Miet-Missstände in Birth kommen auf den Tisch

Foto: Ulrich Bangert
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Ob Schimmel an den Wänden, defekte Fahrstühle oder Spielplätze: Die Mieter an der von-Humboldt-Straße in Birth haben massiven Grund zur Klage.

Einige haben sich damit an die Öffentlichkeit gewandt, andere haben Bürgermeister Stefan Freitag bei Veranstaltungen im Velberter Westen auf die Missstände hingewiesen. „Sie sprachen von sehr schlechten Zuständen. Ich habe mir ein eigenes Bild verschafft, das mich mit Sorge erfüllt“, erklärte der Bürgermeister gestern.
Er sehe dringenden Gesprächs- und Handlungsbedarf und habe sich gefreut, dass seitens des Vermieters gleich auf die Bitte um einen Gesprächstermin eingegangen worden sei. „Am kommenden Montagabend setzen Vertreter der WOBAU, des Fachbereichs Stadtentwicklung, des SKFM und ich mich mit hochrangigen Vertretern der Grand City Property zusammen“, kündigte Freitag an.
Das Ziel: Verbindliche und konkrete Ergebnisse in Gesprächen erreichen und gemeinsam den Zustand verbessern. Denn betroffen seien nicht nur Wohnungen, sondern auch das Wohnumfeld wie Kinderspielplätze oder Grünanlagen.

„Fühle mich moralisch verantwortlich“

Freitag betonte, dass Differenzen zwischen Vermietern und Mietern eigentlich nicht Bestandteil seiner Arbeit seien. Aber: „Wir fühlen uns hier moralisch verantwortlich.“ Denn die rund 600 Wohnungen wurden erst vor einigen Jahren an die Grand City Property verkauft, waren vorher Eigentum der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WOBAU. „Wegen eines großen Investitionsstaus war zunächst geplant, die WOBAU komplett zu veräußern, was sogar einen Bürgerentscheid nach sich zog. Letztlich haben wir uns von einem Teil der Wohnungen getrennt, um mit dem Erlös die verbliebenen Wohnungen sanieren zu können“, erinnert sich Freitag. Ein Teil wurde an die Brack Capital Real Estate veräußert, der andere an Grand City Property, die auch in anderen Städten wie Erkrath oder Dortmund Wohnungen unterhält.
Der Bürgermeister verurteilte, dass eine „extreme politische Partei“ die Sorgen und Nöte der Bürger für sich ausnutze und forderte die Mieter auf, „nicht auf diese falsche Karte zu setzen“.
„Da werden die Sorgen der Menschen mit ihren Auswirkungen auf das Familienleben zu einem politischen Thema instrumentalisiert“, urteilt Freitag.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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