Früh übt sich: Gewalt an Schulen verhindern

„Gewaltfrei Lernen“, das ist Name und Inhalt des Projekts, das gerade an der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Birth durchgeführt wird. Die Sparda-Bank, der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) und die Grundschule arbeiten dabei Hand in Hand.
Mit dem Projekt „Gewaltfrei Lernen“ soll den Kindern der ersten bis dritten Klassen gewaltfreie, spontane Konfliktlösung vermittelt werden. Trainer Oliver Tomic führte dazu zwei Wochen lang in den zehn Klassen drei Übungseinheiten von jeweils zwei Stunden durch.
„Hierbei werden unter anderem Konfliktsituationen und deren Lösungen simuliert. Beispielsweise soll eine einstudierte Stoppgeste Auseinandersetzungen beilegen und das Selbstbewusstsein der Kinder stärken“, so Sabine Klose, Leiterin der Grundschule Birth.
Aber nicht nur die Schüler sind in das Projekt eingebunden. „Gewaltfrei Lernen“ setzt vor allem auf die Zusammenarbeit von Schülern, Lehrern und Eltern. So wurde das gesamte Kollegium während zwei Fortbildungen geschult, um die Nachhaltigkeit des Projektes zu gewährleisten. Die Eltern wurden auf Elternabenden dazu angehalten, die in der Schule eingeführten Verhaltensweisen in der Familie weiterzuführen.
Auch der Offene Ganztag der Schule wurde in das Projekt mit einbezogen, damit auch im Nachmittagsbereich bereits Gelerntes seine Anwendung findet. „Während des gesamten Trainingprogramms werden Verhaltensregeln und ein Konsequenzenkatalog für alle Beteiligten erarbeitet“, so die Schulleiterin. „Wir wollen Netzwerke schaffen“, sagt Willi Knust, Leiter des SKFM. „Nur so kann dieses Projekt sinnvoll greifen.“
In diesem Netzwerk aus Sparda-Bank, SKFM und Grundschule übernimmt die Sparda-Bank mit 70 Prozent die finanzielle Hauptträgerschaft, basierend auf der Stiftung „Kunst, Kultur und Soziales“. Für Michael Kirch, Geschäftsstellenleiter der Sparda-Bank Velbert, ist es wichtig, dass die Bank nicht die Gesamtkosten übernimmt und somit „nicht nur als Geldgeber auftritt“, sondern als „Projektpate“.
Kirch: „Miteinander ins Gespräch kommen und Verknüpfungen schaffen, nicht nur finanziell, das ist wichtig.“ Als ihm die Ausschreibung auf seinen Schreibtisch flatterte, musste er nicht lange nachdenken und auch Willi Knust war sofort überzeugt von dem Projekt. „Wie gemacht für den Stadtteil Birth/Losenburg als ,sozialer Brennpunkt‘, dachte sich dieser und nahm Schulleiterin Sabine Klose mit ins Boot, die in ihrer Schülerschaft schon erste Erfolge beobachtet.
Für sie stellt das Projekt eine große Unterstützung für Eltern dar, die „mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind und nach Hilfe suchen“, so Klose. Und das sei nicht nur ein soziales Problem, sondern ziehe sich quer durch alle Gesellschaftsschichten.
Das Besondere an diesem Projekt: Hier werden die Schüler bewegungsreich aktiv. „Spielerisch üben sie mit ihrem Trainer Reaktionen und hilfreiche Strategien für eine sinnvolle Konfliktbewältigung, ohne sich in einer starren Lernsituation zu befinden“, so die Rektorin.
Die Stadt Velbert profitiere von diesem Projekt nicht nur im sozialen Bereich. Vor allem finanziell wirke sich diese Maßnahme positiv auf den Stadthaushalt aus, rechnet Knust vor. Immerhin stemme die Sparda-Bank den Löwenanteil der rund sechseinhalbtausend Euro, die das Projekt kostet.
So sei „Prävention ja nichts anderes als das frühzeitige Erkennen und Vermeiden von Problemen und damit auch die Verhinderung von Folgeerscheinungen wie Gewaltstraftaten und den damit verbundenen Kosten“, so Knust.
Die Projektpaten wagen daher einen positiven Ausblick: „Alle Beteiligten sind mit Herzblut bei der Sache“, weiß Sabine Klose zu berichten. „Vor allem das Engagement der Lehrer ist hervorzuheben und verdient jede Unterstützung von außen.“
Allein deswegen kann „Gewaltfrei Lernen“ schon jetzt als Erfolg gesehen werden, bei dem Nachmachen ausdrücklich erlaubt ist, sind sich die Projektpaten einig.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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