Hans-Peter Weiß aus Spellen (Bündnis90/Grüne), Bundestagswahlkandidat im Interview
Über den "Wake-Up-Call" der Freidemokraten und andere naturwissenschaftliche Zusammenhänge

Hans-Peter Weiß fast mitten im Wahlbezirk. Im Hintergrund das stillgelegte Kraftwerk der Steag in Voerde. | Foto: privat
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  • Hans-Peter Weiß fast mitten im Wahlbezirk. Im Hintergrund das stillgelegte Kraftwerk der Steag in Voerde.
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Und schwupps - haben auch die Grünen im Wahlkreis 113 - Wesel 1 ihren Kandidaten für die Bundestagswahl im September aus dem Hut gezaubert! Auf ihrem Schild steht Hans-Peter Weiß aus Voerde. Der Wahl-Spellener ist Pottkind und Pädagoge am Weseler Berufskolleg.

Im Rahmen eines Interviews hat unsere Leserschaft die Gelegenheit, Hans-Peter Weiß kennen zu lernen. Die Wahl von Annalena Baerbock zur bündnisgrünen Kanzlerkandidatin findet seine volle Zustimmung, weil er die Niedersächsin für durch und durch kompetent hält (siehe Statement unten). 
Lesen Sie hier die Antworten von Hans-Peter Weiß auf unsere Fragen ...

dibo: Bitte stellen Sie sich unseren Lesern vor - mit den Detailinformationen, die Sie für wichtig halten.
Weiß: Mein Name ist Hans-Peter Weiß, ich bin 57 Jahre alt, seit über 18 Jahren glücklich verheiratet und lebe mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern seit ca. 16 Jahren im schönen Rheindorf Spellen. Ursprünglich komme ich aus Bochum, wo ich Chemie studiert habe. Nach Abschluss der Promotion entschloss ich mich Lehrer zu werden und studierte noch Mathematik auf Lehramt.
Seit über 20 Jahren unterrichte ich am Berufskolleg, zuerst in Dinslaken und seit 2 Jahren in Wesel. Ich bin leidenschaftlicher Fahrradfahrer und fahre bei jedem Wetter mit dem Rad zur Schule. Wir verzichten insgesamt auf das Auto wo immer es möglich ist. Urlaubsreisen mit dem Zug sind sowieso viel entspannter als mit dem Auto im Stau.

dibo: Warum sind Sie Mitglied der Grünen geworden?
Weiß: Indirekt war dafür Herr Lindner von der FDP verantwortlich. Als er kurz vor Mitternacht am 21.11.2017 vor die Presse trat und die Jamaika-Sondierungsgespräche für gescheitert erklärte, war das für mich der Anlass aus der bisherigen Passivität auszutreten. Es war sozusagen mein persönlicher „Wake-Up-Call“. Ich wollte nun aktiv etwas bewegen.

dibo: Musste man Sie zur Kandidatur überreden?
Weiß: Nein, natürlich nicht! Ich will ja aktiv etwas tun!

dibo: In welchen Sachbereichen sind Sie besser als Ihre Konkurrenten?
Weiß: Anders als viele, die Umwelt- und Klimaschutz propagieren, verstehe ich als Naturwissenschaftler auch die Zusammenhänge und weiß, wovon ich rede.

dibo: An welchen "Baustellen" sehen Sie Nachbesserungsbedarf im Wahlkreis?
Weiß: Da gibt es zahlreiche Baustellen, insbesondere im Mobilitätssektor. Das Radewegenetzt ist sehr ausbaufähig, die Qualität der Wege ist oft schlecht (Der Fahrradklimatest des ADFC legt die Mängel offen). Im öffentlichen Nahverkehr fehlt es insbesondere an vernünftig getakteten Rheinquerungen. So kommt man beispielsweise nach 21 Uhr nicht mehr von Wesel nach Xanten. Der SPNV auf der linken Rheinseite ist in einem desolaten Zustand. Die RB 31 hat enorm viele Verspätungen und Ausfälle und ist damit die zweitschlechteste Linie im gesamten VRR.

dibo: Sie treffen beim Spaziergang einen Superreichen, der unbedingt einige Milliönchen in Ihrem Wahlkreis Wesel investieren möchte. Welche Projekte empfehlen Sie ihm?
Weiß: Auf jeden Fall den öffentlichen Nahverkehr und die Radinfrastruktur! Aber auch Kitas und Schulen müssen besser ausgestattet werden.

dibo: Was bedeutet Heimat für Sie?
Weiß: Heimat ist da, wo ich mich wohlfühle, ein Ort zum Zurückziehen und glücklich sein. Diesen Ort habe ich hier am Niederrhein gefunden!

dibo: Nennen Sie uns bitte diese Dinge: Lieblings-Buch; -film; -TV-Sendung; -Reiseland; -Musik; -Politiker/in; -platz in der Heimat.
Weiß: Ich mag gerne SciFi-Filme und –Serien, insbesondere Star Trek. Ich lese sehr gerne Krimis, aber das beste Buch, was ich in den letzten Jahren gelesen habe ist „Null“ von Adam Fawer.
Wir verreisen am liebsten in die Berge zum Wandern, z:b. nach Südtirol. An Musik gefällt mir momentan Symphonic Metal sehr gut, ich höre aber auch gerne die guten alten 80er und 90er Jahre Hits.
Aus Kindheitstagen ist mir Herbert Wehner besonders in Erinnerung geblieben. Im vergangen Jahrzehnt habe ich gerne Gregor Gysi reden gehört. Aktuell ist ganz klar Annalena mein Favorit!
Ein sehr schöner Platz zum Ausruhen und genießen ist der Rhein. Ganz in der Nähe von uns gibt es viele schöne Stellen, zum Beispiel am „Orker Strand“.

dibo: Welche wären als gewähltes MdB die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Weiß: Verkehrs- und Energiewende, damit wir endlich unseren gesteckten Klimazielen deutlich näher kommen und die Zukunft unserer Kinder nicht länger aufs Spiel setzen. Dazu kommen andere wichtige Natur- und Umweltthemen, wie z.B. Müllvermeidung.

dibo: Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: Der deutsche Bundestag braucht mehr Grünen-Politik, weil ...
Weiß: … wir nur so aus dem politischen Stillstand erwachen und die nötigen Schritte zur Rettung unseres Planeten und unserer Gesellschaft unternehmen können.

Nominierung von Annelena Baerbock

Hans-Peter Weiß: "Ich freue mich über die Entscheidung, dass Annalena Baerbock die erste Kanzlerkandidatin der Grünen in der Parteigeschichte überhaupt wird. Sie ist eine energische, willensstarke Frau, die nicht nur politisch breit aufgestellt ist, sondern auch in Wirtschaftskreisen ein hohes Ansehen genießt. Unterstützt von einem engagierten, kompetenten und regierungserfahrenen Robert Habeck wird sie nicht nur die erste Kandidatin der Grünen, sondern vielleicht auch die erste grüne Kanzlerin werden!"

Die Wahlkreise ...

Der Wahlkreis 113 (Wesel 1) umfasst die Kommunen Alpen, Hamminkeln, Hünxe, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Schermbeck, Sonsbeck, Voerde, Wesel und Xanten. Der Wahlkreis 114 (Wesel 2/Krefeld 2) umfasst neben den Kommunen Moers und Neukirchen-Vluyn auch die Stadt Krefeld), die Städte Dinslaken und Oberhausen sind dem Wahlkreis 117 (Wesel 3) zugeordnet.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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