WFB Werkstätten des Kreises generieren Mehrwert

Prof. Bernd Halfar und Dr. Britta Wagner bei Ihrem Vortrag in den WFB Werkstätten
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  • hochgeladen von Norbert Stevens

Kreis Mettmann (nst). Im Zusammenhang mit Sozialunternehmen werden häufig nur die öffentlichen Gelder gesehen, die in Form von Entgeltzahlungen, Kostenübernahmen und anderen Zuschüssen in die Unternehmen hinein fließen. Genauso vorhandene finanzielle Rückflüsse fließen meist in andere gesellschaftliche Töpfe. Die Bedeutung der Sozialunternehmen für die öffentlichen Haushalte und die regionale Wirtschaft wird deshalb meist nicht wahrgenommen.
Beispielhaft für die WFB Werkstätten des Kreises Mettmann wurde nun in den Räumen der Hauptverwaltung (Langenfeld) eine Forschungsstudie vorgestellt. Prof. Dr. Bernd Halfar von der Kath. Univ. Eichstätt-Ingolstadt und Dr. Britta Wagner vom Projektpartner "xit GmbH" präsentierten die Ergebnisse der Studie für die WFB Werkstätten dem Aufsichtsrat und geladenen Repräsentanten des Kreises, darunter u. a. Kreisdirektor Martin M. Richter und Velberts erster Beigeordneter Holger Richter. Die WFB hatten von den Sozialforschern berechnen lassen, welche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Effekte in der Region ihre sozialen Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung in 2010 entfalteten; der Fachbegriff lautet "Social return on investment" kurz SROI.

Wo und in welcher Höhe entstehen Rückflüsse und wer profitiert davon?
Von jedem Euro, den die öffentlichen Kassen in Form von Maßnahmefinanzierung, Kostenerstattung oder sonstigen Zuschüssen an die WFB Werkstätten bezahlten, flossen fast 50 Cent als Steuern und Sozialversicherungsbeiträge direkt zurück an die Gesellschaft, 11 Mio. Euro Rückflüsse bei 23 Mio. Euro Ausgaben der öffentlichen Hand.
Die behinderten Beschäftigen der WFB Werkstätten selbst erhielten aus den Sozialkassen z. B. Arbeitsförderungsgeld, Ausbildungsgeld und Fahrtkostenerstattung in Höhe von 4,9 Mio. Euro. Durch ihre versicherungspflichtige Beschäftigung, für die sie Lohn erhalten, gaben sie 3,7 Mio. Euro (=76%) z. B. als Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und Unterbringungskosten für Wohnheime wieder an die öffentlichen Kassen zurück.

Was wäre, wenn es die sozialen Einrichtungen mit ihren Angeboten nicht gäbe?
Die WFB Werkstätten mit fast 1.100 Arbeitsplätzen für behinderte Beschäftigte und 266 Fachkräften sorgten 2010 für eine regionale Nachfrage von insgesamt rund 6,7 Mio. Euro und verschafften den kommunalen Haushalten eine Einnahmen in Höhe von knapp 1,2 Mio. Euro. Sie kauften in der Region Waren und Dienstleistungen im Wert von 2,8 Mio. Euro ein und sicherten darüber hinaus etwa 200 Arbeitsplätze an anderer Stelle. Gäbe es die Beschäftigung der behinderten Menschen im Kreis Mettmann durch die WFB nicht, fielen nicht nur diese Effekte weg, es entstünden an anderen Stellen Kosten in mindestens gleicher Höhe, also 23 Mio. Euro, für die gesetzlich vorgeschriebene Bereitstellung von Arbeits- und Wohnraum für die Menschen mit Handicaps.

Etwa die Hälfte aller Ausgaben für die WFB Werkstätten fließt also zurück in die Gesellschaft, nur landen die Einnahmen weitgehend nicht in dem Haushalt, der die Ausgaben verbuchte. Während letztere überwiegend auf Seiten des Landschaftsverbandes Rheinland und des Bundes liegen, landen die Rückflüsse aus den Werkstätten zu fast 100% in den Sozialversicherungen.

Autor:

Norbert Stevens aus Velbert

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