Geschichtsverein: Verschwundene Erinnerung

Die beiden Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins Dr. Ulrich Morgenroth (2. Vorsitzender, v.l.), und Dr. Jutta Scheidsteger (1. Vorsitzende) und Stadtarchivar Christoph Schotten, der auch im Vereinsvorstand ist, stellten das neue Heft "Historische Beiträge" sowie das Jahresprogramm des Vereins vor.
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  • Die beiden Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins Dr. Ulrich Morgenroth (2. Vorsitzender, v.l.), und Dr. Jutta Scheidsteger (1. Vorsitzende) und Stadtarchivar Christoph Schotten, der auch im Vereinsvorstand ist, stellten das neue Heft "Historische Beiträge" sowie das Jahresprogramm des Vereins vor.
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Die Velberter Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins hat die 28. Auflage seiner "Historischen Beiträge" herausgebracht. In seinem neuesten Heft geht es schwerpunktmäßig um Denkmäler, die im Laufe der Zeit aus dem Stadtbild verschwunden sind.

Ein Denkmal wird mehr oder weniger für die Ewigkeit geschaffen. Könnte man meinen. Denn es soll ja gerade dann noch an etwas erinnern oder gemahnen, wenn es nicht mehr Tagesgespräch ist. Ganz besonders gilt dies für Denkmäler, die an Gefallene eines Krieges erinnern. Auch ein weiterer Krieg mit vielen weiteren Toten sollte kein Anlass sein, frühere Ereignisse in Vergessenheit geraten zu lassen.
Doch häufig war Krieg tatsächlich ein Grund für das Verschwinden von Denkmälern: "Man brauchte das Material und hat zum Beispiel die Figur Kaiser Friedrichs eingeschmolzen, um Patronen herzustellen", erklärt Christoph Schotten, Stadtarchivar und Vorstandsmitglied des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Velbert-Hardenberg, der im neuen Heft in seinem Beitrag "Verschwundene Erinnerungen – Denkmäler in Velbert, Langenberg und Neviges" darüber schreibt.

Denkmäler für Patronen eingeschmolzen

"Ich war überrascht wie viele Denkmäler in den drei Städten im Laufe der Zeit verschwunden sind", sagt Schotten, "das waren solche, die an Gefallene erinnerten, aber auch an Persönlichkeiten."
Die Gründe für den Abbau eines Denkmals waren vielfältig, das eine wurde mit dem Abriss des Gebäudes, vor dem es stand, abgerissen, den "blinde Rudi", wie das Kriegerdenkmal in Neviges flugs vom Volksmund getauft wurde, haben die Nazis als "entartete Kunst" eingestuft und abgerissen.
Ein zweiter Beitrag widmet sich konkret dem Denkmal Kaiser Friedrich III. im Zentrum von Velbert. Außerdem geht es im neuen Heft um den Arbeiter- und Soldatenrat 1918/19 sowie um Zwangsarbeit in Velbert am Beispiel des Belgiers Jean Wynants – geschrieben von seinem Neffen André Wynants.
An Themen für die "Historischen Beiträge" mangelt es in Velbert nicht: "Das Geschichtsinteresse in Velbert ist sehr groß", sagt Dr. Jutta Scheidsteger, 1. Vorsitzende des BGV Velbert-Hardenberg mit zurzeit rund 250 Mitgliedern. "Wir haben jetzt schon Anfragen beziehungsweise Vorschläge für das nächste Heft."

Vorträge, Exkursionen, Ausstellung

Auch die Veranstaltungen des Geschichtsvereins sind in der Regel gut besucht. Davon gibt es in diesem Jahr wieder 20, insbesondere die Vorträge, Führungen und Lesungen sind nicht nur für die Mitglieder, sondern für alle Interessierten zugänglich. Für die Exkursionen, in diesem Jahr zum Beispiel zum Römermuseum in Haltern, können sich auch Nichtmitglieder anmelden, werden jedoch nur berücksichtigt, wenn noch Restplätze zu vergeben sind.
Im September 2018 wird eine neue Ausstellung eröffnet, die Flugzeugabstürze in der Region im Zweiten Weltkrieg während der Luftangriffe auf das Ruhrgebiet zum Thema hat. Das Besondere: Zur Eröffnung werden Nachkommen der abgestürzten Piloten in Velbert erwartet.

 Das 28. Heft der "Historischen Beiträge", der Zeitschrift zur Geschichte von Langenberg, Neviges und Velbert, wird herausgegeben vom Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Velbert-Hardenberg in Verbindung mit der Stadt Velbert.

 Die "Historischen Beiträge" sind für Vereinsmitglieder umsonst, Interessierte können das Heft zum Preis von 8,50 Euro käuflich erwerben, und zwar im Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum, Oststraße 20, oder im Stadtarchiv, Thomasstraße 1. 

Die beiden Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins Dr. Ulrich Morgenroth (2. Vorsitzender, v.l.), und Dr. Jutta Scheidsteger (1. Vorsitzende) und Stadtarchivar Christoph Schotten, der auch im Vereinsvorstand ist, stellten das neue Heft "Historische Beiträge" sowie das Jahresprogramm des Vereins vor.
Das 28. Heft der "Historischen Beiträge", der Zeitschrift zur Geschichte von Langenberg, Neviges und Velbert, wird herausgegeben vom Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Velbert-Hardenberg in Verbindung mit der Stadt Velbert.
Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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