Sportplatz im Fokus. Stadt Velbert prüft derzeit „dutzende Standorte“ zur Unterbringung von Flüchtlingen

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Gestern morgen sollten eigentlich Probebohrungen im Stadion Bonsfeld stattfinden. Diese wären Teil einer Untersuchung gewesen, die Aufschlüsse über mögliche Standorte zur Unterbringung von Flüchtlingen in Velbert liefern soll. Kurzfristig wurden die Bohrungen abgesagt, vom Tisch ist das Thema für das Stadion Bonsfeld aber nicht.

„Der Sportplatz ist einer von dutzenden Standorten im ganzen Stadtgebiet, die zurzeit untersucht werden“, sagte Hans-Joachim Blißenbach, Pressesprecher der Stadt Velbert, auf Anfrage des Stadtanzeigers. Demnach werden Grundstücke und Gebäude daraufhin untersucht, ob sie als Standort zur Unterbringung von Flüchtlingen geeignet sind. „Denn die Unterbringung in der Turnhalle an der Grünstraße ist auf Dauer keine wünschenswerte Lösung“, so Blißenbach weiter.
Erste Ergebnisse solcher Standortuntersuchungen seien bereits im nicht-öffentlichen Teil der Sozialausschusssitzung beraten worden. Endgültig entschieden werde aber erst in der Ratsitzung am 11. August. „Vorher passiert definitiv nichts“, so der Pressesprecher. Und weiter: „Es ist noch keine Vorentscheidung gefallen.“
Dennoch gehört das Stadion Bonsfeld zu den möglichen Standorten. In sozialen Netzwerken heißt es, dort sollen Container aufgebaut werden, in denen Flüchtlinge untergebracht werden.
Von dieser Nachricht überrascht wurde auch der Vorstand des Langenberger Spielvereins (LSV), der seine sportliche Heimat auf der Anlage an der Uferstraße hat. „Wir haben am Freitag erfahren, dass am Dienstag Probebohrungen stattfinden“, so Markus Adolphs, Vorstand Sport beim LSV.
Und natürlich waren die Fußballer „not amused“ über diese Neuigkeiten. „Im nächsten Jahr feiert der LSV sein 100-jähriges Bestehen. Das würden wir gerne auf unserem Platz feiern“, so Adolphs. Und weiter: „Als 2013 die Schließung der Anlage beschlossen wurde, wurde uns gesagt, dass dies frühestens 2016 passieren würde.“ Tatsächlich steht im „Sanierungskonzept Sportstätten“ der Abteilung Sport- und Betriebsmanagement bei der Stadt Velbert aus dem Jahr 2013, dass der Platz am Jahnhaus 2016 geschlossen werden soll. Weiter heißt es, dass die Schließung verschoben werden könne wegen der Nutzung des Platzes durch Velberter Vereine als Ausweichsportstätte für die Bauphase am Sportplatz Birth.
Genau dieses Szenario tritt jetzt ein. „Ab Mittwoch trainiert zusätzlich der TVD Velbert auf unserer Anlage“, sagt Adolphs. Mit drei Mannschaften habe der Verein für die kommende Saison in Bonsfeld gemeldet, so dass die Meisterschaftsspiele an der Uferstraße ausgetragen werden - im Wechsel mit den insgesamt vier Mannschaften (darunter zwei Jugendmannschaften) des LSV. „Die Meldung musste am 30. Juni beim Fußballkreis vorliegen, mit Angabe der Spielstätte“, so Adolphs, der damit deutlich macht, dass ein kurzfristiger Umzug auf die Anlage Nizzatal für den Spielbetrieb unmöglich ist.
Darüber hinaus befürchtet der Sportvorstand des LSV, dass durch die Bohrungen die Drainage des Kunstrasenplatzes irreparabel beschädigt wird. Diese Befürchtung teilte der Verein der Stadt Velbert mit, woraufhin die für gestern geplanten Bohrungen kurzfristig abgesagt wurden.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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