Velberter Ehrenamtler packen in Afrika mit an

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Rolf Freischläger und Werner Schindler, zwei engagierte Velberter Ingenieure im Ruhestand, waren gemeinsam in Liberia (Afrika), um dort für eine Missionsschule, die von der methodistisch/evangelischen Kirche in Wuppertal finanziert und unterstützt wird, eine Photo-Voltaik-Anlage zu bauen. Ihr Ziel war es die Stromversorgung zu verbessern.

"Nach einem zwölfstündigen Flug von Düsseldorf über Amsterdam und Freetown, erreichten wir Monrovia in Liberia: Es war zwar Mitternacht, aber immer noch warme 27 Grad Celsius, außerdem war Regenzeit", berichtet Werner Schindler. "Ein Fahrer der Missionsschule brachte uns über ausgewaschene Straßen, teilweise im Schritttempo, in einem schrottreifen Mitsubishi Pajero innerhalb von zwei Stunden an unser Ziel mitten im Busch."
Hier wurde die Geduld der beiden Velberter in den nächsten Tagen auf eine harte Probe gestellt: "Die Ankunft des Containers mit dem notwendigen Material verzögerte sich von Tag zu Tag", erinnert sich Schindler. "Unseren Tatendrang befriedigten wir zwischenzeitlich also mit Brunnen- und Autoreparaturen. Außerdem waren wir Ehrengäste bei der Grundsteinlegung einer Gehörlosenschule in Kakata, drei Autostunden von der Missionsschule entfernt." Auf der Fahrt dorthin und bei weiteren Ausflügen in die nächst größere Stadt Buchanan, bekamen die Männer weitere Eindrücke von dem Land.

Ungewisse Zukunft für die arme Bevölkerung

Hütten aus Holz und Lehm, teilweise sogar nur aus Stein, kein fließendes Wasser, keine Kanalisation - die Armut der Menschen dort zeigt sich in vielen Facetten. "Die Einwohner haben meist viele Kinder, die ab einem bestimmten Alter in Schuluniform gekleidet zur Schule gehen, aber wo sie später Arbeit finden, ist ungewiss." Es gibt zwei große Arbeitgeber: Arcelor Mittal, eine indische Firma, die Eisen abbaut, aber nicht im Land weiter verarbeitet, und die Firma Firestone, die dort Gummibaumplantagen besitzt. "Am Straßenrand gibt es viel kleinen Handel mit allen möglichen Dingen, angefangen von Nägeln bis hin zu Autoteilen und Flachbildfernsehern. Ansonsten ist von Eigeninitiative der Einheimischen, ihre Lage zu verbessern, nicht viel zu spüren", bedauern Freischläger und Schindler. Was ihnen ebenso auffiel: "Die Straßen quellen über von dreirädrigen Tuks und Kleinmotorrädern aus Indien, auf denen bis zu vier Personen Platz finden. Zudem besitzt nahezu jeder ein Smartphone."

Anlage mit zwölf Solartafeln

Schließlich hatte das Warten ein Ende und die Ehrenamtler konnten sich engagiert ihrer eigentlichen Aufgabe widmen. Mit fast einwöchiger Verspätung traf der Container mit dem ersehnten Material ein. "Bis zu unserem gebuchten Rückflug blieb nicht mehr viel Zeit. Aber in Rekordzeit von zwei Tagen war die Anlage mit zwölf Solartafeln auf dem Dach und auch eine 14 Kilowatt Notstromversorgung wurde von uns aufgebaut." Somit konnte der bisherige 7 Kilowatt Dieselgenerator abgeschaltet werden. "Für die Schüler und Lehrer ein großer Unterschied. Die neue Anlage macht im Gegensatz zu der alten keinen Lärm, keinen Gestank und verbraucht natürlich auch kein Diesel mehr." So konnten Rolf Freischläger und Werner Schindler nach einer viertägigen Verlängerung erleichtert und natürlich auch ein wenig stolz die Heimreise antreten. "Im Gepäck hatten wir viele unterschiedliche Eindrücke, aber leider auch Zweifel wegen der wirtschaftlichen Weiterentwicklung des Landes."

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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