SGW 09 verpasst Regionalliga-Aufstieg

Sven Preissing und seine SGW scheiterten knapp in der Relegation zur Regionalliga. Foto: Daniel Cendrowski
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Die SG Wattenscheid 09 hat den angestrebten Doppelaufstieg in die Regionalliga trotz einer couragierten Leistung verpasst. Im Rückspiel der Relegation gegen den SV Bergisch Gladbach gewann das Team von Chefcoach André Pawlak zwar mit 3:2 (3:0), aufgrund der 0:2-Hinspielniederlage wird die SGW in der kommenden Spielzeit aber „nur“ in der Oberliga an den Start gehen.

Dabei hatte nach 45 Minuten alles nach dem erhofften „Wunder von der Lohrheide“ ausgesehen. Die Mannschaft um Kapitän David Zajas spielte einen grandiosen ersten Durchgang, den SGW-Coach André Pawlak nach der Partie zu Recht als „beste Halbzeit meiner bisherigen 09-Amtszeit“ bezeichnete. Folgerichtig lagen die Schwarz-Weißen zum Pausenpfiff mit 3:0 in Front, hätten bei besserer Chancenausnutzung sogar noch höher führen können. Im Gegensatz zum Hinspiel im Bergischen Land waren die Lohrheide-Kicker diesmal von Anfang an präsent, der Gast kam mit der giftigen Spielweise der 09er überhaupt nicht zurecht. Nach 21 Minuten zahlte sich der Wille der Gastgeber erstmals aus. Nach einem Freistoß von „Sherry“ Sarisoy aus halblinker Position stand Christian Melchner in der Mitte als dankbarer Abnehmer bereit. Bei seinem Kopfballtreffer profitierte der neu ins Team gerückte Melchner von einem Stellungsfehler von SV-Keeper Sven Forsbach. In der Folgezeit hielt die Pawlak-Elf das Tempo kontinuierlich hoch, Bergisch Gladbach fand in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht ins Spiel. Für die Egalisierung des Hinspiel-Rückstands sorgte nach exakt einer halben Stunde Kai Koitka. Nach Foulspiel an Ali Issa schnappte sich der ehemalige Duisburger die Kugel und setzte das Leder aus gut 25 Metern platziert ins linke Toreck. Spätestens jetzt wurde den zahlreichen 09-Anhänger klar, dass der Doppelaufstieg bis in die Regionalliga doch wieder in greifbarer Nähe war. „Sherry“ Sarisoy hätte nur kurze Zeit später beinahe das 3:0 besorgt, scheiterte nach starker Mittelfeld-Kombination aber an der Fußabwehr des Gästekeepers (34.). Dass André Pawlak mit der Hereinnahme von Kai Koitka an diesem Tag einen cleveren Schachzug getätigt hatte, bewies der erfahrene Stürmer kurz vor dem Halbzeitpfiff. Sven Preissing, der insgesamt eine starke Partie abgeliefert hatte, konnte sich über die rechte Seite bis in den Strafraum vordribbeln, wo er anschließend nur noch per Foulspiel gestoppt werden konnte. Koitka verwandelte den fälligen Strafstoß in souveräner Manier zur 3:0-Halbzeitführung (43.).

Gladbach kommt zurück

Die 4.502 Zuschauer im Lohrheidestadion, nur ein kleiner Bruchteil davon aus Bergisch Gladbach, hatten also berechtigte Hoffnung auf die Sensation. „Sherry“ Sarisoy hätte kurz nach Wiederbeginn für eine noch komfortablere Führung sorgen können (50.). Unmittelbar nach der großen Gelegenheit zum 4:0, brachten sich Gäste aus dem Nichts zurück in die Begegnung. Rachid Eckert, Spielmacher auf Seiten des SV, setzte sich auf der rechten Abwehrseite der 09er durch. Bei seinem präzisen Schuss ins linke untere Eck war Schlussmann Lukas Fronczyk machtlos (51.). Nun waren wieder die Schwarz-Weißen gefordert, ein Tor fehlte zum Aufstieg. Doch die SGW musste dem hohen Tempo aus dem ersten Durchgang langsam aber sicher Tribut zollen. Die Leichtigkeit der ersten 45 Minuten war nicht mehr vorhanden. Zu allem Überfluss trafen die Bergisch Gladbacher nur zehn Minuten später in Person von Eckert ein zweites Mal (61.). Ein Freistoß von der linken Außenbahn landete im Gehäuse der SGW, Torhüter Fronczyk sah bei dem haltbar scheinenden Standard nicht ganz glücklich aus. „Da war unsere Moral dann angeknackst, wir haben zuvor unheimlich viel investiert. Am Ende fehlte die Kraft, um noch einmal wiederzukommen“, analysierte Pawlak die Entscheidung zugunsten der Gäste. Denn in der letzten halben Stunde kamen die Wattenscheider nicht mehr entscheidend vor das Gladbacher Tor. Bis auf einige Schussversuche von Trisic (69., 74.) und einen Kopfball von Alex Thamm (70.) strahlten die 09er keine entscheidende Gefahr mehr für den Kasten der Bergisch Gladbacher aus, die damit in der nächsten Saison in der Regionalliga antreten werden.

Die Regionalliga-Rückkehr der SG Wattenscheid muss somit noch mindestens ein weiteres Jahr auf sich warten lassen. Dennoch haben die 09er eine starke Spielzeit abgeliefert. Eine Tatsache, die auch das Publikum im gut besuchten Lohrheidestadion honorierte und schon Mitte der 2. Halbzeit „Wir-sind-stolz-auf-unser-Team“-Gesänge anstimmte. „Ich bin glücklich, Trainer dieser Mannschaft zu sein. Wir haben über die gesamte Saison gesehen starke Leistungen gezeigt. Nun gilt es, den Verein mittelfristig dort zu positionieren, wo er auch hingehört“, bilanzierte Pawlak nach Ende der Relegationsbegegnung. „Wir haben heute gegen einen starken Gegner gespielt, der uns alles abverlangt hat“, zollte auch der ab und an zu selbstbewusst wirkende Dietmar Schacht, Trainer des SV Bergisch Gladbach, den 09ern seinen Respekt. Für die Pawlak-Jungs steht nun noch die gemeinsame Saisonabschlussfahrt auf dem Programm, bevor es dann in der kommenden Saison in der Oberliga weitergeht.

Autor:

Daniel Cendrowski aus Wattenscheid

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