Retten in der Freizeit auf der Cranger Kirmes auch für WATer Rotkreuzler

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Die Cranger Kirmes in Herne ist mit rund vier Millionen Besuchern das größte Volksfest in Nordrhein-Westfalen. Für die rund 90 Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bedeutet die Kirmes einen Großeinsatz über zehn Tage, und die Einsatzkräfte opfern für den Dienst ihre Freizeit. Auch im Jahr 2018 war dies wieder für einige Wattenscheider Rotkreuzler der Fall. Seit Jahrzehnten gehören die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes zur Cranger Kirmes wie das Riesenrad. Täglich sichern die Einsatzkräfte den großen Besucherstrom von durchschnittlich 400.000 Menschen pro Veranstaltungstag sanitätsdienstlich ab. Im Jahr 1992 richteten die Sanitätshelfer erstmals eine Sanitätsstation in der heutigen Jugendkunstschule Herne ein. Das Schulgebäude liegt auf dem Kirmesgelände, und ist auch heute noch für die Zeit der Kirmes die Heimat für rund 90 Einsatzkräfte.

Wattenscheid unterstützt bereits seit 1992 in Crange

Aus eigener Kraft könnte der DRK-Kreisverband Herne und Wanne-Eickel den Sanitätsdienst auf der Cranger Kirmes allerdings nicht durchführen. Unterstützung aus den umliegenden Städten ist notwendig. Die Helfer kommen aus Gelsenkirchen, Witten, Bochum und eben auch aus Wattenscheid, zum Teil schon seit über 20 Jahren. „Der erste Hilferuf ging 1992 zum Wattenscheider Kreisverband“, erinnert sich Einsatzleiter Thomas Jarolim aus Herne.

Der Wattenscheider Max Hempel ist einer der externen Helfer aus der Hellwegstadt. Der Auszubildende zum Kfz-Mechatroniker kommt aus Bochum und engagiert sich beim DRK in Wattenscheid. Für den Dienst kommt er sehr gerne nach Herne: „Neben der Größenordnung eines solchen Dienstes ist das Zusammenspiel von Sanitätskräften aus verschiedenen Kreisverbänden einfach spannend. Für mich ist es auch wichtig, dass ich hier so viele neue Leute aus dem Roten Kreuz kennenlerne.“ So sieht es auch Leo Engel, der als Rettungssanitäter auch beruflich im Rettungsdienst arbeitet. Auch für ihn ist der Dienst auf der Cranger Kirmes immer spannend. „Für mich ist ein solcher Großeinsatz immer interessant, da das Zusammenwirken von DRK, Feuerwehr und Polizei einfach toll und kameradschaftlich ist. Es geht um Hilfe am Menschen und da greift eine Hand die Nächste und dies finde ich einfach faszinierend“, erklärt der junge Rettungsprofi. Auch Wattenscheids Kreisrotkreuzleiter Norbert Vlatten ist schon lange Stammgast bei den Diensten auf Crange und hat gleich mehrere Schichten in den zehn Tagen belegt. „Da waren Schichten in der Sanitätswache, aber auch als KTW-Besatzung darunter.“

Junge Sanitäter lernen von alten "Kirmes-Hasen"

So fügen sich die Wattenscheider motiviert dem Einsatzplan und sind auf dem Kirmesgelände auch schon mal als mobiler Einsatztrupp im Strom der Besucher unterwegs. Solche Teams bestehen aus drei Helfern und sind mit Funkgerät und Sanitätsrucksack ausgerüstet. Es geht darum beim Gang über den Kirmesplatz Präsenz zu zeigen und den Besuchern, neben kleineren medizinischen Hilfestellungen, auch mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. „Für unsere Helfer bietet die Cranger Kirmes die Möglichkeit, das Erlernte in die Praxis umzusetzen. Die jüngeren Sanitäter können hier von den alten Hasen im Einsatz lernen“, sagt der Wattenscheider Kreisrotkreuzleiter Norbert Vlatten. „Jeder Tag bringt für unsere Einsatzkräfte eine neue Herausforderung, da die Einsätze sehr abwechslungsreich sind.“

