Corona in NRW
Jeder Dritte infiziert sich im privaten Umfeld

Die Zahl der Infizierten in NRW steigt deutlich an. Archivfoto: Molatta
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  • hochgeladen von Anja Jungvogel

Die Zahl der Infizierten in NRW steigt seit Wochen. Die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage ist auf 14,7 gestiegen. Vor diesem Hintergrund hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) Stellung bezogen zur Karnevalssession 2020/2021, zu Reiserückkehrern, Quarantäne für Schüler und Fußballspielen mit Zuschauern.

Vorweg: "Wir sind zurzeit weit entfernt von Alarmstufe Rot", so Laumann. "Aber wir müssen die Lage im Blick behalten, denn dort, wo eine hohe Bevölkerungsdichte herrscht, sind die Zahlen der Infizierten relativ hoch." Innerhalb der vergangenen vier Wochen hat sich die Inzidenz von 6,4 auf 14,7 mehr als verdoppelt. Spitzenreiter in ganz Deutschland ist am heutigen Mittwoch die Stadt Herne. 

Die meisten Ansteckungen gibt es im privaten Umfeld

Ein Drittel der Infizierungen findet nach Aussage des Ministers im "privaten Umfeld" statt, beispielsweise auf privaten Feiern. Ein Viertel der Erkrankten sind Reiserückkehrer. Nur sechs Prozent haben sich bei Veranstaltungen angesteckt. Dennoch kann Laumann sich beispielsweise Fußballspiele mit 10.000 Zuschauern im Stadion bis mindestens Ende Oktober nicht vorstellen. "Entsprechend kann ich mir auch ein Konzert in Düsseldorf mit 13.000 Zuschauern nicht vorstellen", äußerte sich der Gesundheitsminister in Hinblick auf die geplante Großveranstaltung mit Künstlern wie Bryan Adams. Darüber entschieden wird aber erst in der kommenden Woche. 

Entscheidung über Karneval zunächst vertagt

Auch die Entscheidung, ob im Rheinland Karneval gefeiert werden kann, will Laumann noch verschieben. "Lassen Sie uns in drei Wochen gucken, wie die Zahlen sind, und dann entscheiden." Sollten sie allerdings ähnlich hoch sein wie im Moment, will der Gesundheitsminister für eine Absage der Session plädieren.

Quarantäne soll durch negative Tests verkürzt werden

Angesprochen auf die Quarantäneregelungen für Schüler und deren Angehörige im Fall einer Infektion, sagte Laumann: "Ich stelle mir vor, dass die Gesundheitsämter nicht auf die zweiwöchige Quarantäne beharren, sondern durch Tests die Quarantänezeit verringern." Dies wolle sein Ministerium auch schriftlich den Gesundheitsämtern mitteilen. 

Entspannte Lage in den Krankenhäusern

Insgesamt würden aktuell viel mehr Tests durchgeführt als vor den Sommerferien. Dies führe natürlich zu einer steigenden bekannten Zahl an Fällen. Demgegenüber sei die Auslastung in den Krankenhäusern gering, die Zahl der schwer Erkrankten sowie der Patienten, die beatmet werden müssen, erfreulich niedrig.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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