Wattenscheider Gnadenhof vor dem Aus

Bezirksbürgermeister Manfred Molszich besuchte den Gnadenhof der Jerichos, um sich selbst ein Bild von der aktuellen Situation der Tiere zu machen.
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"Wir brauchen mindestens einen Hektar Land, um die Tiere weiterhin zusammen unterbringen zu können", sagt Karin Jericho, die den Wattenscheider Gnadenhof an der Kemnastraße Straße betreibt. Die Stadt Bochum hat das Grundstück verkauft, und nun müssen die Tiere bis September diesen Jahres weichen.

Sieben Ponys, zwei Pferde, zwei Gänse und zwei Ziegen leben auf dem Gnadenhof, den Karin Jericho gemeinsam mit ihren beiden Töchtern seit gut zehn Jahren in Wattenscheid führt. "Wenn die Tiere zu uns kommen, sind sie oft so verängstigt und misstrauisch, dass sie sich kaum anfassen lassen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Gruppe zusammen bleibt", so die Gnadenhofbetreiberin.
Der Pachtvertrag wurde den Jerichos gekündigt und das Gelände in Leithe muss bis Ende September geräumt sein. "Der Rückbau nimmt viel Zeit in Anspruch. Aktuell suchen wir zwei Bauwagen, um mit den Arbeiten anfangen zu können", erläutert Karin Jericho die aktuelle Situation.
Bezirksbürgermeister Manfred Molszich stattete dem Gnadenhof nun selbst einen Besuch ab, um sich ein Bild von der Lage der Tiere zu machen. Doch helfen kann der Bezirksbürgermeister nicht: "Die Stadt kann keine Fläche zur Verfügung stellen, die den Anforderungen entspricht."
"Auch wenn wir bereits viele nette Angebote bekommen haben, so scheitert es oft an Größe oder Lage. Auch Einzelaufnahmen der Tiere helfen nicht weiter, denn wenn die Gruppe getrennt wird, ist unsere Arbeit umsonst gewesen. Am liebsten wäre es uns, wenn wir einen bezahlbaren Bauernhof in der näheren Umgebung finden würden, auf dem wir gemeinsam mit den Tieren leben könnten. Meine Töchter und ich können dafür aber maximal 1.500 Euro monatlich aufwenden. Ansonsten suchen wir ein Gelände, das mindestens einen Hektar groß ist. Es sollte über Stallungen verfügen oder es sollte die Möglichkeit geben, welche zu errichten, da die Tiere nachts einen Unterstand brauchen. Außerdem sind ein Wasser- und Stromanschluss wichtige Voraussetzungen", fast Karin Jericho die Eckdaten für eine neue Bleibe zusammen.
Bisher hoffen die Jerichos noch auf eine Zukunft für ihren Gnadenhof, doch die Zeit wird immer knapper. Sollte sich keine neue Unterbringungsmöglichkeit finden, so kann es sogar sein, dass einige Tiere zum Schlachter müssen.

Infos
Regelmäßige Helfertreffen, Spendenmöglichkeiten und den direkten Kontakt zu Karin Jericho gibt es hier

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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