Kulturrucksack: Neugier auf Sprache wecken

Der „Kulturrucksack NRW“ ist eine Initiative des Landes und hat sich die literarische und sprachliche Förderung von Jugendlichen zwischen zehn und 14 Jahren auf die Fahne geschrieben. Was das konkret heißt, erfuhren Velberter Schüler bei vier Sprach-Events in den Büchereien.

„Wie schreibt ihr?“, war die erste Frage von Jugendbuchautor Manfred Theisen, als er schreibinteressierte Schüler der Realschule Kastanienallee in der Velberter Zentralbibliothek zu der Veranstaltung „Mediales Schreiben“ begrüßte.
„Mit einer Mind-Map“, war die spontane Antwort der Jungen und Mädchen. Gesagt, getan: In die Mitte eines Blattes wurde eine große Blase gemalt, dort hinein ein Wort geschrieben und rundherum die Assoziationen. Modernes Schreiben, kreativ und frei - ein lockerer Einstieg, der den Schülern direkt gefiel und sie auf das vorbereitete, was noch kam.
„Inspiriert von kurzen Videosequenzen als Schreibanreiz, sollen die Schüler ihren Gedanken freien Lauf lassen und ganz individuelle Texte verfassen“, so Manfred Theisen. Und die konnten sich sehen beziehungsweise lesen und zum Schluss sogar hören lassen. Mit sehr viel Kreativität verfassten die Schüler teilweise sehr persönliche Texte, die häufig eigene Erlebnisse widerspiegelten.
Gemeinsam wurden die Geschichten anschließend vorgelesen, diskutiert und lektoriert. Und danach ging es an das sogenannte „Einsprechen“: Passend zum Video wurden die Texte aufgenommen, wobei nicht jeder Autor automatisch auch seinen eigenen Text sprechen musste. „Wer unsicher ist und seiner Stimme oder Vorlesekunst nicht vertraut, darf sich natürlich jemanden suchen, der das für ihn macht.“ Und so machte es dann auch Lee, für den schließlich Tom als Einleser einsprang. „Das hat viel Spaß gemacht, weil man nicht nur stur nach einer Themenvorgabe schreibt, sondern auch verschiedene Medien nutzt und trotzdem sehr kreativ sein kann“, so die zwölfjährige Bo.
Das Angebot des Kulturrucksacks reichte von diesem Schreibworkshop über einen Podcast-Workshop bis hin zu zwei Büchershows und hatte vor allem eines im Sinn: Die literarische und sprachliche Förderung von Jugendlichen.
„Wir sind seit vergangenen Jahr bei dieser Initiative mit am Start“, so Ulrike Motte. „Die Begeisterung und das Interesse der Schüler gibt dem Konzept und der zeitgemäßen Umsetzung dieses Projekts recht und verspricht auch in Zukunft ein Erfolg zu werden.“