In Deutschland wird zu selten reanimiert
DRK hilft mit EH-Kurs bei der Wissensauffrischung

Foto: DRK - Wattenscheid

Erste Hilfe: In Deutschland wird zu selten reanimiert!

Stabile Seitenlage, Herzdruckmassage, der richtige Umgang mit Unfallopfern. Erste Hilfe- Kurse sind wichtig und notwendig, nicht nur für Führerscheinanwärter oder betriebliche Ersthelfer. Doch auch hier wirkt sich die Corona-Pandemie aus. Wegen der Pandemie fanden lange keine Lehrgänge statt und wenn diese angeboten wurden, waren sie aufgrund der verringerten Teilnehmerplätze schnell belegt. Nun aber gibt es kurzfristig einen zusätzlichen Kurs beim Roten Kreuz in Wattenscheid.

Vor allem Führerscheinanwärter und "betriebliche Ersthelfer" sind aktuell bei den
Lehrgangsteilnehmern anzutreffen, aber auch wer privat seine Kenntnisse in Erster Hilfe auffrischen will, ist beim Deutschen Roten Kreuz richtig aufgehoben.

Die "betrieblichen Ersthelfer" müssen sich in der Regel im Turnus von zwei Jahren in Lehrgängen fortbilden. Weil das in den vergangenen Monaten wegen der Pandemie nicht immer möglich war, wurde diese Frist von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung auf drei Jahre verlängert. Zudem wird eine Ausbildung in Erster Hilfe unter anderem bei der Pflegeausbildung, dem Medizinstudium und dem Lehrerstudium gefordert.

Jedes Jahr bekommen mehr als 50.000 Menschen in Deutschland einen Herzstillstand. Wenn das passiert, muss es schnell gehen, damit der Patient eine Überlebenschance hat. Aber nur in rund 40 Prozent der Fälle trauen sich Ersthelfer, zu reanimieren. 60 % der Patienten bekommen also erst von einem Arzt oder Sanitäter Hilfe. Das geht aus aktuellen Daten der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin hervor.

Entscheidend kürzer wäre die Zeit bis zu den lebensrettenden Maßnahmen vor allem, wenn sich jede und jeder in der Lage sähe, sofort selbst zu helfen. 10.000 Menschen könnten so jedes Jahr in Deutschland gerettet werden, schätzten Experten. Tatsächlich braucht es dazu nicht wahnsinnig tiefe Kenntnisse. „Reagiert jemand nicht und hat auch keine Atmung mehr, ruft man die 112 und beginnt die Herzdruckmassage: Beide Hände übereinander, das Brustbein zwei Mal pro Sekunde (Rhythmus: Stayin' Alive) etwa fünf Zentimeter tief eindrücken, wieder loslassen. Mund-zu-Mund-Beatmung ist zweitrangig, lieber weglassen, bevor Sie sich sonst gar nicht trauen zu helfen“, erklärt DRK-Erste Hilfe-Beauftragter Werner Rautenberg.

Viele Menschen wissen zudem auch nicht, dass ein Laiendefibrillator ihnen bei der
Wiederbelebung sogar Anweisungen gibt. Der Einsatz eines Defibrillators ist neben der Herz-Lungen-Wiederbelebung eine zusätzliche Option für den Notfall. Diese sind an vielen öffentlichen Orten in unserer Stadt zugänglich. Damit es wirklich Normalität wird, dass Fremde füreinander auf der Straße ohne Zögern eine Herzmassage beginnen, bräuchte es wohl einen Erste-Hilfe-Kurs.

„Wir freuen uns, dass wir zusätzlich eine weitere Erste-Hilfe-Ausbildung in unserem
Kreisverband anbieten können“, erklärt Markus Eisenhuth, Ausbildungssach-bearbeiter und damit Organisator der Lehrgänge beim Roten Kreuz. „Dieser Erste-Hilfe-Kurs findet wieder in kleinerer Gruppengröße statt und die Übungen sind so gestaltet, dass es nicht zu Körperkontakt kommt.“ Maximal können aufgrund der Raumgröße somit 15 Personen an einem Kurs teilnehmen. Selbstverständlich gilt auch dabei teilweise Maskenpflicht und Desinfektionsmöglichkeiten bestehen für die Teilnehmer. Für die praktischen Übungen werden zudem Einmalhandschuhe vorgehalten. Teilnehmerplätze werden in einem ausreichenden Abstand von mindestens 1,5 m angeordnet und die Ausbilderinnen und Ausbilder tragen besondere FFP2-Masken, wenn der allgemeine Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann. Zudem ist eine dauernde Belüftung des Ausbildungsraumes sichergestellt.

„Niemand muss für die komplette Zeit des Kurses eine Maske tragen“, präzisiert Werner Rautenberg und führt weiter aus: „Während der theoretischen Abschnitte ist genug Abstand
gewährleistet, aber bei Übungen, in den Pausen sowie beim Betreten und Verlassen des Kursraums ist die Maske Pflicht.“ Teilnehmer müssen ihre Masken selbst zum Kurs mitbringen.

Der nächste Erste-Hilfe-Kurs wird im DRK-Zentrum, Sommerdellenstraße 26,
am kommenden Samstag, 07. Mai, ab 10 Uhr abgehalten.

Anmeldungen sind aufgrund der verkleinerten Teilnehmerzahl zwingend erforderlich
und werden unter Rufnummer 02327-87017 oder Email an info@drk-wattenscheid.de entgegen genommen.

Autor:

Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid

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