Perspektiven für junge Flüchtlinge

In der Schreinerei der WFB Werkstätten für Menschen mit Behinderung haben die jungen Flüchtlinge im Rahmen des Projektes unter anderem Vogelhäuser und Nistkästen gebaut.
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Gelungene Kooperation zur Integration von Flüchtlingen zwischen der Awo Mettmann und den WFB Werkstätten

Sie arbeiten in der Schreinerei der WFB Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder in der Großküche des Haus Meyberg in Langenberg - acht Flüchtlinge, die ursprünglich aus Marokko, Guinea, dem Irak und Afghanistan kommen, und die im Rahmen einer Maßnahme der Awo des Kreises Mettmann bessere Einstiegschancen ins Berufsleben bekommen sollen. Sie sind zwischen 18 und 23 Jahre alt und dankbar für die Möglichkeit, die man ihnen damit bietet.

Unter ihnen ist auch Mohamed - nachdem er drei Wochen Wissenswertes rund um die Hauswirtschaft im Haus Meyberg gelernt hat, wird er nun in der Schreinerei der WFB Werkstätten mit Holz arbeiten. "Ich bin seit 16 Monaten in Deutschland", erzählt der 21-jährige Marokkaner. "Und ich bin sehr froh, dass ich nun etwas Neues lernen kann." Damit meint er nicht nur die deutsche Sprache, die er inzwischen schon gut beherrscht, sondern er meint auch die Arbeit im Rahmen des PerjuF-Projektes. Geregelte Arbeitszeiten, Vorschriften zur Sicherheit, Teamwork - all das ist für ihn und die anderen Teilnehmer nun zu berücksichtigen.

Nicht selbstverständlich, weiß Jolanta Kaminski von der Awo Mettmann, die Ansprechpartnerin für die jungen Erwachsenen ist. "In den Ländern, aus denen sie kommen, wird weniger Wert auf Ordnung und Disziplin gelegt. Pünktlichkeit ist für manche somit schon die erste Herausforderung." Doch diese und auch weitere Herausforderungen werden von den acht jungen Flüchtlingen gemeistert. Denn sie haben alle ein Ziel: Einen Job finden und sich noch besser integrieren.

Bei Mohamed wird das auch schon sehr konkret; er weiß, was ihm liegt und hat ein festes Ziel vor Augen: "Ich möchte Erzieher werden. Mit Hilfe der Awo soll ich schon bald ein Praktikum in einer Kindertagesstätte machen können", freut er sich.

„PerjuF – Perspektiven für junge Flüchtlinge“

Die Awo Mettmann startete im Juni 2016 das von der Agentur für Arbeit ausgeschriebene Projekt „PerjuF – Perspektiven für junge Flüchtlinge“ mit dem Ziel, jungen Flüchtlingen Orientierung im deutschen Ausbildungs- und Beschäftigungssystem zu geben, ihnen ausreichende Kenntnisse über Zugangswege, Aufbau und Funktionsweise des deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes zu vermitteln, damit sie eine eigenständige Berufswahlentscheidung treffen können. Zur Zielgruppe der Maßnahme gehören insbesondere junge Menschen unter 25 Jahren, die perspektivisch eine berufliche Ausbildung anstreben.

Arbeiten mit Holz, Metall sowie in der Hauswirtschaft

Im Rahmen dieser Maßnahme werden auch die verschiedenen Projektansätze in Velbert und Langenberg angeboten, deren Ziel es ist, dass die Teilnehmenden ihre Eignung mit den Materialen Holz, Metall und Hauswirtschaft praktisch erfahren und erproben können. "Wir freuen uns, dass wir mit den Werkstätten der WFB in Velbert sowie dem Haus Meyberg kooperieren können und sie uns die Möglichkeit geben, die jungen Flüchtlinge hier Erfahrungen sammeln zu lassen", sagt Volker Werner, Prokurist der Awo Mettmann. Die jungen Männer seien gut aufgenommen worden und hätten sich gut integriert.

Dem stimmt Andreas Duhr, Leiter der WFB-Schreinerei zu: "Die Jungs sind sehr höflich und sehr umgänglich", lobt er. Gerade der Kontakt mit Menschen mit Behinderung sei nicht leicht für die Flüchtlinge. "In ihren Heimatländern werden körperlich und geistig behinderte Menschen sowie auch Ältere zuhause in der Familie gepflegt. Dass sie bei uns sogar arbeiten und viel besser in die Bürgerschaft integriert sind, sorgte zunächst für Verunsicherung." Inzwischen aber ist das Miteinander zur Selbstverständlichkeit geworden und die Zusammenarbeit macht allen Beteiligten sogar Spaß.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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