1,34 Prozent höher als der Mittelwert des Kreises Mettmann", so Johannes Hermanns.
Erfreulich: Die Fallzahlen im Bereich Wohnungseinbruch sind in Velbert mit 145 Fällen um 9,7 Prozent zum Vorjahr gesunken. Der Anteil der Versuchstaten lag bei 50,34 Prozent und somit 1,59 Prozent höher als 2015. Bei der Aufklärungsquote ist 2016 eine Steigerung um 0,9 Prozent auf 22,8 Prozent zu verzeichnen.
Straßenkriminalität in Velbert: Hier kam es 2016 zu 925 Fällen, im Vorjahr waren es noch 5,42 Prozent mehr. Aufgeklärt werden konnten 22,1 Prozent der Fälle. Die Aufklärungsquote im Bereich Gewaltkriminalität blieb im Vergleich zu 2015 mit 81,5 Prozent unverändert, insgesamt 184 Fälle wurden im Jahr 2016 in Velbert erfasst.

Straftaten in 2016 im Kreis Mettmann:
-Erfasste Straftaten insgesamt: 31.005
-Aufklärungsquote: 51,67 Prozent
-Kriminalitätshäufigkeitszahl: 6.416
-Gewaltkriminalität: 1.057
-Sexualdelikte: 197
-Straßenkriminalität: 7.722
-Rauschgiftdelikte: 1.460
-Diebstahl: 12.624
-Vermögens- und Fälschungsdelikte: 4.591

Autor:

Maren Menke aus Velbert

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.