Neues Netzwerk: „Schulgarten und Schulumfeld als vielfältiger Lebensraum“

Der Schulgarten des Geschwister-Scholl-Gymnasiums wurde vor zwei Jahren komplett neu angelegt. Ein alter Bauwagen wurde zu einem AG-Raum umfunktioniert, aus Mörtelkästen wurden Hochbeete gebaut, drei Obstbäume wurden eingepflanzt und auch eine Kräuterspirale ist hier zu finden.

Für die Schüler ist der Garten nicht nur ein schöner Ort für Pausen, sondern zeitgleich auch ein Lernumfeld in dem praktisch Themen rund um die Natur erarbeitet werden können. Genau das forciert das Netzwerk „Schulgarten und Schulumfeld als vielfältiger Lebensraum“, das im Frühjahr diesen Jahres gegründet wurde. Neben dem Velberter Gymnasium sind drei weitere Schulen und Kindergärten aus dem Kreis Mettmann sowie drei Partner Mitglied. "Aber es sollen natürlich noch mehr werden", so Claudia Greshake vom Gut Hixholz in Velbert, einem der Partner. Sie und ihr Mann Michael Greshake bieten Kindern mit ihrem Mustergarten schon seit vielen Jahren die Möglichkeit, etwas übers Säen, Pflegen und Ernten zu lernen. "Was blüht zu welcher Jahreszeit? Wie oft muss ich die Pflanzen gießen? Wann sind die Beeren reif und können gepflückt werden? Solche Fragen werden dabei beantwortet", so Greshake. Die Jungen und Mädchen erfahren nicht nur viel über die Arten- und Pflanzenvielfalt, sondern haben auch Spaß dabei.

Großes Interesse - Netzwerk soll ausgebaut werden

Nicht nur bei ihnen stößt das auf großes Interesse, daher wurde das Netzwerk „Schulgarten und Schulumfeld als vielfältiger Lebensraum“ gegründet, dem auch das Naturschutzzentrum Bruchhausen (Erkrath) angehört. Die Handlungsfelder reichen dabei vom Schutz der Artenvielfalt über Ernährung bis hin zum Klimaschutz. Einer der wichtigsten Schwerpunkte ist die Vermittlung von Wissen über die naturgerechte Ernährung der Menschen.

"Wir haben ebenfalls eine Kräuterspirale und machen mit den frischen Kräutern häufig leckeren Kräuterquark für unser gemeinsames Frühstück", so Katja Rimmele von der Kolping-Kindertagesstätte "Lummerland" in Velbert. Auch Tomaten, Paprika, Kohlrabi und Erdbeeren hätten sie gemeinsam mit den Jungen und Mädchen gepflanzt. "Die Kinder finden es sehr spannend zu sehen, wie alles wächst und entsteht."
Noch sei ihre Einrichtung kein Mitglied des neuen Netzwerkes, nachdem sie sich aber nun mit ihrer Kollegin Sandra Hein, ebenfalls Erzieherin in einer Kolping-Kita, auf dem Gut Hixholz über die Arbeit und den Austausch im Rahmen von „Schulgarten und Schulumfeld als vielfältiger Lebensraum“ informiert hat, sieht sie die Vorteile. "Wir geben uns hilfreiche Tipps, suchen Anregungen beieinander und tauschen auch Gerät und Saatgut aus", nennt Greshake nur einige davon. Wunsch aller Beteiligten ist es nun, dass die Vernetzung weiter geht und im gesamten Kreis Mettmann neue Mitglieder gewonnen werden können. "Viele Einrichtungen haben bereits einen Lerngarten oder setzen Projekte um, die in genau diese Richtung abzielen. Sie alle können davon profitieren."

Projektbeschreibung:
Nicht nur in Deutschland erlebt der Schulgarten eine Renaissance - er ist eine Bühne für urbane Ökologie, lokale und gesunde Lebensmittel, Interkulturalität und Inklusion sowie für Themen aus dem Bereich Natur- und Artenschutz. Damit bekommt dieser "alte Lernort" in unserer modernen Gesellschaft eine ganz neue Bedeutung.
Gerade in den stärker städtischen Gegenden haben die Schüler kaum Erfahrungen aus ihrem persönlichen Umfeld über den Anbau von Kräutern, Gemüse und Obst. Daher stützt sich auch der Unterricht zu vielen dieser Themenbereiche hier meist auf die Theorie. Beim "Lernort Schulgarten" wird das Lernen wieder ein in der alltäglichen Praxis verwurzelter Prozess. Dass mit wenig Aufwand auch auf dem Schulhof oder im Außengelände einer Kita ein kleiner Gartenbereich möglich ist, soll unter anderem aufgezeigt werden. Lehrer wie Schüler sollen dazu angeleitet werden, einfache Hochbeete selbst zu bauen und zu bewirtschaften.

Gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten

Das Netzwerk „Schulgarten und Schulumfeld als vielfältiger Lebensraum“ dient darüber hinaus dem Austausch von Informationen, Erfahrungen, Materialien und der Unterstützung bei der Durchführung von Projekten. Weitere gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten bestehen im Rahmen von Schulfesten, von Projektwochen, Stadtfesten, Naturwissenschaftswochen und mehr. Das Netzwerk ermöglicht einen Austausch über Inhalte zum Beispiel in Form von Unterrichtsmodulen oder Methoden, über Bezugsquellen von Materialien, Pflanzen und die Beantwortung von gärtnerischen Fragen.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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