Johannes Sich entwickelt Kartenspiel „La Cosa Nostra“

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Fünf Jahre lang hat Johannes Sich aus Velbert gezeichnet, gegrübelt und getestet. Jetzt ist das Kartenspiel „La Cosa Nostra“ kurz vor der Markteinführung.

Und es ist etwas ganz Neues: Ein düsteres Spiel, böse, mit finsterer Atmosphäre - schließlich geht es darin um „La Cosa Nostra“, die italienisch-stämmige Mafia in den USA. Angefangen hatte alles mit seiner Diplomarbeit vor fünf Jahren. „Da hatte ich als Aufgabe, ein Kartenspiel zu illustrieren.“

Eigentlich wollte Johannes „Jojo“ Sich ein Kartenspiel grafisch gestalten. Das war Aufgabe seiner Diplom-Arbeit. Das hat dem Velberter aber nicht gereicht. Er wollte ein neues, fertiges Spiel. Und so begann er mit der Arbeit...

Das ist inzwischen fünf Jahre her. Seitdem ist viel passiert. „Im Rückblick kann ich sagen, dass ich die ganze Sache ziemlich naiv angegangen bin. Ich musste schmerzlich dazulernen“, sagt der 31-jährige Diplom-Designer.
Unzählige Ideen mussten verworfen werden, weil sie sich als nicht umsetzbar darstellten. „Aber jetzt bin ich mit dem Ergebnis zu 100 Prozent zufrieden.“

Eigene Gangster befehligen

Das Ergebnis ist das Kartenspiel „La Cosa Nostra“. Genannt nach der italienisch-stämmigen Mafia in den USA, deutet der Titel schon an, worum es geht: Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Mafiabosses, der einige Gangster befehligt. Die wiederum sind die Handlanger, sie schmuggeln Zigaretten, jagen Autos in die Luft und begehen Mordanschläge. Für die meisten Jobs benötigt der Spieler Unternehmen. Wenn er die nicht in seinem Besitz hat, muss er Deals mit anderen Mafiabossen aushandeln. Da am Ende aber nur einer das meiste Geld verdienen und gewinnen kann, wird Verrat von Runde zu Runde verlockender...

„Die Spielatmosphäre ist absichtlich fies und böse“, erklärt der Velberter Spielautor. Damit besetzt Jojo Sich eine Nische im deutschen Spielemarkt. „So etwas gibt es kaum. In der Regel sind deutsche Spiele familientauglich und mit einer netten Grundstimmung versehen.“

Vielleicht kommt das Mafia-Spiel gerade deshalb so gut an. Das Projekt wird seit Mitte April auf der Internetplattform „Startnext“ vorgestellt, um darüber die Finanzierung zu sichern. Schnell waren die benötigten 9.500 Euro eingespielt, so dass die Realisierung des Spiels gesichert ist. „Im August wird es in die Produktion gehen“, kündigt der freie Illustrator an, der bei der Umsetzung von seinen Brüdern Peter und David Sich und Daniel Goll unterstützt wurde. Aber noch bis Ende Juni können Interessenten das Projekt finanziell unterstützen und dafür verschiedene Gegenleistungen erhalten (www.startnext.de/lacosanostra).

Auf Spielemessen viele Testrunden absolviert

Außergewöhnlich an „La Cosa Nostra“ ist, dass es zu 100 Prozent aus einer Hand stammt. So hat Johannes Sich nicht nur den Plot des Spiels erfunden, sondern auch die Figuren erdacht und gezeichnet sowie die konkrete Umsetzung lanciert. „Ich bin Spielautor, Grafiker und Illustrator in einem“, bringt es der 31-jährige Velberter auf den Punkt. Auf Spielemessen wurde die Praxistauglichkeit erprobt, viele Testspieler waren begeistert. Bis Oktober wird „La Cosa Nostra“ in einer ersten Auflage von 1.000 Exemplaren auf den Markt kommen. Johannes Sich freut sich auf den Zeitpunkt, wenn er das fertige Spiel endlich in der Hand hat. Und gibt schmunzelnd zu: „Ich habe schon eine Idee für das nächste Spiel...“

Stichwort:
Crowdfunding (deutsch Schwarmfinanzierung) ist eine Finanzierung von Projekten durch eine Vielzahl an Kapitalgebern. Dazu aufgerufen wird im Internet auf Seiten wie startnext. Dort werden Projekte vorgestellt. Wer die Massen für sein Projekt begeistern kann, findet ausreichend Geldgeber für die Realisierung des Projekts. Im Gegenzug gibt es für die Kapitalgeber Gegenleistungen. Kommt das Finanzierungsziel nicht zustande, erhalten die Kapitalgeber ihr Geld zurück.

Mit Spaß bei der Sache sind diese Testspieler, die auf der Spielemesse in Essen unter Anleitung von Spielautor Johannes Sich (stehend) „La Cosa Nostra“ ausprobieren.Foto: PR
Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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