Ein Boomerang, ein Boxer und fünf Kilo Kartoffeln

Los geht´s! Im Zug von Wien nach Budapest. Foto: Selbstauslöser
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WIEN/BUDAPEST.

Drei ereignisreiche Tage in Wien lagen hinter uns und mit Budapest winkte bereits das nächste Highlight der Reise. So ging es am frühen Morgen mit dem Zug nach Ungarn, um 14 Uhr kamen wir nach sechsstündiger Fahrt an.
Begrüßt wurden wir von einer unglaublichen Hitze, die die Reise zum Hostel, neben der Tatsache, dass wir keine Karte der Stadt besaßen, zusätzlich erschwerte. Nach zweistündiger Irrfahrt, oder besser Irrlauf, durch die Metropole, kamen wir dann endlich an unserem Ziel an. Dabei entpuppte sich das „Boomerang“ Hostel, von einem ausgewanderten Australier geführt, als ungarischer Altbau, der den vollen Charme der Ostblockarchitektur verströmte.
Unser Zimmer lag in der ersten Etage, im Erdgeschoss hatte eine Psychatrie ihren Sitz, die drei übrigen Etagen dienten als Wohnungen für Budapester Bürger oder als weitere Zimmer des Hostels. Eine Gemeinschaftsküche mit Kühlschrank diente dem leiblichen Wohl, was uns dazu bewegte, zum ersten Mal auf unserer Reise selbst den Kochlöffel zu schwingen. Nachdem also Geld in Ungarische Forint gewechselt, und sogleich wieder für Zutaten ausgegeben worden war, stand eine Portion Kartoffeln mit Würstchen und Bohnen dampfend vor uns auf dem Tisch. Nach dem Essen ging es dann zur ersten Stadtbesichtigung.
Bei Nacht entfaltete Budapest den ganzen Zauber seiner atemberaubenden Architektur. Die illuminierte Burg erhob sich auf ihrem Felsen und spiegelte sich im Wasser der unter ihr fließenden Donau. Wir überquerten die gewaltige Kettenbrücke, die zu beiden Seiten von zwei steinernen Löwen bewacht wird und die Stadtteile Buda und Pest miteinander verbindet. In Buda angelangt erkundeten wir die unzähligen Gassen der Stadt.
Nach kurzer Zeit machten wir bei einem kleinen Restaurant halt, um etwas zu trinken. Das ungarische „Dreher“, eine lokale Bierspezialität, versüßte uns neben dem selbstgemachten Eis des Restaurants den Abend.
Dann kam es unverhofft zu einem der magischsten Momente auf unserer Reise. So stellte sich heraus, dass der Besitzer des Restaurants ein berühmter ungarischer Boxer war! Sogleich wurde dann ein Gruppenfoto inklusive Boxhandschuhen gemacht – eine tolle Erinnerung.
Spät in der Nacht ging es dann zurück ins Hostel, wo wir nach kurzem Schlaf durch den Lärm der Stadt geweckt wurden. Frühstück wurde beim Bäcker an der Ecke besorgt, dann ging es auch gleich wieder zurück ins Getümmel der Millionenstadt.
So stand für den achten Tag unserer Reise die Besichtigung der Burg auf der Tagesordnung. Unser Weg führte uns am pompösen Parlamentsgebäude entlang der Donau zum Burgberg. Nach einem halbstündigen Aufstieg war dann das Ziel erreicht, als Lohn unserer Mühen winkte der wunderschöne Ausblick über das Stadtpanorama.
Nachdem wir die Burg erkundet hatten, erledigten wir einige Einkäufe und bereiteten uns im Hostel eine frische Mahlzeit zu. Nach unserer Kopfrechnung sollten fünf Kilo Kartoffeln für drei Erwachsene genug sein, was sich als Fehleinschätzung herausstellen sollte. Mit fünf Kilo kann man eine ganze Kompanie satt bekommen! Kommentiert wurde unsere Misskalkulation vom Hostelbesitzer mit den Worten „You guys like Potatoes, eh?!“.
Am Abend machten Lukas und ich uns dann allein auf den Weg, da Fabian mit einer Erkältung und Halsschmerzen zu kämpfen hatte. Mit der Tram ging es in den großen Stadtpark, von dort aus erkundeten wir zu Fuß den Heldenplatz und flanierten von dort aus die Andrássy-Straße entlang, die die berühmteste und größte Boulevardstraße Ungarns darstellt, zu beiden Seiten flankiert von prächtigen, mondänen Wohnbauten.
Darauf folgte eine kurze Einkehr in einer Sportsbar, wo zu unserem Glück die Fußballbundesliga gezeigt wurde. Spät in der Nacht ging es dann zurück ins Hostel. Um Fabian nicht zu wecken schlichen wir auf leisen Sohlen in unser Zimmer und fielen übermüde in unsere Betten.

Nächsten Freitag geht es dann weiter mit unseren letzten beiden Tagen in Budapest und der Zugfahrt nach Zagreb.

Autor:

Christian Michel aus Velbert

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