Lernen international: Beim Sprachcamp an der OGS Bergische Straße lernten die Kids spielerisch deutsch

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Zehn Nationen, 18 Sprachen und dennoch verstehen sich die Kinder problemlos. Zum Sprachcamp „Bunter Sommer“ wurden so genannte Seiteneinsteiger eingeladen, die in dieser Woche die deutsche Sprache spielerisch erlernten.

Es sind Sommerferien, es ist heiß. Die meisten Kids genießen die Freizeit im Freibad oder im Urlaub. Doch die 18 Kids beim Sprachcamp lernen. Und das mit jeder Menge Spaß. Denn Lernen muss nicht langweilig sein. Helena Latz, Integrationsbeaufrtragte der Stadt, und Bettina Reinke, Sozial-Pädagogin am Berufskolleg Bleibergquelle, haben bei der AG Sprachförderung dieses Pilotprojekt entwickelt. „Unser Ziel war es, Sprachförderung mit Freizeit zu verbinden und so haben wir dann diese Ferienaktion ins Leben gerufen.“
Eine Gruppe der Kinder sind Flüchtlinge, die anderen EU-Zuwanderer. „Alle Kinder , die hierher kommen, haben das gleiche Problem: Sie können kein Deutsch.“ Das verbindet sie und so entstehen in kürzester Zeit Freundschaften, die auch ganz ohne gemeinsame Sprache funktionieren. Während der organisatorische Teil der Ferienfreizeit von der Integrationsbeauftragten übernommen wurde, hatten die Studierenden der Bleibergquelle gemeinsam mit Bettina Raschke die inhaltliche Planung übernommen. „Alle Betreuer sind ehrenamtlich und mit Herz und Seele dabei. Sie investieren hier ihre Freizeit. Dieses Engagement macht uns natürlich besonders stolz“, sagt Dr. Ludwig Wenzel, Schulleiter.
„Sprache ist ein Grundbaustein für erfolgreiche Integration“, weiß Latz. „Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass sie willkommen sind und dass sie einen ersten, positiven Zugang zur Sprache bekommen.“ Die Kosten für die Freizeit werden von der Stadt übernommen. „So haben die Kinder eine tolle Ferienwoche mit viel Programm und auch noch leckerem Essen“, so Latz. Jeder Tag stand dabei unter einem anderen Motto. „Am Montag ging es mit rot los. Die Farbe zieht sich dann wie ein roter Faden durch den ganzen Tag“, so Raschke. Morgens werden gemeinsam Begriffe gesammelt, die etwas mit der Farbe zu tun haben.
Diese Begriffe werden dann in die Bewegungs- und Sprachspiele im Laufe des Tages immer wieder eingebaut. Für Petar (9), der aus Mazedonien kommt und erst seit einem Jahr in Deutschland ist, ist das eine richtig tolle Aktion. „Für mich ist es sehr gut hier zu sein, das macht viel Spaß, die Spiele sind toll und das Essen lecker.“ Schwierig findet er die deutsche Sprache überhaupt nicht. „Für mich ist das alles einfach“, sagt er mit einem schelmischen Grinsen.
Und dann beweist er, dass Sprache manchmal auch sehr international ist: „Auf mazedonisch heißt Schokolade auch Schokolade.“ Antonja, ebenfalls neun, kommt aus Kroatien und freut sich. „Auf kroatisch auch.“

Autor:

Isabel Nosbers aus Essen-Werden

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