Wie aus Milch und Zucker Eis wird: Josefschüler guckten Konditor Roberto Calà bei der Herstellung zu

Nach getaner Arbeit genießen Tamara (v.l., acht Jahre), Irem (neun), Freda (elf) und Dilshaan (neun) den großen Eisbecher.
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  • Nach getaner Arbeit genießen Tamara (v.l., acht Jahre), Irem (neun), Freda (elf) und Dilshaan (neun) den großen Eisbecher.
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Vanille, Stracciatella, Zitrone, Cookies und viele weitere Eissorten stehen in der Theke – aber wie kommt das Eis eigentlich in die glänzenden Edelstahlbehälter? Dies erfuhren Irem, Freda, Tamara und Dilshaan von der Josefschule während der Sommerferien-Aktion des Wochenblatts, als sie einen Blick über die Schulter von Eiskonditor Roberto Calà werfen durften. Seit 16 Jahren betreibt er das Eiscafé Cortina in der Wanner Innenstadt.

Um auf den Geschmack zu kommen, gibt es für die vier Grundschüler, die zusammen mit Lehrer Falko Vaut ins Café gekommen sind, erst einmal eine Portion Eis. Dann geht es über einen Hof in die kleine Küche, die von der Eismaschine, zwei großen Tiefkühlschränken und Regalen mit vielen Zutaten beherrscht wird. Doch vorher müssen alle Kinder der Hygiene wegen genau wie Calà eine Haube aufsetzen. „Darf ich die hinterher mitnehmen?“, will Tamara (acht Jahre) wissen, und der Eiskonditor nickt.
Zitroneneis ist die erste von zwei Sorten, deren Herstellung der Profi den Dritt- und Viertklässlern zeigt. In einem Becher mischt er Wasser, Milch, frisch ausgepresste Zitrone und Zucker. „Den Rest verrate ich nicht“, sagt Calà, denn ein gewisses Geheimnis, das den Profi vom Laien unterscheidet, muss bleiben, auch wenn Irem (neun) am Ende der Meinung sein wird, dass es ganz leicht ist, Eis herzustellen.

Minus 17 Grad

Die Mischung füllt Calà in die Eismaschine, in der minus 17 Grad herrschen. Durch die durchsichtige Abdeckung beobachten die Schüler, wie der Mix unter konstantem Rühren immer fester wird. Lange müssen sie gar nicht warten, bis das Eis fertig ist. „So schnell?“, wundern sich die vier. Sie hatten eher mit Stunden gerechnet. „Wenn es so lange dauern würde, könnte ich damit kein Geld verdienen“, sagt Calà lachend. Mit einem riesigen Spachtel füllt er das Zitroneneis in die Edelstahlbehälter, die zur Aufbewahrung in einen der Tierkühlschränke kommen.
Dann steht die zweite Eissorte an. Stracciatella soll es sein. Vanille, Milch, Sahne und Zucker gehören zu den Zutaten, aber auch hier will der Eiskonditor weitere Details nicht verraten. Erneut kommt der Mix in die Eismaschine, während die Schokolade erst noch verflüssigt wird. Nach einer Weile hält Calà die Maschine an und zeigt den Schülern, wie die Schokolade wieder fest wird, als er sie auf das abgekühlte Eis fließen lässt. „Nur wenn die Stückchen unterschiedlich groß sind, ist es original Stracciatella“, erklärt er.

Eis im Hörnchen

Aber zur Kunst eines Eiskonditors gehört ja nicht nur die Herstellung, sondern auch das Anrichten des Eises. Hörnchen und Eisbecher müssen ansprechend gefüllt werden. Nun sind die vier Josefschüler gefragt. Nacheinander nehmen sie ein Waffelhörnchen, um es mit dem soeben hergestellten Stracciatella-Eis zu füllen. „Du kannst bei mir anfangen“, sagt Calà zu Freda (elf), als sie gekonnt mit einem Spatel das Eis in das Hörnchen drückt. Als Belohnung dürfen die vier ihr Eis auch gleich essen.
Schließlich geht es zurück ins Café, wo Roberto Calà einen großen Eisbecher mit vielen Kugeln und Sahne zubereitet. Aber die Garnierung fehlt noch. Dafür sorgen Irem, Freda, Tamara und Dilshaan, indem sie vorsichtig Melonen-, Pfirsich- und Erdbeerstückchen in die Sahne drücken. Calà ergänzt Waffeln sowie Erdbeer- und Kiwisauce, und fertig ist der Eisbecher. Und wer darf den nun essen? Die vier Schüler natürlich, die am Tisch Platz nehmen und genüsslich den Becher leer löffeln.
Und Calà selbst? Isst der Eiskonditor, der seit 40 Jahren Eis produziert, überhaupt Eis? „Nur ganz wenig“, verrät er. „Hauptsächlich zum Probieren.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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