DRK kritisiert Steuerpläne für Bundesfreiwilligendienst

DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters
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Aus bundesweit 90 000 Zivildienstplätzen wurden zum 1. Juli 2011 insgesamt 35 000 Stellen im Bundesfreiwilligendienst (BuFDi), die die sozialen Dienste aufrecht halten sollten. Nach einigen Startschwierigkeiten sind diese mittlerweile alle besetzt. Die Folge ist ein aktueller Einstellungsstopp, sodass auch das örtliche Deutsche Rote Kreuz (DRK) zur Zeit keine neuen Bufdis einstellen kann, obwohl sowohl Bedarf als auch Bewerbungen vorhanden sind.

Nun kommen auch noch unangenehme Informationen aus dem Bundesfinanzministerium für die Bundesfreiwilligen und Dienststellen hinzu. Medienberichten zufolge will das Bundesfinanzministerium Wehrdienstleistende und auch Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst finanziell stärker belasten als bisher.

DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters warnt schon jetzt vor einer Versteuerung der Bezüge beim Bundesfreiwilligendienst. „Junge Menschen in Deutschland wollen sich engagieren. Sie machen es für eine sehr geringe Aufwandsentschädigung. Sollten sich diese Meldungen bestätigen, wäre es ein völlig falsches Signal. Freiwilliges Engagement muss belohnt und nicht bestraft werden“, sagt Rudolf Seiters.

2.500 Menschen machen zur Zeit einen Bundesfreiwilligendienst beim Deutschen Roten Kreuz. Der Wattenscheider Rotkreuzverband konnte bisher bei der Besetzung seiner Plätze im Bundsfreiwilligendienst auf zahlreiche Freiwillige zurückgreifen, sodass derzeit zehn Bufdis ihren Dienst in der Hellwegstadt versehen.

Im Behindertenfahrdienst, den mobilen sozialen Hilfsdiensten wie einkaufen, putzen und betreuen sowie im Bereich Essen auf Rädern versehen die jungen Männer und Frauen täglich ihren sozialen Dienst und sind mit Herzblut bei der Sache, um älteren und kranken Menschen vor Ort zu helfen. Der Bedarf in diesem Aufgabenfeld ist sogar weiter ansteigend.

„Wir hoffen hier natürlich darauf, dass sich derlei steuerliche Überlegungen nicht wirklich durchsetzen, denn wenn nun zur ohnehin schon gekürzten und für den Bedarf nicht ausreichenden BFD-Stellenanzahl auch noch selbst produzierte Probleme bei der Besetzung dieser Stellen durch eine geänderte Steuerpolitik und entsprechende Nachteile für die Freiwilligen hinzukämen, geht die Personaldebatte für die Dienststellen vielleicht wieder los“, warnt auch der örtliche DRK-Vorsitzende Thorsten Junker. „Diese Probleme hatten wir doch gerade erst glücklicherweise ausgestanden… auch für die hilfsbedürftigen Menschen.“

DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters
Bufdis in Wattenscheid bie der täglichen Arbeit
Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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