Velbert: Ergebnis der ergänzenden Elternbefragung liegt vor

Gerno Böll, Beigeordneter des Dezernat II, zu dem auch der Fachbereich 6 "Bildung, Kultur und Sport" gehört.
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Zur Schulentwicklung im Sekundarbereich

Das Ergebnis der ergänzenden Elternbefragung zu den schulischen Entwicklungen in Velbert durch die Projektgruppe "biregio" liegt vor und wurde am Donnerstag im Ausschuss für Schule und Bildung vorgestellt. "Ziel dieser Erhebung war es, alle Eltern von Zweit- und Drittklässlern der Stadt zu ihren Einstellungen zu den für ihr Kind favorisierten Schulformen und -orten zu befragen", so Gerno Böll, Beigeordneter des Dezernat II, zu dem auch der Fachbereich 6 "Bildung, Kultur und Sport" gehört.

Das Ergebnis dieser Befragung, an der Eltern von 1.005 Grundschülern teilgenommen haben, lässt die Verwaltung zu folgendem Schluss kommen: "Wir empfehlen, zunächst abzuwarten und entsprechend von Veränderungen in der Velberter Schullandschaft abzusehen", so Böll. Entscheidend dabei sei unter anderem die angekündigte Reform zu G8/G9 und die dadurch bedingten Auswirkung auf die Schulentwicklung in Velbert. "Es stellt sich schließlich die Frage, wie sich die Velberter Gymnasien in Zukunft aufstellen", so Bürgermeister Dirk Lukrafka. "Das Thema G8/G9 hat im Wahlkampf stark polarisiert und tut es auch immer noch." Erstmal keine Veränderungen in der Schullandschaft vorzunehmen sei keineswegs eine generelle Entscheidung gegen eine zweite Gesamtschule, sondern schlichtweg der aktuell sinnvollste Weg, damit man nicht am Bedarf an Schulplätzen vorbei plane, betont Lukrafka. "Neben dem Elternwillen ist dabei auch die Bevölkerungszahl und die Geburtenrate zu berücksichtigen." Bei der nächsten Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung im September soll das Thema erneut Tagesordnungspunkt sein.

Bezug zu Ablehnungen an der bestehenden Gesamtschule

Mit der Befragung habe die Verwaltung sich erstmal einen sinnvollen Überblick verschaffen können. „Rechtsverbindlich ist sie sowieso nicht, dafür hat sie nicht den förmlichen Anforderungen entsprochen", sagt Böll. Desweiteren geht er auf die Anmeldezahlen an der städtischen Gesamtschule Velbert-Mitte ein. „Für eine erfolgreiche Errichtung einer zweiten Gesamtschule sind 100 Anmeldungen erforderlich, in den vergangenen Jahren wurden an der bestehenden Schule dieser Schulform allerdings nicht entsprechend viele Schüler aus Velbert abgelehnt." So wurden für das Schuljahr 2015/2016 80 Velberter Schüler abgelehnt, für 2016/2017 87 und für 2017/2018 79 Schüler. "Es sind im Schnitt somit nur 80“, so der Dezernent.

"Wir sind selber gespannt"

Gerno Böll und Dirk Lukrafka machten noch einmal deutlich, dass die Befragung durchgeführt wurde, bevor es den Politikwechsel gab. „Wir sind selber gespannt, was die Landesregierung bezüglich G8/G9 entscheidet."

Weitere Information:
-Bei der Elternbefragung wurden alle Eltern von Velberter Grundschülern der zweiten und dritten Klasse befragt. Der auswertbare Rücklauf beträgt 69,7 Prozent (1.005 Schüler).

-Auf die Frage „Angenommen, es würde allein nach Ihren Wünschen gehen: Welche weiterführende Schule sollte Ihr Kind dann besuchen?“ gaben 31,5 Prozent (271 Schüler) die Gesamtschule an. Bei der Fragestellung „Einmal abgesehen von Ihren Wünschen: An welcher weiterführenden Schule werden Sie Ihr Kind voraussichtlich anmelden?“ gaben 32,1 Prozent (274 Schüler) die Gesamtschule an. 81 Eltern gaben im Übrigen an, es noch nicht zu wissen. Keine Angabe gemacht haben 145 Eltern.

-Eine deutliche Mehrheit der Eltern gibt an, ein Angebot einer weiteren Gesamtschule für das eigene Kind nachdenken zu wollen oder es interessant zu finden.

-"Biregio" hält fest: Wenn 356 Elternpaare in der Stadt Velbert in der zweiten und dritten Klasse für ihr Kind konkreten Bedarf an einer solchen Schule anmelden, ergebe dies sieben Züge mit 25 Kindern pro Jahrgang. Hinzu kommen die 360 Eltern in der zweiten und dritten Klasse, die für ihr eigenes Kind „vielleicht“ Bedarf an einer solchen Schule anmelden - das führe zu 7,2 Zügen mit 25 Kinder pro Jahrgang.

-Abschließend ist - bezogen auf einen möglichen Standort einer zweiten städtischen Gesamtschule - festzustellen, dass 53,6 Prozent (526 Schüler) der Befragten angaben, dass sie sich diese in Velbert-Mitte wünschen. Für einen Standort in Neviges plädierten 28,6 Prozent (281 Schüler). Dass ihnen der Standort egal wäre, gaben 17,7 % (174 Schüler) der Befragten an.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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