„Bitte kein privater Investor für das Klinikum“

Die Sprecherinnen der Bürgerinitiative setzten sich für den Erhalt des Klinikum Niederberg in kommunaler Hand ein (von links): Birgit Onori, Dr. Esther Kanschat und Ingrid Schween, es fehlt André Volmer. | Foto: Ulrich Bangert
  • Die Sprecherinnen der Bürgerinitiative setzten sich für den Erhalt des Klinikum Niederberg in kommunaler Hand ein (von links): Birgit Onori, Dr. Esther Kanschat und Ingrid Schween, es fehlt André Volmer.
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„Das Klinikum Niederberg soll weiterhin in der Hand der Städte Velbert und Heiligenhaus bleiben.“ Das ist das erklärte Ziel der Bürgerinitiative, die sich vorgestern gegründet hat.
„Wenn prominente Herren aus der Politik Werbung auf Plakaten für das Klinikum machen, denken viele Bürger, dass es auch in kommunaler Trägerschaft bleibt“, so Dr. Esther Kanschat. „Noch vor der Stichwahl im vergangen Jahr haben beide Bürgermeisterkandidaten bekräftigt, dass eine Privatisierung des Klinikums nicht in Frage kommt“, erinnert die Grünen-Poltikerin an Äußerungen von Gerno Böll und Dirk Lukrafka. Daneben verweist sie auf die „Niederberger Erklärung“ von Velberter und Heiligenhauser Politikern, in der es heißt: „Wir bekennen uns zur Solidargemeinschaft und zum kommunalen Erhalt.“
Nachdem ein Gutachten besagt, dass ein 120-Millionen-Neubau des sanierungsbedürftigen Klinikums finanziell attraktiver ist als eine halb so teure Renovierung, wurde ein „strukturiertes Bieterverfahren“ eröffnet, mit dem Ziel, einen privaten Investor für das Krankenhaus zu finden. „Gleichzeitig soll erkundet werden, ob das Haus kommunal überhaupt tragbar ist“, so Klinikumsbetriebsrätin Birgit Onori.

Dr. Kanschat verweist darauf, dass das Klinikum Niederberg sich bis auf eine einmalige Finanzspritze vor einigen Jahren selbst trägt: „Es gibt nur wenige kommunale Krankenhäuser, die schwarze Zahlen schreiben.“
Ingrid Schween von den Linken befürchtet nicht nur einen Stellenabbau, sondern auch, dass ein privater Betreiber nur Abteilungen betreiben wird, die attraktiv sind: „Nur schwere Krankheiten sind lukrativ.“
„Als erstes würde wohl die Geburtshilfe geschlossen“, spekuliert Onori. „Denn Geburt ist keine Krankheit, da lässt sich nicht viel Geld verdienen.“ Und Geld muss ein privater Betreiber nunmal verdienen, um die Rendite für die Anteilseigner zu erwirtschaften. „Die liegt so um die 15 Prozent“, weiß Dr. Esther Kanschat. „Wir wollen das Geld zum Wohl der Bürger und Patienten einsetzen. Gesundheit darf nicht zur Ware verkommen.“

Deshalb wird die Bürgerinitiative zum kommunalen Erhalt des Klinikum Niederberg in den nächsten Wochen Aktionen durchführen und Unterschriften sammeln. Interessenten sind bei den wöchentlichen Treffen willkommen, die donnerstags um 18 Uhr in der Gaststätte „Zur Losenburg“ stattfinden.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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