Der Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes ist nach Worten von Norbert Vlatten im Dauereinsatz. Bis zum Sonntagmittag des Abschlusswochenendes der Kirmes hatten sich DRK-Mitarbeiter bereits über 1000 Mal um Besucher gekümmert, die von Insekten gestochen waren, sich verletzt hatten oder wegen der Hitze unter Kreislaufproblemen litten. „Viele Patienten haben wir zudem in ein Krankenhaus eingeliefert“, so Vlatten. Diese Zahl habe man noch nicht in allzu vielen Jahren der Kirmes erreicht. Personell habe das Rote Kreuz schon aufgestockt. Man müsse bedenken, dass auch den Helfern die Hitze zu schaffen mache und häufiger Auswechslungen nötig seien.

Auf dem Gelände der Jugendkunstschule befindet sich die Kirmeswache des Roten Kreuzes. Im Tanzsaal im Erdgeschoss richten die Helfer jedes Jahr drei Behandlungsräume ein. Ein alter Bauwagen auf dem Vorplatz dient Wachleiter und Funker als Einsatzzentrale, und auf dem Hof steht ein Küchenzelt mit Kühlschränken, Mikrowelle zur Versorgung der Einsatzkräfte. Auf dem gesamten Kirmesgelände sind zudem fünf Krankentransportwagen (KTW) für das Deutsche Rotes Kreuz im Einsatz. Zwei stehen an der Jugendkunstschule, drei sind auf dem Platz verteilt. „So können die Rettungskräfte bei einem Einsatz jeden Punkt der Kirmes schnell erreichen“, weiß Max Hempel schon recht schnell. Die KTWs bringen Patienten mit leichten Verletzungen oder Erkrankungen vom Kirmesgelände in die Krankenhäuser der Stadt oder zur Kirmeswache.

Alle Einsatzkräfte verbindet das Ehrenamt

Aus Wattenscheid sind während der zehntägigen Kirmes zahlreiche Rotkreuzler im Sanitätsdienst eingesetzt. „Die ehrenamtlichen Helfer kommen aus verschiedenen Bereichen. Wir haben hier Handwerker, Angestellte, Auszubildende, Schüler und Studenten in unseren Reihen, qualifiziert vom Sanitäter über Rettungshelfer bis zum Rettungssanitäter“, so Norbert Vlatten.

Das DRK besetzt die Wache auf dem Kirmesplatz zwei Stunden vor Beginn der Kirmes bis zwei Stunden nach dem offiziellen Ende. „Wobei das Ende schon mal variieren kann. Vor allem am Wochenende. Da wird es meistens später“, wissen auch die Wattenscheider Rotkreuzler, denn auch sie hatten sich für so manche Spätschicht am Abend einplanen lassen. Die Aufgaben sind klar verteilt. Ein Schichtsystem sorgt für Abwechslung, und alle zwei Stunden werden die Helfer neu eingeteilt.

"Wer zusammen arbeitet, darf auch zusammen feiern!"

Auch die Helfer des Deutschen Rotes Kreuz aus Wattenscheid leisten ihren Einsatz auf der Cranger Kirmes ehrenamtlich, ohne Bezahlung. Die Einsatzkräfte werden während der Kirmes mit Essen und Getränken versorgt. Wenige Wochen nach der Cranger Kirmes findet mit allen Helfern nochmal eine Abschlussfeier in Herne statt. „Darauf freuen wir uns auch schon, denn dann wird traditionell die Musikanlage aufgebaut und der Grill angeworfen. Wer gemeinsam arbeitet, muss auch gemeinsam feiern dürfen“, sind sich alle WATer Rotkreuzler einig.

Es werden für derlei Einsätze im Sanitätsdienst (u.a. auch im Lohrheidestadion) in Wattenscheid dauerhaft ehrenamtliche Mitstreiter gesucht. Bei Interesse kann man sich unter Rufnummer 0 23 27 – 8 70 18 (Herr Eisenhuth), per Email an
info@drk-wattenscheid.de oder via facebook über
www.facebook.com/drkwattenscheid an das Rote Kreuz in Wattenscheid wenden.
Hier werden alle Talente gebraucht!

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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