Blum-Gala in Weinheim: EM-Norm erfüllt

Der Wattenscheider Sprinter Christian Blum hat bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim für eines der Highlights gesorgt: Er siegte nicht nur – mit 10,20 Sekunden über 100 Meter pulverisierte er auch seine alte Bestmarke von 10,26 Sekunden. Und er erfüllte ebenfalls die EM-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) von 10,24 Sekunden.

„Es war echt super“, meinte der Deutsche Hallenmeister, der sich nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in den USA erst ziemlich kurzfristig zu einem Start entschlossen hatte, „ich habe die Zeitumstellung ganz gut hingekriegt und am Donnerstag noch einen Test absolviert. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich bin total froh, dass die 10,26 vom Tisch sind.“ Nach satten sieben Jahren übrigens! Für den Wattenscheider hat sich aber angedeutet, dass Großes möglich ist: „Die Hallensaison war konstant, im Trainingslager haben wir auch gut gearbeitet. Jetzt werde ich sicher noch mal frischer werden – und dann ist das Ziel, die Bestleistung erneut anzugreifen!“ Auch angesichts der Leistungsdichte im deutschen Männersprint gilt es natürlich, dranzubleiben. „Wir haben ein hohes Niveau“, meint Blum, „es wird spannend, wer sich wie und wann durchsetzt. Es wird darauf ankommen, konstant zu laufen. Bei den Deutschen Meisterschaften wird abgerechnet!“

Robin Erewa gewann seinen 100-Meter-Vorlauf in 10,45 Sekunden und verzichtete dann aufs Finale – stand aber zum Schluss über 200 Meter wieder an der Startlinie: Platz drei in 21,00 Sekunden. Auch der Deutsche Hallenmeister über 200 Meter ist ja ganz frisch zurück aus den USA. Rang 13 für Wattenscheids Alexander Meisolle (21,66 sec).

Bei der männlichen U20 gewann Peter Adjayi das B-Finale über 100 Meter in starken 10,54 Sekunden. Auch mit der U20-Staffel „Deutschland 2“ zeigte er einen super Auftritt: 40,85 Sekunden wurden für das DLV-Quartett gestoppt – Platz zwei hinter dem Team „Deutschland 1“, das zwei Hundertstel schneller war.

Bei den Frauen glänzte 400-Meter-Expertin Esther Cremer mit tollen Leistungen über 100 und 200 Meter. Auf der kürzeren Sprintstrecke wurde die Deutsche Meisterin Dritte in 11,38 Sekunden – Bestleistung! Über 200 Meter rannte sie als Siegerin in 23,15 Sekunden bis auf fünf Hundertstel an die EM-Norm des DLV heran. „Und das als 400-Meter-Läuferin“, freute sich Coach Slawo Filipowski, „das ist schon sehr gut! Aber ihre Leistungen haben sich im Training angedeutet.“ Cremer wertet diese Leistungen als gutes Omen für den ersten Start auf der Stadionrunde am Dienstag in Bellinzona (Schweiz): „Ich bin total gespannt, was jetzt über 400 geht!“

Pamela Dutkiewicz durfte ebenfalls über eine persönliche Bestleistung jubeln. Sie spulte die 100 Meter Hürden in 13,23 Sekunden herunter und belegte damit in Weinheim Rang drei. Die alte Bestmarke lag bei 13,37 Sekunden! Demensprechend begeistert ihr Trainer Slawo Filipowski: „Ein sehr guter Hürden-Einstieg. Ich wusste, dass sie schnell ist. Leider ist sie an der siebten Hürde ein wenig hängen geblieben, sonst wäre die Zeit noch viel besser gewesen. Aber wir können optimistisch sein, dass noch viel mehr drin ist!“ Eva Strogies wurde Fünfte (13,54 sec).

Bei den Männern wurde René Mählmann über 110 Meter Hürden in 14,49 Sekunden ebenfalls Fünfter.

Ein besonderes Pflaster ist Weinheim für Wattenscheids Weitsprung-Ass Sosthene Moguenara – im vergangenen August wurde sie hier zur Sieben-Meter-Springerin. Diesmal wurde sie mit 6,70 Metern Zweite der Frauen-Konkurrenz. Und musste dabei zuschauen, wie U23-Athletin Lena Malkus (SC Preußen 06) 18 Zentimeter weiter flog. Halb so wild: „Ich bin an sich zufrieden, da ich die EM-Norm noch mal bestätigen konnte. Aber ich muss zugeben: Es gab sehr gute Sprünge in Weinheim!“

Übrigens auch für Lisa Kurschilgen, die Sechstplatzierte vom TV Wattenscheid, die mit 6,42 Metern eine neue Bestleistung aufstellte. „Wir sind jetzt nicht aus allen Wolken gefallen“, meinte Coach Peter Schnabel cool, „eine Weite über 6,30 war absehbar. Aber natürlich sind wir sehr zufrieden, zumal sie ja auch schon im ersten Durchgang über der alten Bestleistung war. Hat Spaß gemacht!“

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