Der Specht informiert sich über das Baumtelefon

Das „Baumtelefon“ klingelt: Peter Schnurrenberg klopft und kratzt mit seinem Stock an dem Baumstamm, die Kinder hören deutlich die Unterschiede. | Foto: Ulrich Bangert
  • Das „Baumtelefon“ klingelt: Peter Schnurrenberg klopft und kratzt mit seinem Stock an dem Baumstamm, die Kinder hören deutlich die Unterschiede.
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Die „Schulkinder“ der Kindertagestätte Wiemhof waren erstaunt, wie viel Aufregendes es im Wald zu entdecken gibt.
Peter Schnurrenberg und Bernd Lange nahmen die Sechsjährigen im Nizzatal mit auf Entdeckungstour. Die beiden Jäger vom Hegering Langenberg nehmen an der Initiative „Lernort Natur“ des Deutschen Jagdverbandes teil.
„Damit soll der zunehmenden Entfremdung der Menschen gegenüber der Natur entgegen gewirkt werden“, beschreibt Peter Schnurrenberg die Aufgabe. „Wir informieren umfassend über Tiere und Pflanzen und das richtige Verhalten im Wald. Wir gehen selbstverständlich bei kleineren Kindern anders vor als bei den größeren. Bei allen Kindern kommen unsere Stundenpläne mit Tierbildern, die es nach der Führung gibt, immer gut an.“
„Falls ihr in diesen Wochen bei Spaziergängen ein einsames Rehkitz findet, dürft ihr das auf keinen Fall anfassen“, mahnt Bernd Lange. „Wisst ihr warum? Die Mutter hat es dort abgelegt. So lange es nicht richtig laufen kann, hat es keinen eigenen Geruch, selbst der Fuchs kann es deshalb fast nicht entdecken. Fasst ein Mensch das Kitz an, erschnuppert die zurückkehrende Mutter den menschlichen Geruch und sagt sich, das ist nicht mein Kind, geht und das Kitz muss verhungern.“ Interessiert lauschen die Kinder den Ausführungen. Auch beim nächsten Thema: Noch nie haben die Kinder davon gehört, dass es ein „Baumtelefon“ gibt. „Der Specht hat in abgestorbenen Bäumen sein Nest. Klopft ein anderer Vogel mit seinem Schnabel an den Stamm, hört der Specht, dass es sich um einen Vogel handelt, und weiß, dass keine Gefahr droht. Kratzen aber die Krallen eines Marders an dem Baumstamm, weiß der Specht, dass Gefahr droht und ist besonders wachsam.“
Die Kinder wollen das zuerst nicht glauben. Sie legen ihre Ohren an einen abgesägten Baumstamm. Peter Schnurrenberg klopft und kratzt abwechselnd mit seinem Stock am Stamm und die Kinder hören deutlich die Unterschiede.
Mit einem Stethoskop, wie es der Arzt hat, werden lebende Bäume „abgehorcht“: Die Lauscher hören, wie das Wasser in den Bäumen fließt, die dafür sorgen, dass die Blätter grün sind und genug Sauerstoff in der Luft ist.
Damit die Kinder die Vögel direkt vor ihrem Kindergarten beobachten können, schenkten ihnen die beiden Männer vom Hegering noch einen Nistkasten und ein Futterhäuschen für den Garten der Kita.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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