Siepener ziehen mit Kerzen in die Stadt

Das Gemeindezentrum Siepen soll auch nach dem Verkauf an die Jugendhilfe Lohmühle als Treffpunkt für den Stadtteil erhalten bleiben. Foto: Bangert
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Protestanten verabschieden sich vom Gemeindezentrum im Stadtteil

Nach dem Verkauf des Gemeindezentrums im Siepen konzentriert sich die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde auf den Standort in der Stadtmitte. "Das neue Kirchenjahr beginnt immer am ersten Advent, das ist ein Einschnitt“, weiß Pfarrer Detlef Grube und kündigte auf der Gemeindeversammlung einen symbolischen Umzug an.

Am Abend des 26. November zieht eine Kerzenprozession vom Gemeindehaus Siepen zur Stadtkirche, wo ein erster gemeinsamer Gottesdienst der beiden Bezirke durch Pfarrerin Stefanie Stute gefeiert wird. Damit künftig die Senioren aus dem Siepen, die auf den Bus angewiesen sind, pünktlich zum sonntäglichen Gottesdienst kommen können, wurde in der Versammlung eine Verlegung der Anfangszeit von 9.45 Uhr auf 10.15 Uhr diskutiert.

Der von der Gemeinde veräußerte Komplex im Siepen wird erhalten bleiben, mit Kirchenraum und Orgel. Der neue Besitzer, die Jugendhilfe Lohmühle wird dort nicht nur Kinder betreuen, sondern man braucht den großen Saal, damit dort die 50 Mitarbeiter zu Besprechungen zusammen kommen können.
Die von dem Ehepaar Annika und Tobias Röhrig familienanalogen beziehungsweise familienorientierten Jugendhilfeangebote stoßen auf immer größeren Bedarf bei den Jugendämter in der Umgebung, selbst für Kinder unter sechs Jahren. „Das ist leider so“, musste Pfarrer Gruber bedauernd feststellen. Aus diesem Grund hat die Gemeinde bereits eine Wohnung im ehemaligen Küsterhaus an der Siebeneicker Straße an die Jugendhilfe vermietet, die bald das gesamte Haus kaufen wird.

Um die angespannte Finanzsituation zu entlasten, hatte die Gemeinde das Gebäude wie alle anderen Immobilien zum Verkauf angeboten. Andere Käufer wollten das Haus Siebeneicker Straße 7 nicht haben, weil es nicht genug Privatsphäre bot. Für das Haus am Kirchplatz 5 gab es mehrere Interessenten, die alle einen Rückzieher machten. „Kein Garten, keine Garage“, war deren Argument.
Für das Gemeindehaus an der Siebeneicker Straße fand sich ebenfalls kein Käufer, dort werden nun Dach, Elektrik und Akustik verbessert. Für das sanierungsbedürftige Pfarrhaus Siebeneicker Straße 4 wird weiterhin ein Interessent gesucht, während der Umbau der benachbarten Kindertagesstätte für die Gemeinde nicht mit Kosten verbunden ist, weil das aus Rücklagen der Einrichtung finanziert wird.

Rund zweieinhalb Jahre wurde sehr intensiv an der Stadtkirche gearbeitet. „Die Maßnahme ist genau im Kostenrahmen geblieben“, konnte Pfarrer Gruber der Gemeinde verkünden und dankte allen Spendern, die rund 100.000 Euro aufbrachten. Er ist sich sicher, dass diese Kirche ganz lange als Gottesdienstraum erhalten bleiben wird.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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