Sparbuch oder Aktie: Wie lege ich Geld richtig an?

Michael Kirch, Filialleiter der Sparda-Bank in Velbert, gibt Tipps rund um die Wertanlage.
  • Michael Kirch, Filialleiter der Sparda-Bank in Velbert, gibt Tipps rund um die Wertanlage.
  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

Das klassische Sparbuch, Immobilien- oder Rohstofffonds, Aktien, und, und, und. Wer sein Geld gewinnbringend anlegen will, muss sich gut informieren. Über das Thema „Gute Wertanlage“ sprach Redakteurin Miriam Dabitsch mit Michael Kirch, Filialleiter der Sparda-Bank in Velbert.

Herr Kirch, stellen Sie sich vor, ein Kunde kommt in die Bank und äußert den Wunsch, 10.000 Euro anzulegen. Was raten Sie ihm?
Zunächst einmal brauche ich zusätzliche Informationen. Was sind die Ziele und Wünsche des Kunden? Ist das Geld, das er anlegen möchte, nur ein kleiner Teil seines Vermögens oder vielleicht alles? Wie sehen die Lebens-umstände aus, wie ist die Einkommenssituation? Und nicht zuletzt muss die Frage nach der Risikobereitschaft gestellt werden.
Das heißt also, es gibt nicht die eine Lösung?
Genau. Die Bedürfnisse der Kunden sind unterschiedlich, darauf muss das Angebot abgestimmt sein.
Gibt es denn Anlageformen, die aktuell weniger empfehlenswert sind?
Das ganze Geld aufs Sparbuch zu legen, macht bei dem heutigen niedrigen Zinsniveau keinen Sinn. Da frisst die Inflation die Zinsen auf, es kommt zu einem Negativ-Wachstum. Überhaupt rate ich den Kunden immer zu einer möglichst breiten Streuung in allen Bereichen.
Also auch in Wertpapieren und/oder Aktien?
Ja. Aktien sind grundsätzlich kein Teufelszeug. Man muss nur wissen, worauf man sich einlässt: Es handelt sich um eine langfristige Anlage mit Wertschwankungen und entsprechenden Risiken, aber sie bietet die Möglichkeit, gutes Geld zu verdienen. Dennoch sollte, wie schon erwähnt, nicht das ganze Vermögen in Aktien investiert werden, sondern immer nur ein Teil.
Was raten Sie Kunden, die wenig Risiko wollen?
Denen empfehle ich Fonds, beispielsweise Immobilien- oder Rohstofffonds. Es gibt auch sehr gute Mischfonds, in denen verschiedene Anlageklassen vertreten sind. Der Vorteil: Durch eine breite Streuung innerhalb des Fonds wird das Risiko minimiert. Nach der Finanzkrise ist das Vertrauen in die Banken erschüttert...
Das hoffe ich nicht. Dennoch empfehle ich, genau hinzusehen, bei welcher Bank der Kunde sein Geld anlegt. Gibt es eine Einlagensicherung und falls ja, wie sieht die aus? Wir zum Beispiel sind dem genossenschaftlichen Sicherungsfonds angeschlossen mit unbegrenzter Einlagensicherung.
Gibt es weitere Anlagetipps?
Angesichts des niedrigen Zinsniveaus kann es Sinn machen, in die eigenen vier Wände zu investieren, sprich in eine Eigentumswohnung oder in ein eigenes Haus. In Kundengesprächen mache ich immer wieder die Erfahrung, wie überrascht die Kunden sind, was sie sich aufgrund des Zinsniveaus leisten können. Das ist mehr als viele glauben.
Was halten Sie von kontinuierlichem Sparen, zum Beispiel mit Hilfe eines Bausparvertrags oder eines Investmentsparplans?
Das ist eine sehr gute Sache. Schon kleine monatliche Sparbeträge summieren sich nach einigen Jahren zu stattlichen Summen. Mein Tipp: Die Laufzeit sollte bedarfgerecht und ggfs. flexibel sein.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

Miriam Dabitsch auf Facebook
Miriam Dabitsch auf Instagram
Miriam Dabitsch auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

255 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.