Der „Hermi“ begeistert Gruga-Freunde

Karin Schneider (links) führte die Besucher kenntnisreich raus aus Essen durch den Herminghauspark in Velbert. | Foto: Ulrich Bangert
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  • Karin Schneider (links) führte die Besucher kenntnisreich raus aus Essen durch den Herminghauspark in Velbert.
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Freundeskreis des bekannten Essener Parks besuchte Velberter Pendant

„Wir schauen auch gerne einmal über den Gartenzaun“, sagt Professor Dr. Klaus Militzer. Deshalb hatte der Vorsitzende des Freundeskreises Grugapark in Essen seine Mitglieder zu einem Besuch des Herminghausparks eingeladen. Für die fachkundige Führung konnte der gebürtige Essener, der seine Wahlheimat in Velbert fand, seine Nachbarin Karin Schneider gewinnen. Die ehemalige Ratsfrau ist zwar mit dem Park im Herzen der Stadt bestens vertraut, hatte sich aber dennoch einen "Spickzettel“ zurecht gemacht, um die Besucher über interessante Details zu informieren.

„Ursprünglich war das der Mohnser Busch, der zu jener Handelsfamilie Mohn gehörte, aus der sich die Firma Bertelsmann entwickelte“, wusste Karin Schneider zu berichten. „1887 wurden Wege und Plätze angelegt, der Velberter Verschönerungsverein kümmerte sich um die Pflanzung von 26 hochstämmigen Linden.“ 1912 wollte der Velberter Fabrikant Emil Herminghaus - dem damaligen Zeitgeist entsprechend - der Stadt ein Bismarck-Denkmal schenken. „Alle machen ein Denkmal, schenk der Stadt lieber 30.000 Mark und die machen einen Park daraus, schlug sein Freund, der Architekt Krieger, vor“, berichtete Karin Schneider. „Der Stadtrat war von dieser Idee begeistert und entschied sich spontan für die Bezeichnung ,Herminghauspark'."

Wechselhafte Zeiten für den Park

Das Ausflugsziel Nummer eins der Velberter durchlebte wechselhafte Zeiten: „Die britischen Besatzer beseitigten ein Blumenfeld, um dort Kricket zu spielen. Später wurden in dem Park Gemüse und Kartoffeln angebaut, um die prekäre Ernährungslage in der Nachkriegszeit zu verbessern.“ Der 1963 geschaffene Musikpavillon zog anfangs die Menschen zu den Konzerten, die sonntags von den Velberter Chören geboten wurden. Einige Jahre später ließ das Interesse nach, 2004 verschwand der Pavillon. Nachdem 2007 der Orkan „Kyrill“ die alte Lindenallee zerstörte hatte, spendeten alle Velberter Bürgervereine für neue Linden.

Angetan von der Vielzahl der Baumarten

„Die Bürgervereine haben in Velbert eine große Bedeutung, ganz anders als in Essen“, erklärte Klaus Militzer seinen Vereinskollegen aus der Ruhrgebietsstadt. Der ehemalige Tierarzt wusste interessante zoologische Details zu den Tieren, die von den Mitarbeitern der Technischen Betriebe Velbert (TBV) gehegt und gepflegt werden, zu berichten. Angetan waren die Gruga-Freunde von der Vielzahl der Baumarten und dem gesamten Pflegezustand des zehn Hektar großen Areals. Als absoluten „Hingucker“ bezeichneten die Essener den Baukörper der Saubrücke. Ein weiterer Höhepunkt war für sie der Sparkassen-Spielplatz: „Da müssen wir mal mit unseren Enkeln wieder kommen.“ Traurig berührt waren sie hingegen von dem Kükelhaus-Rundweg, weil die Hälfte der Spielstationen dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist. „Es wäre sehr zu wünschen, dass sich Sponsoren finden würden, die für die Wiederherstellung und vielleicht sogar Erweiterung des Parcours eintreten würden“, hoffen die ansonsten begeisterten Parkbesucher.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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