Blaulicht beim Girls' Day

Während des Girls' Days erhielten die Wattenscheider Schülerinnen einen Einblick in den Arbeitsalltag der Polizei. | Foto: Laura Kämper
  • Während des Girls' Days erhielten die Wattenscheider Schülerinnen einen Einblick in den Arbeitsalltag der Polizei.
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Was genau machen Polizisten eigentlich und wie sieht ihr Tagesablauf aus? Dieser Frage gingen Donnerstag am Girls' Day 18 Mädchen und zwei Jungen auf der Polizeiwache West nach.

Die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Wattenscheider Gesamtschulen und Gymnasien lernten nach einer theoretischen Unterweisung den täglichen Ablauf dort kennen. Dabei konnten sie auch Wache und Zellenbereiche sowie Einsatzmittel und -fahrzeuge erkunden.
Das Interesse der zwölf- bis 15-Jährigen an dem Beruf der Polizisten ist vor allem durch die Familie geweckt worden. „Mein Onkel ist auch Polizist, deshalb wollte ich mir mal anschauen, wie der Alltag von Polizisten aussieht“, erklärte eine Schülerin. Viele von ihnen können sich auch vorstellen, in ein paar Jahren selbst mal eine Ausbildung zur Polizistin oder zum Polizisten zu machen.
Um den Jugendlichen aus allen ihren Arbeitsbereichen etwas zu zeigen, führten die Polizisten verschiedene Tätigkeiten vor: Neben der Abnahme von Fingerabdrücken und einer Demonstration, was Schutz- und Drogenspürhunde alles können, konnten die Schülerinnen und Schüler auch bei einer Geschwindigkeitsmessung mit einem Lasermessgerät live dabei sein und so den Fahrzeugverkehr überwachen und Bürgergespräche mit Verkehrsteilnehmern führen.
„Für die Polizei in Nordrhein-Westfalen ist es wichtig, mehr Frauen einzustellen“, weiß Jutta Papenheim, Erste Polizeihauptkommissarin in der Polizeiwache West. „Mittlerweile sind zwar fast genau so viele Frauen bei der Polizei angestellt wie Männer, jedoch fallen viele Frauen temporär aus, weil sie Kinder bekommen und lieber nur in Teilzeit arbeiten.“ Daher werden mehr Frauen benötigt, um in Zukunft auf eine 50-Prozent-Quote zu kommen. Bevorzugt werden sie deshalb bei der Einstellung jedoch nicht. „Bei den Einstellungstests wird nur nach den Ergebnissen geschaut. Da ist es egal, ob die Bewerber männlich oder weiblich sind“, weiß Papenheim.
Über mehrere Jahre hinweg betrachtet, würden jedoch gleich viele Männer wie Frauen eingestellt. Wer sich in den nächsten Jahren bewirbt, hat außerdem etwas bessere Chancen. „Bisher hatten wir immer etwa 9.600 Bewerber landesweit und einen Bedarf von 2.000 Polizisten. Nun soll die Zahl der Ausbildungsplätze jedoch auf etwa 2.300 angehoben werden“, weiß Papenheim.

Infos
Der Girls' Day ist ein Aktionstag, der einmal im Jahr stattfindet und vor allem Mädchen motivieren soll, Berufe zu ergreifen, bei denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt. Ziel dabei ist es, den Anteil der weiblichen Beschäftigten in „Männerberufen“ zu erhöhen. Das soll vor allem dem Fachkräftemangel in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen wie Bauingenieur, Chemikant oder Fachinformatiker entgegenwirken. Der Aktionstag zeigt laut einer Befragung aus dem Jahr 2015 auch Erfolg: Bei einem Drittel der Unternehmen haben sich Mädchen nach dem Girls' Day um ein Praktikum oder eine Ausbildung beworben.

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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