Erntezeit auf dem Hof Schulze-Kökelsum

Georg Schulze-Kökelsum mit seinem langjährigen rumänischen Spargelhelfer Nico bei der Ernte auf dem Feld.
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  • Georg Schulze-Kökelsum mit seinem langjährigen rumänischen Spargelhelfer Nico bei der Ernte auf dem Feld.
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Der Hof Schulze-Kökelsum in Olfen ist ein typisches Beispiel dafür, wie sich Bauern und ihre Höfe im Laufe der Jahrhunderte den wirtschaftlichen Entwicklungen angepasst haben. Bis ins 16. Jahrhundert kann die Familie Schulze-Kökelsum die Geschichte ihrer Familie und ihres Hofes verfolgen.

Für den jetzigen Eigentümer Georg Schulze-Kökelsum war das Jahr 1984 von großer Bedeutung. Er heiratete seine Frau Maria und übernahm den Hof von seinen Eltern. Gleich im ersten Jahr begann das Paar mit der Umstrukturierung.
1987 legte Georg Schulze-Kökelsum sein erstes ein Hektar großes - damals noch nicht sehr verbreitetes - Spargelfeld an. Mittlerweile wurden daraus fünf Hektar. Er verringerte die Tierhaltung auf 600 Schweine und baut seither nur noch wenig mehr Futter an, als seine eigenen Tiere benötigen. Im Laufe der Umstrukturierung kamen noch fünf Hektar Erdbeerfelder hinzu.

„Als feststand, dass meine Frau neben der Betreuung unserer Kinder nicht mehr als staatlich geprüfte Familienpflegerin arbeiten wird, sondern voll in den Betrieb einsteigt, haben wir uns entschlossen, uns weiter zu verändern“, berichtet der 56-Jährige. Heute ist Maria Schulze-Kökelsum Hausfrau, Caféhaus-Betreiberin, Inhaberin eines Bauerladens, Direktvermarkterin und Mutter zweier erwachsener Kinder. Sie kann nur schmunzeln, wenn man sie nach ihrem Job fragt. „Mein Mann hat schon seit vielen Jahren einen Spruch parat, der lautet: Wir arbeiten 24 Stunden - und wenn das nicht reicht, arbeiten wir auch noch nachts“, lacht Maria Schulze Kökelsum. „Einen Acht-Stunden-Tag kennen wir nicht.“

Aber anders hat es Maria Schulze-Kökelsum auch nicht gewollt. „Zuerst habe ich mich nur um Haushalt und Kinder gekümmert. Als diese langsam erwachsen wurde, kamen mir immer neue Ideen rund um den Hof“, erinnert sich die 57-Jährige. „Vor 28 Jahren begannen wir mit dem Direktverkauf von Spargel, Himbeeren und Erdbeeren. Dann kam der Bauernladen dazu. Er entstand aus einem früheren Holzschuppen. Mittlerweile bieten wir hier selbstgebackener Kuchen, Plätzchen, Marmelade, Brote und Liköre an. Vom selbstgebackenen Kuchen war der Weg nicht weit zu einem Café. Mir macht die Arbeit und vor allem die Backerei wirklich viel Spaß und ich verwirkliche immer neue Ideen.“

Jetzt zur Spargelsaison ist natürlich der Spargel das meistgefragte Produkt und auch das größte Gesprächsthema. Zum einen macht das wechselhafte Wetter, aber auch die Einführung des Mindestlohnes auch Bauer Schulze-Kökelsum große Sorgen. „Durch die Anhebung habe ich 25 Prozent höhere Produktionskosten, die ich ja nicht uneingeschränkt an unsere Kunden weitergeben kann.“ Nichtsdestotrotz freut sich Georg Schulze-Kökelsum auf eine gute Spargelernte bis Ende Juni und den Beginn der Erdbeer-Ernte.

Georg Schulze-Kökelsum mit seinem langjährigen rumänischen Spargelhelfer Nico bei der Ernte auf dem Feld.
Maria Schulze-Kökelsum betreibt ihren Hofladen mit Herz und bietet zur Zeit natürlich alles rund um frischen Spargel an.
Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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