Gibt es Samstag den Sprung zum WM-Gold?

Malte Mohr gehört bei der Hallen-WM in Zopot zu den Titelfavoriten. FOTO: TV 01
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  • hochgeladen von Peter Mohr

Stabhochspringer Malte Mohr ist am Samstag wenigstens Mit-, wenn nicht sogar der Topfavorit auf den Hallen-WM-Titel. Vieles spricht für den Mann vom TV Wattenscheid 01 – er selbst geht professionell wie immer an den Wettkampf und guckt nur auf sich.

Seit Jahren springt Mohr in der Weltspitze mit – es reichte bislang international allerdings immer „nur“ zu Silber oder Bronze. Mit der Goldmedaille um den Hals verließ Mohr Halle oder Stadion noch nie. März 2014 könnte ein guter Zeitpunkt für den 27-jährigen gebürtigen Bochumer sein, seinen ersten internationalen Titel zu holen. Die Liste der Fakten, die für einen Weltmeister aus dem Ruhrgebiet sprechen, ist lang. Die beiden besten Argumente sind logisch. Erstens: Mohr ist in Topform. Zweitens: Die große Konkurrenz fehlt – es gibt ungünstigere Zeitpunkte für den ganz großen Coup.
Nach Sopot in Polen, wo Mohr am Samstag um den Titel springt, ist der Wattenscheider mit einer „gefühlten“ Weltjahresbestleistung im Rücken gefahren. 5,90 Meter übersprang er beim ISTAF Indoor in Berlin – persönlicher Hallenrekord für den Wattenscheider. Das ist hinter Frankreichs Ausnahmeathlet Renaud Lavillenie, der vor wenigen Wochen in Donezk Sergej Bubkas Fabelweltrekord mit 6,16 Metern brach – Mohr war damals bei seiner Einstiegshöhe schon gescheitert und verfolgte den Wettkampf als Zuschauer weiter – der höchste Sprung der Hallensaison gewesen. Doch Lavillenie fehlt verletzt – genauso wie die anderen beiden DLV-Asse Raphael Holzdeppe und Björn Otto, die schon bei den Deutschen Hallenmeisterschaften passen mussten. Die Ausgangsposition könnte damit kaum besser sein.
Mohr interessiert allerdings wenig, was die Konkurrenz macht, wer antritt und wer nicht oder wie hoch die Gegner schon gesprungen sind. Mohr guckt ganz auf sich. Auf seine Leistung und das, was er kann. Dass die Spannung aufgrund weniger Konkurrenz – auch aus dem eigenen Lager - fehlen könnte, damit rechnet der Stabartist nicht. „Aber deswegen bin ich nicht lockerer als normalerweise“, warnt Mohr, „ich weiß, was mich erwarten wird. Die Bestenliste täuscht momentan, weil die Hallensaison so kurz ist. Ich denke, es wird sich der eine oder andere nur auf diese Meisterschaften vorbereiten.“
Ein Quali-Springen entfällt in diesem Jahr. Am Samstag um 18.00 Uhr wird direkt der Hallen-König ausgesprungen. „Alle, die da dann mitspringen, werden in Topform sein“, betont Mohr noch einmal, dass er gewarnt ist. Und dann ist ja da noch der Traum von den sechs Metern. Zweimal ließ er die in diesem Jahr schon auflegen: in Leipzig und Berlin – beide Male verpasste er einen neuen deutschen Hallenrekord. Mohr erinnert sich dabei an Lavillenies Sprung in der Ukraine: „Klar war das beeindruckend. Jeder Sechs-Meter-Sprung beeindruckt mich.“ Zu gern würde er auch in den erhabenen Kreis der Sechs-Meter-Springer aufsteigen, die diese Marke schon überflogen haben. „Und ich glaube, dass ich ganz dicht dran bin“, sagt Mohr, „damals war ich noch zu müde. Wenn die Chance da ist und ich topfit an den Sprung herangehen kann, kann die Höhe auch fallen.“

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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